Mike Schäfer aus Ellhofen kandidiert für den VfB-Vereinsbeirat
Der Ellhofener Mike Schäfer will den Fans aus der Region eine Stimme beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart geben. Wahl findet bei der Mitgliederversammlung am Sonntag statt.

Mit diesem Nachnamen sollte man beim VfB Stuttgart doch gute Chancen auf ein Amt haben. Günther Schäfer ergrätschte dem VfB Stuttgart 1992 einen deutschen Meistertitel, Ulrich Schäfer fungierte ein Vierteljahrhundert als Geschäftsführer und Vorstandsmitglied. Mike Schäfer zieht es weder auf den Platz, noch in den Vorstand. Der 52-Jährige aus Ellhofen möchte künftig dem Vereinsbeirat des VfB Stuttgart angehören, der an diesem Sonntag ab 11 Uhr bei der Mitgliederversammlung gewählt wird.
Nicht nur bruddeln, sondern aktiven Beitrag leisten
Das Gremium berät das Präsidium, schlägt die Kandidaten dafür vor und hat zudem eine gewisse Überwachungsfunktion. Mehr als 50 VfB-Mitglieder hatten sich für den Vereinsbeirat beworben, 18 wurden nach Online-Vorgesprächen mit einem Gremium um den Präsidenten Claus Vogt ausgesucht. "Ich kann nicht nur auf der Haupttribüne als Bruddler herumsitzen, sondern will aktiv etwas beitragen", sagt Mike Schäfer über seine Beweggründe.
Seit einigen Jahren engagiert er sich beim VfB, unter anderem von 2017-19 im Mitgliederausschuss zum Nachwuchsleistungszentrum. Auf seiner Agenda für den VfB steht: Nach vielen unruhigen Führungszeiten endlich wieder Ruhe in den Verein bekommen, Vertrauen schaffen, weniger Klüngelei und Vetterleswirtschaft, dafür mehr Mitgliederrechte.
VfB sollte 100.000 Mitglieder anstreben
Ein besonderes Anliegen dabei: Schäfer will das Unterland, die Region Heilbronn in Stuttgart vertreten, die Mitglieder der Region am Sonntag zur Vor-Ort-Wahl animieren. "Die TSG Hoffenheim macht mehr, um hier in der Region präsent zu sein, da muss der VfB mehr tun, um die Mitglieder mehr an den Verein zu binden", sagt Schäfer, der Teil der Geschäftsführung bei Assenheimer+Mulfinger ist. In einigen Jahren sollte der VfB 100.000 Mitglieder haben, findet er, aktuell sind es rund 72.000.
Die wichtigste VfB-Wahl am Sonntag ist die des Präsidenten, der entweder Claus Vogt oder Herausforderer Pierre-Enric Steiger heißt. "Mir ist es am Ende egal, ich würde mit dem Präsidenten zusammenarbeiten, der gewählt wird", sagt Mike Schäfer.
Alle anderen Kandidaten sind Akademiker
Dessen Wahlkampf im klassischen Sinne fiel aus, in einem kurzen Video auf der VfB-Homepage konnte er sich kurz präsentieren. Neun der 18 Kandidaten bilden künftig den Vereinsbeirat. Die Konkurrenz für das Ressort "Wirtschaft und Gesellschaft" (drei der neun Posten im Vereinsbeirat) trägt allesamt einen Doktor- und oder Professorentitel. "Meinen Titel trage ich im Herzen, das ist der VfB", sagt Schäfer und lacht. Gleichwohl weiß auch er, dass ihm noch das Netzwerk rund um den VfB fehlt. "Ich weiß nicht, ob man immer die gleichen wählen muss. Ich bin auf jeden Fall dankbar für jede Stimme", blickt Schäfer auf den Sonntag.
Eifel-Wanderung wegen Hochwasser abgebrochen
Egal, wie der auch endet - der Vater von drei Töchtern hat diese Woche schon Schlimmeres überstanden. Wie jedes Jahr war Schäfer mit Kumpels zum Urlaub in der Eifel. Am späten Mittwochabend verließ die Clique jedoch fluchtartig die Eifelgemeinde Hellenthal. Die einsame Hütte am Waldrand war nach dem Dauerregen von Wasserfällen umgeben. "Wir mussten weg, sonst wären wir dort für Tage gefangen gewesen", sagt Schäfer. Es ist furchtbar, wenn man es hautnah miterlebt, wie Menschen Haus und Hof verlieren." Die Flucht durch die Fluten dauerte insgesamt neun Stunden, weil auch die Autobahn unterspült war. "Wir haben mit unserem Proviant die anderen versorgt", sagt Schäfer. Ganz so aufregend dürfte das angestrebte Ehrenamt beim VfB Stuttgart nicht werden. "Das muss es auch nicht", sagt Mike Schäfer.
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