FSV Hollenbach reist zum Tabellenzweiten VfR Mannheim
Fußball-Oberligist FSV Hollenbach spielt bereits am Freitagabend beim VfR Mannheim. Die Hohenloher orientieren sich am Auftritt gegen den VfR Aalen.

Die Nachbetrachtung musste noch einmal sein. Nicht weil Reinhard Schenker mit der Leistung des FSV Hollenbach bei der 2:4-Niederlage gegen den VfR Aalen unzufrieden gewesen war. Im Gegenteil. Er wollte seinen Spielern zeigen, was sie in der ersten halben Stunde gut gemacht hatten. Denn genau darauf wird es auch an diesem Freitagabend um 19 Uhr ankommen, wenn die Hohenloher beim VfR Mannheim, dem Tabellenzweiten der Fußball-Oberliga zu Gast sind.
Analyse zeigt Unterschiede in der Hollenbacher Herangehensweise
„Wir haben noch einmal eine Analyse des Spiels gegen den VfR Aalen gemacht und den Jungs ganz klar gezeigt, was der Unterschied war zwischen den ersten 30, 35 Minuten und den Minuten danach“, erzählt Schenker. „Das war das aggressive Rausstechen aus dem kompakten Mittelfeldpressing-Block.“ Eine halbe Stunde setzten die Hollenbacher immer wieder den ballführenden Gegenspieler unter Druck, so dass er nicht viel Zeit hatte, den nächsten freien Mann zu finden. „Das haben wir in den ersten 35 Minten ganz stark gemacht“, sagt Schenker. „Da ist es den Aalenern selten gelungen, in unser letztes Drittel zu kommen, weil sie immer wieder nach hinten spielen mussten. Das haben wir dann in den letzten zehn bis 15 Minuten nicht mehr geschafft.“
Und mit der Zeit, die die gegnerischen Spieler dann hatten, machten sie fast keine unerzwungenen Fehler mehr. „Es ist dann eine Frage der Zeit, wenn man keinen Druck auf den Ballführenden bekommt, dass sie den Steckpass durch die Schnittstelle finden oder den Ball anbringen“, erklärt der Coach und schlägt gleich die Verbindung zur nächsten Aufgabe: „Das wird gegen Mannheim sehr ähnlich sein. Wir müssen sehr aktiv sein im Verteidigen – ohne im Harakiri anzulaufen. Einfach den Ballführenden unter Druck setzen, um den Spielern, die sehr viel Qualität haben, nicht die Zeit zu geben, ihre Qualität zu nutzen.“ Darauf wird es gegen den Ball ankommen.
Trainer Reinhard Schenker ist mit dem Spiel mit dem Ball zufrieden
„Mit dem Ball habe ich überhaupt nichts zu meckern. Das ist seit Wochen gut. Ich war überrascht, als ich das Video angeschaut habe, das wir im den ersten zehn Minuten so viel mehr Ballbesitz hatten. Es war nicht so, dass Aalen uns den Ball geben wollte, aber sie haben ihn nicht bekommen, weil wir es gut gemacht haben“, sagt Schenker. „Wenn man so aktiv verteidigt, braucht man Ballbesitz-Phasen, um Angriffe vorzubereiten. Wenn wir das kombiniert bekommen, haben wir eine Chance, wenn nicht, haben wir keine.“
Denn das lehrte schon die vergangene Saison: Im Hinspiel in Mannheim war der FSV chancenlos, verlor deutlich mit 0:5. „Da ging gar nichts“, sagt Schenker. Zwar hat sich die Mannheimer Mannschaft im Vergleich zur vergangenen Spielzeit deutlich verändert, „aber eher zum Negativen für uns, weil ich glaube, dass sie noch einmal etwas besser geworden sind“, sagt Schenker. „Sie haben den einen oder anderen Transfer getätigt, der sie noch besser gemacht hat. Wenn sich die Mannschaft findet und ins Rollen kommt, ist sie schwer zu stoppen. Gegen Essingen hat der VfR 6:0 gewonnen, das ist schon ein Wort.“ Die Mischung zwischen erfahrenen Spielern – teilweise Ex-Profis wie Alexander Esswein – und ambitionierten Talenten stimmt beim VfR. „Die individuelle Klasse ist unbestritten, egal ob es Ex-Profis sind oder junge Talente. Viele Spieler können Spiele auch alleine entscheiden. Das ist ein riesen Qualitätsmerkmal“, sagt Schenker.
Allerdings ist es auch eine der Hollenbacher Spezialitäten, den Gegner eben nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. „Wenn wir wieder so eine Leistung wie gegen Aalen bringen, habe ich keine Angst“, sagt Manager Karlheinz Sprügel.