VfB Eppingen fehlt noch ein Schritt bis zur Kür
Die Kraichgauer wollen im badischen Pokal bei Landesligist St. Ilgen bestehen. Nächster Gegner des Verbandsligisten wäre dann Drittligist SV Waldhof Mannheim

Die Zeit rast, das ist Thorsten Barth erst in diesen Tagen wieder aufgefallen. Als er inmitten der Vorbereitung einmal innehielt, wurde dem 47-Jährigen schlagartig bewusst, dass er als Trainer bereits in seine dritte Saison beim FC St. Ilgen geht. "Ich war selber überrascht", sagt Barth, der durchaus behaupten kann, einen erfolgreichen Weg mit dem Verein zu gehen. Der frühere Trainer des TSV Michelfeld, den es als Fußballclub so inzwischen nicht mehr gibt, hat den FC St. Ilgen in seinem ersten Jahr auf Anhieb zum Aufstieg in die Landesliga geführt. Der Klassenerhalt gelang im Jahr darauf mit links - als Tabellenvierter wohl gemerkt. Auch die dritte Saison hat gut angefangen: Am Sonntag kickte die Mannschaft mit dem FC Zuzenhausen einen Verbandsligisten aus dem Pokal. "Das darf gerne so weitergehen", sagt Barth lachend.
Die Gastgeber wollen sich teuer verkaufen
Und das kann es auch. Denn gegen den VfB Eppingen bietet sich an diesem Sonntag, 11 Uhr, in der dritten Runde des BFV-Rothaus-Pokals die nächste Gelegenheit, einem höherklassigen Gegner das Fürchten zu lehren. Gemach, sagt Barth. Natürlich sei die Vorfreude auf das Duell groß. Zumal der Landesligist einige ehemalige Eppinger in den Reihen hat. "Letztlich ist es für uns aber ein willkommener Test gegen einen guten Gegner." Barth hält lieber den Ball flach, will keine allzu hohen Erwartungen schüren. Aber klar: Paroli wollen sie dem Favoriten allemal bieten und sich so teuer wie möglich verkaufen. Denn klar ist auch: "In einem Spiel ist alles möglich."
Das wissen die Eppinger natürlich auch, die durch den Pokal-Coup des Gegners aber auch gewarnt sind. Trainer David Pfeiffer erwartet ein Spiel und einen Gegner auf Augenhöhe, doch die Favoritenrolle, da sind sich die beiden Trainer einig, hat der VfB. "Und es liegt auch an uns, dieser Rolle gerecht zu werden", sagt Pfeiffer. Ausreden lässt er keine gelten, zumal die Saisonvorbereitung nun an dem Punkt angekommen sei, an dem es ernst wird. "Das ist kein Testspiel mehr, jetzt geht es um was." Denn die Aussicht ist phänomenal: Im Achtelfinale wartet auf den Sieger das Top-Los schlechthin, Drittligist SV Waldhof Mannheim.
"Das Spiel wäre die Kür, ein Highlight, das wollen wir unbedingt", betont Pfeiffer. Zumal es ein Heimspiel wäre. Vor der Kür steht aber erst einmal die Pflicht - und die lautet FC St. Ilgen. Schwer genug findet Pfeiffer, wenngleich der VfB-Trainer in Richtung seiner Mannschaft klar macht, was er erwartet: "Mit einer engagierten Leistung sollte die Aufgabe aber machbar sein." Die bisherige Vorbereitung des VfB war durchwachsen, es gab die typischen Aufs und Abs. Dem souveränen Auftritt beim 8:1 im Pokal gegen Kreisligist Baiertal war ein negativer Test bei Landesliga-Aufsteiger Türkspor Neckarsulm vorausgegangen. Pfeiffer erinnert sich nur ungern an den unschönen Abend. "Was die Einsatzbereitschaft in der ersten Hälfte angeht, war ich mehr als angefressen. Das ist dann auch in die Hose gegangen." 0:3 lag sein Team zur Pause zurück, verlor am Ende 3:4.
St. Ilgen spielt quasi ohne Abwehr
Während sich beim VfB seitdem die personelle Lage deutlich verbessert hat und die Ausfälle für das Duell an diesem Sonntag überschaubar sein dürften, hat sein Gegenüber ungleich größere Sorgen. "Mir fällt die komplette Abwehr aus", sagt Barth. Sebastian Rohm, Michael Glaser sowie Timo Raab sind im Urlaub. Und selbst von den vier einstigen Eppingern stehen nur Ben-Richard Prommer und Stefan Stötzel für das sportliche Wiedersehen zur Verfügung.
"Trotzdem sind alle anderen hoch motiviert, sich mit einem solchen Gegner zu messen", betont Barth. Wie hoch die Chancen für einen abermaligen Pokal-Coup seines Teams stehen? "Unter den Umständen 40 zu 60." Ohnehin liegt der Fokus mehr auf der Runde, dort will er oben mitspielen.
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