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Das Kreispokalfinale ist eine Kraftprobe für die Freundschaft

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Man kennt sich: Zwischen den Kreispokal-Finalisten SV Rohrbach/S. und TSV Dühren gibt es viele Verbindungen. Nicht nur die von Reiner Schock und Jürgen Bauer.

Das Fußball-Duell tragen ihre Söhne aus: Der Dührener Reiner Schock (links) und der Rohrbacher Jürgen Bauer haben es beim Armdrücken belassen.
Foto: Florian Huber
Das Fußball-Duell tragen ihre Söhne aus: Der Dührener Reiner Schock (links) und der Rohrbacher Jürgen Bauer haben es beim Armdrücken belassen. Foto: Florian Huber  Foto: Florian Huber

Der Verlierer wird das Handy ein paar Tage auslassen, da sind sich beide einig. Der Rohrbacher Jürgen Bauer und der Dührener Reiner Schock sind eigentlich beste Freunde. Am Mittwoch ab 19.30 Uhr ruht ihre Freundschaft fürs Kreispokal-finale, wenn Kreisligist SV Rohrbach/S. im Sinsheimer Helmut-Gmelin-Stadion auf den B1-Tabellenführer TSV Dühren trifft. "Es ist das erste Pflichtspiel, das unsere Beziehung auf die Probe stellt", sagt Bauer, der sich ums Rohrbacher Marketing kümmert, selbst als Trikotsponsor fungiert.

Beide haben sich einst kennengelernt, als Bauer Schocks Sohn Dominik in der Rohrbacher Jugend trainierte. Nun stehen die Söhne sich im Finale gegenüber. Mittelfeldmann Dennis Bauer (23) im Rohrbacher Trikot, Dominik Schock (22) ist Dührens Torjäger, hat 33 Tore in 26 Ligaspielen erzielt. "Man ist natürlich auch noch mal anders dabei, wenn der eigene Sohn mitspielt", sagt Reiner Schock.

Schock wohnt direkt am Dührener Sportplatz

Der Schreinermeister lebt und wohnt direkt am Dührener Sportplatz. "Da ist die Verbundenheit automatisch da", sagt der 52-Jährige, der seinem Heimatverein auch schon den ein oder andern Trikotsatz spendiert hat.

Jürgen Bauer kickte einst selbst für den SVR, er gehörte zu jener Mannschaft, die im Jahr 1992 als B-Ligist mit einem Finalsieg gegen eine gewisse TSG Hoffenheim erstmals den Kreispokal nach Rohrbach holte. 31 Jahre später soll der Sohnemann nun nachziehen. Allerdings unter anderen Voraussetzungen.

Der SV Rohrbach ist nun der Große

Denn anders als 1992 ist der SV Rohrbach nun der Große, der Kreisligist. Der TSV Dühren der Kleine. Dazu existieren eben viele Querverbindungen rechts und links der Autobahn 6. In vielerlei Hinsicht ist man sich näher als die acht Kilometer, die beide Teilorte trennen.

Auch für Rohrbachs Trainer Joachim Heger ist es kein normales Finale. "Man kennt sich natürlich besonders gut", sagt Joachim Heger, weil ein Dührener Trio lange Jahre die Rohrbacher Farben trug. Die mitspielenden Trainer Rico Unser und Marvin Ziegler verantworten den TSV Dühren seit der Saison 2020/21. Auch Christian Flaig war lange Jahre Rohrbacher, trägt nun aber Rot statt Blau.

Zwei-Ligen-Unterschied

"Die Begeisterung und Euphorie bei den Jungs, dass es gegen einen Lokalrivalen geht, ist vor so einem Finale irgendwie nicht mehr so da wie früher", sagt Jürgen Bauer. Die Erklärung liegt vielleicht darin, dass viele, die sich im Finale gegenüberstehen, eben auch schon gemeinsam in einer Mannschaft gespielt haben. Manche in der Jugend, manche bei den Aktiven. "Die Favoritenrolle müssen wir natürlich annehmen", sagt Heger. Der Zwei-Ligen-Unterschied besteht für ihn jedoch nur auf dem Papier: "Das ist für mich kein normaler B-Ligist. Dühren würde auch in der Kreisklasse A oben mitspielen", sagt er. Sein Team hingegen hat eine schwache Kreisligasaison gespielt. Mit einem Kreispokalsieg soll diese gerettet werden und versöhnlich enden.

Für den Außenseiter Dühren steht, wie für Rohrbach vor 31 Jahren, die Meisterschaft in der Kreisklasse B1 im Vordergrund. Der Plan, bereits als feststehender Aufsteiger in die A-Klasse ins Pokalfinale zu gehen, ist allerdings nicht aufgegangen. Die direkten Liga-Duelle gegen den SV Grombach (Dritter der B1) und den SV Sinsheim (Zweiter der B1) stehen nämlich nach dem Finale an.

Siebtes Kreispokalfinale für Trainer Heger

Für Rohrbach-Trainer Heger ist es bereits das siebte Sinsheimer Kreispokalfinale als Spieler und Trainer mit dem SV Rohrbach. Bisher mit ausgeglichener Bilanz von 3:3. Als der SVR vor ziemlich genau zehn Jahren zuletzt im Finale stand (0:2 gegen den TSV Michelfeld) agierten Rohrbachs Co-Trainer Heinlein und Dührens Trainer Rico Unser noch gemeinsam für den SV Rohrbach/S. auf dem Feld.

Durch Jürgen Bauer ist Reiner Schock übrigens auch zum Business-Partner des SV Rohrbach/S. geworden. "Er gewinnt also auf jeden Fall. Egal, wie das Finale ausgeht", sagt Jürgen Bauer und lacht. Klar ist: Der Gewinner gibt ein Bier aus. An der Theke des Vereinsheims des SV Rohrbach wäre Bauer dabei am liebsten. "Die Theke hat nämlich Schreinermeister Schock gebaut", sagt Jürgen Bauer.

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