Die Schachweltmeisterin kommt aus Biberach
Überraschend hat Schach-Ass Annmarie Mütsch bei der Weltmeisterschaft in Griechenland Gold in der Altersklasse U16 geholt. Wie sie es an die Spitze schaffte.

Die frohe Kunde kommt aus Griechenland: Im Ferienressort Porto Carras auf der Halbinsel Chalkidiki ist die Biberacherin Annmarie Mütsch überraschend Weltmeisterin der Altersklasse U 16 geworden und hat dank einer bravourösen Leistung die erste Goldmedaille für Deutschland in der Geschichte der Mädchen-WM gewonnen - und die wird immerhin seit 1981 ausgetragen.
Bis zum Sommer steht die Kaderspielerin im Kader des Schwach-Zweitligisten SC Eppingen, wechselt aber zum Erstligisten SC Viernheim, wo sie im Oberligateam zum Einsatz kommt. Zu häufig kollidieren die Termine auf Verbandsebene mit dem Sondertraining von Annmarie Mütsch, die auch im Bundesstützpunkt Baden-Baden trainiert.
Sporthilfe-Förderung
Finanzielle Hilfe erhält Mütsch schon früh von der Sporthilfe Unterland. Denn schnell zeigt sich, dass das Mädchen, das als Neunjährige in der Schach-AG die Faszination für das Brettspiel erfasst, nicht nur Talent besitzt, sondern auch eine gehörige Portion Ehrgeiz. Die bestmögliche Förderung erhält die Schülerin von Mutter Heike. Sie begleitet die Tochter seit Jahren zu Turnieren und Meisterschaften. In Griechenland erlebt die Mama die Überraschung live mit - und zählt zu den Gratulanten. Auch in den sozialen Medien erfährt Annmarie Mütsch ein großes Echo - wie von Hanna Marie Klek, die 2011 die Silbermedaille bei der WM geholt hat: "Herzlichen Glückwunsch zu dieser starken Leistung!", schreibt Klek auf der Facebook-Seite der Deutschen Schach-Jugend.
Zunächst aber sieht es in Porto Carras nicht nach einem Coup aus. Bereits in der zweiten Runde verliert die Unterländerin. Ein Weckruf. Und "ein Glücksfall", wie Mütsch sagt. "Der Titel war gefühlt unerreichbar, ab jetzt hieß es einfach, Schach zu spielen und zu schauen, was passiert."
Entscheidung gegen Malzewskaja
Also punktet die 16-Jährige Runde um Runde. Entscheidend aber ist im vorletzten Duell der Sieg mit Schwarz über die an Nummer eins gesetzte U 20-Weltmeisterin Alexandra Malzewskaja aus Russland. Dieser Erfolg bringt Annmarie Mütsch unter den 90 Konkurrentinnen auf Position zwei - und die motivierende Ahnung, es schaffen zu können.
Mütsch schafft es. Weil sie die Nerven behält, in der letzten Runde die Ukrainerin Maria Berdnik schlägt und auch noch die Buchholz-Wertung im Vergleich mit einer Polin hilft, die ebenfalls auf 8,5 Punkte kommt. Der Extra-Lohn neben der Goldmedaille: Annmarie Mütsch darf sich fortan Internationale Meisterin nennen. swa
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