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Gelungene Premiere des Weltcup-Finales in Erlenbach

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Bei der Premiere des Weltcup-Finales in Erlenbach glänzen Max Hanselmann und Serafin Schefold auf dem Kunstrad. Das Finale ist Teil des traditionellen Großen Weinpreises.

Von Marc Schmerbeck
Anspannung, in jeglicher Hinsicht: Serafin Schefold (unten) und Max Hanselmann vom RV Öhringen starten kommendes Wochenende bei der WM.
Foto: Marc Schmerbeck
Anspannung, in jeglicher Hinsicht: Serafin Schefold (unten) und Max Hanselmann vom RV Öhringen starten kommendes Wochenende bei der WM. Foto: Marc Schmerbeck  Foto: Schmerbeck, Marc

Das Weltmeistertrikot steht Max Hanselmann und Serafin Schefold gut. Am Samstagabend mussten sie es am Ende allerdings überdecken. Bei der Siegerehrung in Erlenbach streiften sich die Athleten des RV Öhringen den Dress der Weltcup-Sieger über. "Wir sind dieses Jahr ganz gut im Trikotsammeln", meinte Hanselmann.

Sie eroberten auch schon das des deutschen Meisters. Was noch fehlt, ist das Trikot der Europameister - die EM-Premiere in diesem Jahr verpassten der Öhringer und der Neuensteiner verletzt.

Zum ersten Mal gab es die Weltcup-Serie in diesem Jahr. Und mit vier Erfolgen in vier Wettkämpfen holte sich der Kunstrad-Zweier den Premieren-Sieg. Das Finale fand in der sehr gut besetzten Sulmtalhalle statt. Als Teil des traditionellen Großen Weinpreises.

Mission Titelverteidigung in Lüttich

Gleichzeitig war es die Generalprobe für die Weltmeisterschaften im Lüttich (Belgien). Am nächsten Wochenende gehen Hanselmann/Schefold dort die Mission Titelverteidigung an. Dann wollen sie sich zum zweiten Mal die Goldmedaillen umhängen und sich für ein weiteres Jahr das Recht erkämpfen, im Weltmeistertrikot die Wettkämpfe bestreiten zu dürfen.

In Erlenbach leisteten sich die beiden einen Sturz, gewannen aber trotzdem mit 157,3 Punkten vor Nina Stapf/Patrick Tisch und Rene Burri/Fabienne Hammerschmidt (Schweiz). Diese drei Paare werden auch bei der WM auf dem Siegertreppchen erwartet. "Die ersten drei Übungen waren etwas wacklig", sagte Hanselmann selbstkritisch. "Der Sturz zum Schluss war dann ärgerlich. Ansonsten war es eine solide Übung."

Weniger Licht, mehr TV-Präsenz

Es herrschten ungewohnte Bedingungen. Das Licht ist anders als bei normalen Wettkämpfen. Schön für die Zuschauer, schwierig für die Athleten. Dazu kamen die Zuschauerkulisse sowie die Fernsehpräsenz. Denn die ganze Finalveranstaltung wurde vom SWR als Livestream übertragen. Moderator Christian Doering verabschiedete sich mit einer Hut-ab-Geste von Wolfgang Kerner, Vorsitzender des Ausrichters RSV Erlenbach, sowie den Hallensprechern Juliane Pförtner und Tim Gottschling.

Zuvor hatte Doering noch aus Einer-Weltmeister und Weltcup-Sieger Lukas Kohl die Worte herausgelockt: "Das habt ihr super organisiert. Von meiner Seite aus gesehen war es perfekt. Ein Kompliment an euch", sagte Kohl in Richtung der Veranstalter. Auch Kerner sowie Weltcup-Initiator Rolf Halter zeigten sich zufrieden.

Rund doppelt so viele Kartenanfragen gab es im Vorverkauf im Vergleich zu den vergangenen Jahren beim Weinpreis. "Was will man mehr, als dass alle zufrieden sind und es die Zusage schon für nächstes Jahr gibt?", meinte Halter. Erlenbach ist auf jeden Fall in den nächsten beiden Jahren der Austragungsort des Weltcup-Finales.

Vier Mal deutsche Nationalhymne

"Die sportlichen Leistungen waren auf einem hohen Niveau. Das war vielversprechend für Lüttich", sagte Halter. Ein besseres Starter-Feld geht kaum. In jeder Disziplin waren die Weltmeister da, zumindest die noch aktiven. Vier Mal erklang an diesem Abend die deutsche Nationalhymne, ein Mal die Schweizer. Ganz klar, die deutschen Fahrer sind in Belgien in den meisten Disziplinen favorisiert. Dazu gehören auch Schefold/Hanselmann.

Das Weltcup-Finale in Erlenbach auszutragen und den Weinpreis nur noch aufzusetzen, scheint die richtige Entscheidung gewesen zu sein. So befürworteten auch Nicole Kerner, Maike Reinfurth, Fabian Kerner und Anton Köhler, die den Vierer der Startgemeinschaft Erlenbach/Öhringen bilden, den neuen Modus. Sie wurden mit einer guten Leistung vor heimischem Publikum Weltcup-Zweiter - mit der zweitbesten Punktzahl, die sie bisher gefahren sind.

Veränderte Wahrnehmung

"Bisher war der Weinpreis ja eher ein Show-Wettkampf. Jetzt ist der Weltcup dabei. Das ist schon positiv", sagte Nicole Kerner. "Ich kenne selbst in Erlenbach einige Leute, die mit Kunstrad bisher nichts anfangen konnten, jetzt aber auf uns aufmerksam geworden sind."

 

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