Fleiner Handball-Frauen sind im Spitzenspiel nicht auf Augenhöhe
Das Duell Dritter gegen Erster ist eine klare Angelegenheit. Die Fleinerinnen sind beim 25:35 in der Württembergliga gegen Schmiden/Oeffingen chancenlos.

Als Maike Kienzlen am Sonntag zum 28:22 für die Gäste ins leere Tor traf, rief ein Zuschauer von der Tribüne: "Jetzt hört doch endlich mit dem Scheiß auf." Gemeint war die taktische Variante mit einer siebten Feldspielerin. Die war allerdings nicht ausschlaggebend für die 25:35 (13:19)-Niederlage der Fleiner Württembergliga-Frauen gegen den verlustpunktfreien Tabellenführer HC Schmiden/Oeffingen.
Ins Risiko gegangen
Bereits nach sieben Minuten hatte Fleins Trainer Tobias Gärttner die siebte Feldspielerin erstmals gebracht. Da lag sein Team bereits mit 1:5 zurück und fand offensiv überhaupt nicht ins Spiel. "Wir mussten was riskieren", erklärte Gärttner den Schritt. Numerisch überlegen entwickelte das Angriffsspiel in der Folge tatsächlich mehr Durchschlagskraft. Aufgrund von technischen Fehlern kassierten die Gastgeberinnen in der ersten Hälfte allerdings auch vier Treffer ins verwaiste Tor. "Hätten wir die vermieden, wären wir zur Pause vielleicht nur ein oder zwei Toren hinten gewesen", mutmaßte Gärttner. Tatsächlich waren es beim 13:19 aber deren sechs.
Eine große Hypothek für die zweiten 30 Minuten. Zumal das Hauptproblem der Fleinerinnen ohnehin in der Abwehr lag. "Wir haben den gegnerischen Angriff nie wirklich in den Griff bekommen", sagte Gärttner. Das lag nicht nur an der drittligaerfahrenen Württembergliga-Toptorschützin Larissa Bürkle auf der Gegenseite. Kreisläuferin Maike Kienzlen traf allein neun Mal. Linksaußen Jessica Johannes acht Mal. "Aus dem Rückraum haben die zudem fünf, sechs gute Schützinnen", sagte Gärttner.
Es fehlt an Wechselmöglichkeiten
Ihm fehlten dagegen mit Luisa Riek und Angelina Kny zwei seiner besten Offensivkräfte. "Mit den Beiden wäre es sicher ein anderes Spiel geworden. Wir hätten aber am Limit spielen müssen, um wirklich eine Chance zu haben", sagte Gärttner. So fehlten ihm die nötigen Wechselmöglichkeiten. Elli Seiz, Milena Hack und Jannika Mohr mussten nahezu durchspielen. Hinten raus gingen den Gastgeberinnen dann die Kräfte aus, nachdem sie beim Stand von 22:27 mehrmals die Chance hatten, den Rückstand weiter zu verkürzen. "Dann wäre es vielleicht nochmal ein bisschen spannend geworden", sagte Gärttner. Es folgte jedoch ein 1:6-Lauf und die Partie war endgültig gegessen.
Die zweite Niederlage hintereinander schmerzt zwar, ändert aber nichts am gelungenen Saisonstart des Aufsteigers. "9:5 Punkte nach sieben Spielen hätte jeder im Vorfeld unterschrieben", sagte Gärttner. Nächste Woche beim Tabellenletzten in Reichenbach sollen dann wieder Pluspunkte aufs Konto kommen. Zumindest Riek dürfte dann wieder mit dabei sein.
TV Flein: Amon, Pezzi (Tor) - Wüstholz, Mohr (6), Hack (8), Rodrigo (1), Brendle (3), Steller, Seiz (5/3), Braun (1), Trabert (1), Brenner.
Beste Schützinnen des HC: Kienzlen (9), Johannes (8), Bürkle (5/1).
Schiedsrichter: Mauritz Möller, Patrick Neumann.
Siebenmeter: TVF 5/3; HC 1/1.
Zeitstrafen: 1/4.
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