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Drei Millimeter fehlten Schempp zur Medaille

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Nach dem unbefriedigenden Sprint hatten die deutschen Skijäger in der Verfolgung trotzdem die Hand an einer Medaille. Am Ende entschieden drei Millimeter beim Sieg des Franzosen Martin Fourcade aber gegen Simon Schempp.

Von Volker Gundrum und Uwe Jentzsch, dpa
Den Fehlschuss konnte Simon Schempp nicht mehr wett machen. Foto: Kay Nietfeld
Den Fehlschuss konnte Simon Schempp nicht mehr wett machen. Foto: Kay Nietfeld

Nur die Winzigkeit von drei Millimetern haben Simon Schempp zu einer überraschenden Biathlon-Medaille gefehlt. Ausgerechnet mit dem allerletzten Schuss machte der 25-jährige Skijäger seine Aufholjagd im Verfolgungsrennen bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi wertlos.

Bis dahin hatte der als 15. des Sprints in den Wettkampf gestartete Weltcup-Dritte alle 19 Schüsse ins Ziel gesetzt. Er war auch zunächst davon ausgegangen, dass die 20. Scheibe gefallen war. «Doch in dem Moment, als ich vorgeschaut und gesehen habe, dass die Scheibe noch schwarz geblieben ist, wusste ich, dass die Medaillen weg waren», erzählte der bitter enttäuschte Schempp. «Der sechste Platz ist ein Superergebnis, aber es ist Olympia. Und dann schieße ich den letzten Schuss weg. Da ist extrem ärgerlich. Vielleicht kann ich mich morgen freuen», meinte er.

Die anderen deutschen Biathleten sahen die Szene nicht. Zu weit lagen sie hinten. Dennoch enttäuschten zumindest Erik Lesser und Arnd Peiffer nicht. Lesser verbesserte sich noch von Rang 21 im Sprint auf Platz 16 - und das mit drei Strafrunden. Peiffer machte einen Sprung vom 34. auf den 19. Platz. Nur Christoph Stephan blieb als 43. wie schon zwei Tage zuvor hinter den Erwartungen zurück.

Nach der gelungenen Schadensbegrenzung scheinen die deutschen Skijäger wieder auf dem richtigen Weg zu sein. Schrempp brauchte aber einige Minuten, um nach dem «brutal harten Rennen auf extrem hohen Niveau» die Anstrengung und Enttäuschung wegzustecken. «Ohne den Fehler wär's definitiv eine Medaille geworden. Heute habe ich definitiv gemerkt, dass ich es auch nach ganz vorne schaffen kann. Das nehme ich mit in die nächsten Rennen», erzählte er.

Bundestrainer Mark Kirchner konnte indes die Glückwünsche von DSV-Generalsekretär Thomas Pfüller für einen «Klasse-Auftritt des Quartetts» entgegennehmen. «Aber leider gibt's für den Wettkampf nichts. Die Nettowertung des Tages zeigt zwar, dass wir - so wie ich es immer gesagt habe - vorn mitmischen können, doch das steht nicht in der Ergebnisliste», sagte Kirchner.

Man dürfe nicht unterschlagen, dass neben Schempp auch Lesser mit der zweitschnellsten Laufzeit sich stark vorgestellt habe sowie Peiffer und Stephan mit je 19 Scheiben Spitzenergebnisse abgeliefert hätten. «Doch inzwischen ist es im Feld so eng, dass Millimeter - wie bei Simon - oder wenige Sekunden über Top- oder Durchschnitts-Ergebnisse entscheiden», meinte Kirchner.

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