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Degmarn-Oedheim vermöbelt ambitionierte Bönnigheimer

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Landesliga-Aufsteiger Degmarn-Oedheim nimmt den TSV Bönnigheim im Spitzenspiel mit 33:20 auseinander. TSV-Trainer Zimmermann wirkt ratlos.

Machte, wie er selbst sagte, nicht sein schlechtestes Spiel: Yannik Volz (beim Wurf) war gegen den TSV Bönnigheim mit sieben Treffern der Top-Torschütze der SG Degmarn-Oedheim.
Foto: Ralf Seidel
Machte, wie er selbst sagte, nicht sein schlechtestes Spiel: Yannik Volz (beim Wurf) war gegen den TSV Bönnigheim mit sieben Treffern der Top-Torschütze der SG Degmarn-Oedheim. Foto: Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Sören Vogt grinste nach dem Spiel: "Wenn sie weiter so spielen, brauche ich gar nicht mehr auflaufen." Aufgrund eines Bänderrisses war der SG-Spielertrainer am Sonntag ohnehin auf den Job an der Seitenlinie beschränkt. Sein Team ballerte den TSV Bönnigheim aber auch ohne den 34-Jährigen mit 33:20 (14:10) aus der vollbesetzten Oedheimer Sporthalle.

Gästetrainer Michael Zimmermann war bedient: "Ab der 35. Minute haben wir uns aufgegeben. Das Spiel war ein Spiegelbild der bisherigen Saison." Der 48-Jährige wirkte resigniert und ein wenig ratlos. Der TSV wollte als Tabellendritter der Vorsaison schließlich um den Aufstieg in die Verbandsliga mitspielen. Mit aktuell 8:8 Punkten sind die Bönnigheimer allerdings allenfalls Mittelmaß und hinken den eigenen Ansprüchen hinterher.

Bönnigheimer Torwart-Wechsel hat nur kurzzeitigen Effekt

Daher war die Partie am Sonntag auch ein Spiel der vertauschten Rollen. Aufsteiger SG Degmarn-Oedheim spielte wie ein routinierter Aufstiegskandidat, der TSV wie ein total verunsicherter Liga-Neuling. Mit Tempo-Handball hatten die Bönnigheimer die Gastgeber überrollen wollen. Doch deren Rückzugsverhalten war exzellent, die Chancenverwertung der Gäste hingegen mangelhaft. Beim Stand von 2:5 (11. Minute) nahm Zimmermann bereits die erste Auszeit.

Die änderte erst einmal wenig am Spielverlauf. Besonders Yannik Volz traf in der Anfangsphase wie er wollte. "Ich habe schon schlechtere Spiele gemacht", sagte der SG-Toptorschütze hinterher. Drei seiner sieben Tore erzielte der 24-Jährige bereits in den ersten zehn Minuten. Beim Stand von 8:4 (17.) wechselten die Gäste den Torhüter. Heiko Nicht kam für Jakob Schönbrodt und parierte gleich mal Würfe von Benjamin Schreider und Max Odenwald. Mit einem 4:0-Lauf glichen die Gäste zum 8:8 aus (25.). Nun schien das Spitzenspiel Zweiter gegen Dritter ein Duell auf Augenhöhe zu werden.

Degmarn-Oedheim trifft aus allen Lagen

Doch weit gefehlt. Die SG blieb ungerührt, spielte weiter ihren gepflegten Altherren-Handball, geprägt von überschaubarem Tempo, dafür aber geduldig, nahezu fehlerlos und äußerst variabel im Abschluss. Gleich sechs Spieler trugen sich mindestens vier Mal in die Torschützenliste ein. Tore über Außen, Tore aus dem Rückraum, Tore über den Kreis - alles drin im Repertoire der SG.

Dass es in der 27. Minute bereits wieder 12:8 hieß, war aber zuvorderst ein Verdienst der starken Abwehrarbeit plus Torhüter Michael Bognar. "Das war heute eine Top-Teamleistung, jeder hat seinen Beitrag geliefert", befand Volz treffend.

Für die SG scheint derzeit alles möglich

Mit einem weiteren 5:0-Lauf zu Beginn des zweiten Durchgangs hatte der Aufsteiger das Spiel früh entschieden. In der 44. Minute betrug der Abstand beim 22:12 bereits zehn Treffer. Die Bönnigheimer waren nur noch Spielball beim Schaulaufen vor den eigenen Fans. "Einen derart routinierten Auftritt hatte ich nicht erwartet. Wir haben nahtlos an den Auswärtssieg in Oberstenfeld angeknüpft", lobte Sören Vogt. Nächste Woche geht es für sein Team zum punktgleichen Tabellenführer HB Ludwigsburg. Alles scheint möglich.

SG Degmarn-Oedheim: Bognar, Jesser (Tor) - Holzapfel (4), Schirmer, Volz (7), Carpouzis (5), Schreider (4), Fruh, Odenwald (5/4), Schütterle (1), Schmierer (1), Schneider (6), Lautenbach.

TSV Bönnigheim: Schönbrodt, Nicht (Tor) - Langjahr, Jonas May (5), Jaron May (4/1), Grosser (1), Galluccio (2), Herter (4), Zäh (3), Weis, Zundel (1), Schmid, Horst, Bauer.

Schiedsrichter: Levin Wanders/Georgios Dalampakis.

Siebenmeter: SG: 4/4; TSV: 2/1.

Zeitstrafen: 5/2.

Oedheim ist Anziehungspunkt für lokale Handball-Prominenz

Heimspieltage der SG Degmarn-Oedheim sind der Treffpunkt für die regionale Handballfamilie. Da unterbrechen die ehemaligen Neckarsulmer Bundesligaspielerinnen Svenja Kaufmann und Katrin Rüttinger ihr sonntägliches Kaffeekränzchen, um sich die frühere Teamkollegin Celia Schneider im Tor der HSG Kochertürn/Stein anzuschauen. Der frisch gewählte neue Vorsitzende des TSB Horkheim, Sven Grosser, war wegen Sohnemann Patrick vor Ort, der für den TSV Bönnigheim spielt. Sein Vorgänger Michael Roll pfiff das Landesligaspiel der Frauen.

Ebenfalls wegen ihrer früheren Neckarsulmer Teamkolleginnen in der Halle waren die Zweitligaspielerinnen der SG Schozach-Bottwartal Jana Brausch und Trixi Hanak. Vergeblich feuerten die Bönnigheimer Drittliga-Spielerinnen Sandra Graner und Katja Kerner die TSV-Männer an. Das Handball-Dorf ist in jedem Fall schwer en vogue.

 

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