Zwei Schach-Vereine, eine Liga, dieselbe Mission
Die Schach-Asse des SC Eppingen und Heilbronner SV streben Klassenerhalt in der 2. Bundesliga an. Die Kraichgauer starten dieses Wochenende daheim.
Sie starten, wie sie in der abgelaufenen Saison in der 2. Bundesliga Süd aufgehört haben: Mit einem Heimspiel-Event gehen die Schachspieler des SC Eppingen dieses Wochenende in eine neue Runde. Der Start stellt die Kraichgauer vor eine hohe Hürde: Mit dem SC Ötigheim (Samstag, 14 Uhr) und dem OSG Baden-Baden II (Sonntag, 10 Uhr) sind die beiden Topfavoriten auf den Titel in der Stadthalle Eppingen zu Gast. „Das wird gleich schwierig für uns“, prophezeit Jonas Reimold, der Vorsitzende des SCE.
Ein Punkt ist das Eppinger Ziel
Dieselbe Konstellation gab es beim Start der Vorsaison schon einmal. Damals holten die Kraichgauer gegen den hoch gehandelten Aufsteiger aus dem Landkreis Rastatt immerhin einen Punkt. „Ich hoffe, dass wir dieses Mal auch mit einem Punkt starten“, sagt Reimold. Das dürfte für Eppingen aber ungleich schwerer werden: Meister OSG Baden-Baden II ist ähnlich gut wie im Vorjahr besetzt, wird selbst an Brett acht einen Großmeister aufbieten können.
Also wieder ein Remis gegen den SC Ötigheim? „Die haben sich noch einmal verstärkt“, sagt Reimold. Die Gäste waren in der Vorsaison knapp am anvisierten Bundesliga-Aufstieg gescheitert – diesmal sollten gegen den SC Eppingen schon beide Punkte her, um den eigenen Ambitionen gerecht zu werden. Die Kraichgauer selbst verfolgen dasselbe Ziel wie in der Vergangenheit: „Der Klassenerhalt hat höchste Priorität“, sagt Vorsitzender und Teamchef Reimold.
Möglich machen soll das im Prinzip dieselbe Mannschaft wie im Vorjahr. Die Eppinger haben nur einen Neuzugang verpflichtet: Kristof Juhasz, der Bruder von Armin Juhasz, ist jedoch nur als Ergänzungsspieler im 20 Spieler umfassenden Kader eingeplant. Den Klassenerhalt richten soll der Stamm der Vorjahre mit vier Großmeistern sowie fünf Internationalen Meistern. „Es wird nicht leichter, da die Liga einen Tick stärker geworden ist“, sagt Reimold.
Vorfreude des Heilbronner Neulings
Neu im Zehner-Feld der Liga ist mit dem Heilbronner SV ein weiteres Team aus der Region. Der Aufsteiger tritt auswärts an und trifft am Samstag (14 Uhr) auf den Vorjahresvierten SV Walldorf sowie am Sonntag (10 Uhr) auf Gastgeber SG Speyer-Schwegenheim, dem Tabellenvierten der Vorsaison. Dem Duell mit Walldorf messen die Heilbronner im Kampf um den Klassenerhalt große Bedeutung zu. „Dass beide Teams drin bleiben, ist sehr unwahrscheinlich“, sagt SV-Vorsitzender Julian Bissbort. „Der erste Spieltag ist somit fast schon vorentscheidend.“
Trotz dieses Umstands gehen die Heilbronner voller Vorfreude in das Abenteuer 2. Bundesliga, die für sie Neuland ist. „Wir machen aus dem ersten Doppelspieltag ein Event mit Abendessen, Analysen sowie Hotelübernachtung“, sagt Bissbort. Eine Pflicht, die Klasse zu halten, gibt es beim SV nicht. „Die 2. Bundesliga ist die verdiente Belohnung dafür, dass wir es mit kontinuierlicher Jugendarbeit so weit gebracht haben.“
Die Kluft zwischen Oberliga und 2. Bundesliga sei groß, es gehe viel professioneller zu. Die Heilbronner bleiben aber ihrer Linie treu, operieren weiter mit Eigengewächsen und wenig Geld. Dennoch habe man drei neue Spieler aus der Schweiz gewinnen können, denen die Reisekosten und Unterkunft gezahlt werden. Das Team strebt den Klassenerhalt an – wie der SC Eppingen.
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