Klare Sache, statt enge Kiste
Die Red Devils Heilbronn gewinnen auch den zweiten Playoff-Kampf gegen Hösbach - diesmal aber deutlich. Im Viertelfinale wartet der AC Lichtenfels. Der Blick der Ringer aus Heilbronn geht aber schon weiter.

Der Heilbronner Chefcoach Patric Nuding blickte am späten Samstagabend mit einem zufriedenen Grinsen auf die Video-Anzeigetafel in der Neckargartacher Römerhalle, wo ein 23:6 die Red Devils als Sieger des Achtelfinal-Rückkampfs um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft auswies.
Da eine Woche zuvor auch das erste Duell beim KSV Germania Hösbach mit 15:12 gewonnen wurde, stehen die Roten Teufel im Viertelfinale und treten am nächsten Samstag beim AC Lichtenfels an. Rund 300 Zuschauer sahen einen hochverdienten Erfolg der Gastgeber.
Red Devils machen bon Anfang an deutlich, dass sie gewinnen wollen
"Nach dem Wiegen habe ich von der ein oder anderen Seite gehört, dass es einen engen Kampf gibt", erzählte Nuding. Doch am Ende war es eine unerwartet klare Sache, statt einer enge Kiste. "Aber das muss man sich erst einmal erarbeiten. Wir sind mit einer stabilen Mannschaft angetreten und man hat vom ersten Kampf an gesehen, dass wir diesen Sieg unbedingt wollten", lobte Nuding den Teamgeist. "Im Hinkampf wurden uns noch einige Steine in den Weg gelegt, heute haben die Jungs aber alles reingehauen. Viel mehr, denke ich, geht auch nicht."
Sportlich fair und mit einem gewissen Stolz auf die eigene Leistung nahmen die Gäste die Niederlage hin. "Wir haben heute unseren Meister gefunden, das Kampfglück war nicht auf unserer Seite. Dennoch war Heilbronn definitiv eine Klasse besser, das muss man ganz klar sagen. Wir wissen jetzt, wo für die Zukunft unsere Baustellen sind", hob Tobias Heil, Sportlicher Leiter des KSV Hösbach, die überzeugende Darbietung der Hausherren hervor.
Für den Gegner ist es die erste komplette Bundesliga-Saison
"Heilbronn hat eine unfassbar tolle Mannschaft, das ist hier alles sehr sympathisch, da können wir noch etwas lernen. Für uns ist es ja nach der zurückliegenden abgebrochenen Runde die erste richtige Bundesliga-Saison gewesen."
Der Achtelfinal-Einzug war der bisher größte Erfolg in der Vereinsgeschichte des KSV Germania Hösbach. "Wir hatten unseren Höhenpunkt letzte Woche bei der knappen 12:15-Niederlage", sagt Heil.
Hösbach führt nach zwei Kämpfen bereits mit 6:0
Die Red Devils mussten zunächst einem Rückstand hinterherlaufen. Youngster Lucas Wolf gab zum Auftakt wie erwartet vier Mannschaftspunkte ab. Stilartenfremd ging Lokalmatador Eduard Popp im Schwergewicht im Freistil auf die Matte. Gegen den starken Iraner Mohsen Siyar hielt der Möckmühler beim 4:11 die Niederlage in Grenzen. Hösbach lag nach zwei Kämpfen mit 6:0 Punkten vorne.
Doch bis zur Pause drehten Recep Topal (Schultersieg), Alexander Golovin (Überlegenheitserfolg) und Adolmohammad Papi, dem seine Ellenbogenverletzung aus dem Hinkampf kaum noch anzumerken war, den Kampf in eine 10:6-Führung für die Devils. Damit war die wichtige Grundlage für den Einzug ins Viertelfinale gelegt.
Die Mannschaft ist inzwischen zusammengewachsen
Im zweiten Abschnitt ließen Georg Harth (Überlegenheitssieg), Cengizhan Erdogan, Adam Juretzko, Frank Stäbler und Daniel Sartakov nichts mehr anbrennen und gewannen ihre Mattenduelle jeweils verdient.
"Am Anfang der Saison war das alles noch ein wenig holprig, aber wir haben die Ruhe bewahrt und den Jungs erklärt, um was es geht. Inzwischen ist die Mannschaft zusammengewachsen und jeder kämpft für jeden", sagte Nuding, dass nun der Fokus auf Lichtenfels gerichtet sei - ein Gegner, der den Heilbronnern von der Mannschafts-Konstellation liegen sollte.
Red Devils peilen das Halbfinale an
Der Bundesliga-Südost-Zweite AC Lichtenfels hat sich nach einem 17:17 in eigener Halle beim Ost-Zweiten AV Germania Markneukirchen mit 15:12 durchgesetzt. "Wir wollen das Maximale herausholen", machte ein weiter grinsender Nuding deutlich, wo die Reise hingehen soll. Ziel ist das Halbfinale. Hier könnte der amtierende deutsche Meister Wacker Burghausen auf die Unterländer warten.
Einzel-Ergebnisse
Red Devils Heilbronn -
KSV Germania 07 Hösbach 23:6
57 Kg GR: Lucas Wolf - Peter Haase 0:4 (TÜ 0:16), 61 Kg FS: Recep Topal - Yavuz Fatih Sentürk 4:0 (SS), 66 KG GR: Abdolmohammad Papi - Dimitri Dobrov 2:0 (5:0), 71 Kg FS: Cengizhan Erdogan - Niklas Dorn 2:0 (10:4), 75A Kg GR: Frank Stäbler - Gevorg Sahakyan 2:0 (6:0), 75B Kg FS: Daniel Sartakov - Steven Gottschling 3:0 (8:0), 80 Kg GR: Adam Juretzko - Evgenij Titovski 2:0 (6:0), 86 Kg FS: Georg Harth - Niklas Schäfer 4:0 (TÜ 16:0), 98 Kg GR: Aleksander Golovin - Ilja Klasner 4:0 (TÜ 16:0), 130 Kg FS: Eduard Popp - Mohsen Siyar 0:2 (4:11). tok

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