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Verbandsligist VfB Eppingen muss sich neu (er)finden

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Neun neue Spieler, ein neues Trainerteam: In Eppingen hat sich im Sommer viel verändert. Und zum Start der neuen Verbandsliga-Saison wartet direkt eine Englische Woche.

Jan-Hendrik Hoyer (links) und Serhat Ayvaz (Mitte) sind offensiv gefordert, den Abgang von 17-Tore-Stürmer Julius Reinbold mit zu kompensieren.
Jan-Hendrik Hoyer (links) und Serhat Ayvaz (Mitte) sind offensiv gefordert, den Abgang von 17-Tore-Stürmer Julius Reinbold mit zu kompensieren.  Foto: Krüger, Klaus

Mit dem Anpfiff zum ersten Spiel der neuen Runde fällt für Oliver Späth auch ein Vorhang: Für den Sportlichen Leiter des VfB Eppingen ist an diesem Freitag um 18 Uhr, dem Beginn des Verbandsliga-Eröffnungsspiels gegen den FC Zuzenhausen, das zehrende Theater der vergangenen Wochen auch offiziell beendet. "Ich bin froh, wenn endlich wieder Fußball gespielt wird", sagt Späth. Der oberste Kadertüftler des VfB hatte diesen Sommer weit mehr zu Basteln, als in den Jahren zuvor. Weit mehr, als ihm lieb war.

Sorgenkind war freilich die zweite Mannschaft, um die es nach dem sportlichen Abstieg aus der Kreisliga zwischenzeitlich gar nicht gut gestanden hatte. Aber auch der Vorjahresvierte der Verbandsliga, die erste Mannschaft, bereitete Späth zuweilen mehr Kopfzerbrechen als erwartet. Zwar waren die Neuzugänge der Eppinger alle rechtzeitig fix, die Zusammenstellung des neuen Trainerteams um den ebenfalls neuen Cheftrainer Christian Schweinfurth aber kostete Zeit und Nerven - und zog sich bis weit in die Vorbereitung auf die neue Runde hinein.

Spürbarer Einschnitt beim Stammpersonal

Inzwischen ist der Eppinger Wandel aber vollzogen, die Köpfe sind andere. Neben dem Platz und auch darauf. Zwar halten sich die Abgänge numerisch in Grenzen - aber alle sechs (darunter die beiden Torhüter) gehörten zum Stammpersonal der Kraichgauer. "Das kann immer passieren, es ist ja auch keiner gegangen, weil es beim VfB Eppingen so schlecht ist", sagt Späth, der zugleich neun Neue an Land zog. Eigentlich sogar zehn, aber einer ist inzwischen weitergezogen.

 


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Der Umbruch ist trotzdem groß, größer als in den Jahren zuvor. "Wir brauchen Geduld, bis alles ineinander greift", sagt Späth. Die Abläufe, die unter dem ehemaligen Trainer David Pfeiffer fünf Jahre im Grunde dieselben waren, haben sich nun geändert. Team und Trainer mussten - und müssen sich weiter - neu finden, der VfB sich "ein Stück weit neu erfinden", wie Späth es nennt.

Kollektiv soll Reinbold-Abgang kompensieren

Christian Schweinfurth gibt beim VfB an der Seitenlinie nun die Richtung vor.
Christian Schweinfurth gibt beim VfB an der Seitenlinie nun die Richtung vor.  Foto: Helmut Melchert

Das gilt vor allem für die Offensive: Einen Ersatz für den in die Oberliga nach Pforzheim abgewanderten 17-Tore-Stürmer Julius Reinbold hat der Sportliche Leiter nicht auftreiben können. Entsprechend dünn ist die Offensive besetzt. "Ich hätte mir gewünscht, noch einen Stürmer verpflichten zu können, der jedes Jahr 30 Kisten macht", kennt Späth das Problem. Von einer Sturm-Baustelle aber will sein Trainer nichts wissen. Damit würde er seinen Spielern die Wertschätzung absprechen.

"Wir haben vorne vielleicht nicht die Breite, aber die Qualität, um genug Tore zu schießen", sagt Christian Schweinfurth. Er hat in der Vorbereitung verschiedene Varianten getestet und neue Erkenntnisse gewonnen. Darunter auch die, dass er mit Arber Mrijaj eine weitere Option für ganz vorne hat, die bisher keiner auf dem Schirm hatte. Zumal der 21-Jährige formal als Verteidiger im Kader gelistet ist.

 


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Schwankende Leistungen erschweren Saisonprognose

Wie das neue Gesicht des VfB am Ende aussieht, wozu die Eppinger in der Lage sind, lässt sich schwer vorhersagen. Auch für den Trainer und den Sportlichen Leiter. "Das Potenzial ist da, um wieder eine gute Rolle spielen zu können", sagt Späth. "Die Frage ist nur: Wie schnell funktioniert das Ganze." Ähnlich sieht das der Trainer, der Platz vier in der Vorsaison nicht als Maßstab sieht. "Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen", sagt Schweinfurth. Vieles hat sich beim VfB eben geändert. In der Vorbereitung waren die Leistungen in den Tests noch zu schwankend, das Aus im Pokal enttäuschend. Zudem ist die Liga stärker geworden.

Ein Grund mehr für den Trainer, sich zumindest öffentlich nicht auf ein Saisonziel festzulegen. "Ich tue mich schwer, Platz x bis y auszurufen", sagt Christian Schweinfurth. Er denke erst einmal in "kurz- bis maximal mittelfristigen Zielen". Erst einmal am Freitag be-, dann die Englische Woche überstehen. Oliver Späth wird bedingt konkreter. "Wenn am Ende ein einstelliger Platz rauskommt, dann wäre ich froh", sagt er. Dann wird auch der nächste Sommer des obersten VfB-Kaderplaners entspannter.

 
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