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Der U17-Bundesligacup in Heilbronn und seine Nachwehen

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Die Veranstalter des U 17-Bundesligacups wollen aus den Problemen durch das Wetter lernen. Beim 15. Mal sorgten Gewitter und Regen für Schwierigkeiten. 

An zwei Tagen wurde an der Viehweide in Heilbronn-Böckingen hochklassiger Nachwuchsfußball geboten.
An zwei Tagen wurde an der Viehweide in Heilbronn-Böckingen hochklassiger Nachwuchsfußball geboten.  Foto: Schmerbeck

Der 15. U 17-Bundesligacup hat seine Spuren hinterlassen. Auf dem Rasenplatz der Erbe Arena, aber auch bei Jürgen Birkert, dem Vorsitzenden des Trägervereins. „Jeden Tag ein Gewitter und dann der ständige Regen sind tödlich für so ein Turnier“, sagte er. „Der Platz wird immer schlechter, die Verletzungsgefahr steigt. Die Gesundheit ist natürlich das Wichtigste. Aber man muss auch die Zuschauer berücksichtigen.“ Und die Sitzplatztribüne war stetig voll besetzt. Dazu kamen noch etliche Leute um das Spielfeld herum. Die erste Schätzung war, dass rund 2000 Zuschauer an zwei Tagen in der Arena zu Gast waren. Einen Abbruch wollten die Veranstalter auch deshalb unbedingt vermeiden.

Veranstalter haben versucht, den besten Kompromiss zu finden

Auch wenn einige Teams die Platzierungen gleich im Elfmeterschießen ausfechten wollten. Schließlich einigten sich die Parteien auf eine Spielzeitverkürzung. „Ein Kompliment an die Veranstalter. Die haben alles versucht, dass das Turnier weitergehen kann. Alle haben sich richtig ins Zeug gelegt“, sagte Tobias Schilk, Trainer des Drittplatzierten TSG Hoffenheim. „Es kann den Jungs immer mal blühen, dass es solche Bedingungen hat. Da ging es mit so vielen Spielen in den Beinen auch etwas darum, den Schweinehund zu überwinden. Deshalb war es auch ein gutes Learning für die Jungs.“


Und auch eines für die Veranstalter. „Solche Probleme hatten wir zum ersten Mal“, sagt Birkert, der seinen Abschied vom Amt des Vorsitzenden schon länger geplant hat. „Wir haben versucht, die beste Lösung zu finden. Man kann es nicht allen recht machen. Aber ich denke, wir haben einen guten Kompromiss gefunden.“ So meinte auch Can Kara, Vorsitzender des FC Union Heilbronn: „Ein Abbruch war für mich zu keiner Zeit eine Lösung. So etwas macht man bei so einer Veranstaltung nicht.“

Stadt hat Unterstützung bei der Platzpflege zugesichert

Bei einer Veranstaltung, über die Heilbronns Kultur- und Sportbürgermeisterin Agnes Christner bei der Siegerehrung von einem „ganz wunderbaren Ereignis“ sprach. Dabei stand sie in der Matschfläche, die sich vor den Trainerbänken gebildet hatte. Auf dem Rasen waren gegen Ende des Turniers viele Löcher zu sehen, und durch die Mitte zog sich ein brauner Streifen.

Am Montag waren bereits Vertreter der Stadt Heilbronn zu einer Stippvisite an der Viehweide. Die Problematik wird durchaus ernst genommen. Nicht nur, weil in zwei Wochen das erste Heimspiel von Türkspor Neckarsulm als Oberligist gegen den SSV Reutlingen auf dem Rasen stattfinden soll. Ob dies wirklich über die Bühne gehen kann, ist im Moment fraglich. „Da wollen wir bis Freitag mit einer Entscheidung warten, denken aber schon mal über mögliche Alternativen nach“, sagt Kara. „Schon am Sonntag sagte die Stadt Heilbronn volle Unterstützung zu.“ Die erste Begehung zeigte, dass der Unterboden wohl noch intakt ist. „Es sollte jetzt aber mal einen Tag nicht regnen, damit auf dem Platz etwas gemacht werden kann.“

Das sportliche Fazit des U17-Bundesligacups fiel positiv aus

Ansonsten fiel das Fazit der Verantwortlichen positiv aus. „Es hat richtig Spaß gemacht, den Jungs zuzuschauen“, sagt Kara. „Was mich gefreut hat, waren auch die vielen Kinder, die da waren und versucht haben, irgendetwas von den Spielern zu ergattern.“ Nun gehen die Veranstalter demnächst in die Manöverkritik. „Wir müssen für die Zukunft Alternativkonzepte entwickeln“, sagt Birkert, der in Absprache mit seinen Nachfolgern eine klare Struktur hinterlassen will. „Wir wollen daraus lernen.“ Wie reagiert man bei einem Gewitter? Wo kann man in so einem Fall die Leute unterbekommen? Was macht man zur Platzschonung? Das seien einige der Fragen, die man angehen möchte.

„Bisher haben wir das nie gebraucht, aber jetzt hat es uns erwischt“, sagt Birkert, der den Cup aber sportlich „hervorragend“ fand. „Es waren interessante Spiele mit vielen Toren“, meinte er. Zum Beispiel mit dem wohl schnellsten Tor der Cup-Geschichte, das Erblin Osmani vom FC Bayern München direkt nach dem Anstoß erzielte. Birkert hatte sich aber einen ruhigeren Cup vorgestellt. „Es war mehr Einsatz gefordert, als ich es mir erwünscht habe“, sagt er. Nicht nur bei ihm hat der 15. U17-Bundesligacup seine Spuren hinterlassen. 

Borussia Mönchengladbach gewinnt den Cup

Mihai Enache zeigte sich zufrieden mit seinem Team. Borussia Mönchengladbach gewann nach 2014 zum zweiten Mal das B-Jugend-Turnier. „Man muss die Bedingungen so annehmen, wie sie sind, und das Beste daraus machen“, sagte der Fohlen-Trainer. „Wir haben ein erfolgreiches Wochenende hinter uns und haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Damit bin ich zufrieden.“

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