Nach Bundesliga-Rückzug: Kader der Red Devils für die Verbandsliga nimmt Formen an
Mit deutlich geringerem Etat und vielen Eigengewächsen wagen die Red Devils den Neustart. Etablierte Größen wie Eduard Popp sind nicht mehr dabei.

Nach dem verkündeten Rückzug aus der Ringer-Bundesliga laufen bei den Red Devils Heilbronn seit dem Jahreswechsel die Planungen für einen Neustart in der Verbandsliga auf Hochtouren. Das Grundgerüst des künftigen Kaders steht. Entgegen erster Aussagen haben sich die Verantwortlichen nun doch entschlossen, eine zweite Mannschaft in der Bezirksliga an den Start zu bringen. Die Zusammensetzung der Abteilungsführung nimmt Konturen an, Namen werden aber noch nicht verkündet.
Bei der Hauptversammlung Ende Maie wird die Abteilungsführung neu gewählt
Bis zu den Neuwahlen auf der Hauptversammlung der Sparte des SV Heilbronn am Leinbach, die bis spätestens Ende Mai stattfinden soll, kümmern sich Vereinsvorstand Lars Epple, Jugendleiter Arno Stegmeyer, Rolf Friebe, der Technische Leiter Berkant Dursun und Halil Meral um die Belange der Ringer aus der Römerhalle.
„Wir haben festgelegt, dass Halil Meral Cheftrainer wird“, verkündet Epple die künftige Doppelfunktion des 43-Jährigen, der auch das Amt des Sportlichen Leiters inne hat. Dem neue Chefcoach stehen bewährte Kräfte zur Verfügung. „Andrei Puscas wird mich bei den Aktiven unterstützen und Jozef Svajlenka im Bereich der U17 bis U20“, erzählt Meral. Damit arbeitet das bisherige Trio hinter Ex-Trainer Adam Juretzko mit am Neuaufbau.
In der neuen Saison werden deutlich kleinere Brötchen gebacken
„Es wurden sehr viele Gespräche geführt, mit Sponsoren und Ringern. Uns ist klar, jetzt kleinere Brötchen backen zu müssen. Statt eines mittleren sechsstelligen Etats in der ersten Liga haben wir jetzt einen mittleren fünfstelligen Etat zur Verfügung“, berichtet Epple von einer Phase der Konsolidierung. „Es ist auch wichtig, wieder ein Vertrauen aufzubauen“ – zu den Geldgebern, den Fans und den Sportlern. Zudem soll die Identifikation mit dem Verein gestärkt werden. „Daran arbeiten wir hinter den Kulissen mit Hochdruck“, sagt Epple.
„Es ist kein kompletter Neubeginn. Wir haben ja talentierte Sportler in den eigenen Reihen, damit einen guten Unterbau und eine sehr gute Jugendarbeit, darauf wollen wir aufbauen“, sagt Meral. „Eine gesunde Basis“ sei vorhanden. Und so steht das Grundgerüst der künftigen Mannschaft mit den Eigengewächsen Damian Macun, David Weinberg, Erik Obert, Daniel Lenz, Samuel Puscas, Noel Remmele, Leo Grillo und Julian Laas. „Die haben das Ringen bei uns erlernt, auf sie richtet sich der Fokus“, sagt Meral und vertraut auf den bereits wachsenden Teamgeist. „Das sind anders wie in der Bundesliga noch keine fertigen Sportler und sie benötigen eine ganz andere Betreuung, ein anderes Trainingskonzept.“
Namhaftes Trio ringt nicht mehr für die Red Devils
Weitere Namen stehen fest. Die Kadervorstellung mit 17, 18 Athleten ist für Mai geplant. Nicht mehr mit dabei sind Eduard Popp, Alexander Jakob und Andre Timofeev. Der Olympia-Fünfte und EM-Dritte Popp wäre in der Verbandsliga sportlich komplett unterfordert, das Greco-Ass wechselt zum Bundesligisten Weingarten. Timofeev hat beim Regionalligisten KSV Musberg unterschrieben und Jakob wird mit dem Oberligisten KSV Neckarweihingen in Verbindung gebracht. Dort ringt auch das Heilbronner Eigengewächs Stefan Kamockij. „Wir haben mit den Sportlern offen gesprochen“, sagt Meral deren Entscheidung höherklassig auf die Matte zu gehen, wird akzeptiert und sei sportlich nachvollziehbar. „Sie sind aber weiterhin bei uns im Training.“
Die Sportliche Leitung arbeitet nun daran, den Kader mit externen Kräften zu komplettieren, eventuell auch mit zwei ausländischen Athleten. „Es gibt viele Gespräche, die Telefone laufen heiß“, ist Meral optimistisch eine konkurrenzfähige Verbandsliga-Mannschaft auf die Beine zu stellen.
„Ich habe hier das Ringen gelernt, das ist mein Jugendverein“, sagt Macun die Entscheidung den Red Devils die Treue zu halten, sei schnell gefallen nachdem die künftige sportliche Ausrichtung des Vereins festgezurrt war. „Die Verbandsliga bietet sich als beste Station an, um mich weiterentwickeln zu können.“
„Bei mir gab es schon die Überlegung zu wechseln. Ich hatte auch ein paar Angebote. Am Ende des Tages haben mich aber der Trainer und die Mannschaft davon überzeugt, hier zu bleiben“, erzählt Weinberg, er wolle beim Neuaufbau der Red Devils mithelfen. „Ich bin zuversichtlich, dass es eine gute Saison wird.“