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FSV Hollenbach zieht die Reißleine

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Oberligist trennt sich von Trainer Manfred Stephan

Von Marc Schmerbeck
Gehen getrennte Wege: Kurt Sprügel (links), Abteilungsleiter des FSV Hollenbach, und Trainer Manfred Stephan.Fotos : Marc Schmerbeck
Gehen getrennte Wege: Kurt Sprügel (links), Abteilungsleiter des FSV Hollenbach, und Trainer Manfred Stephan.Fotos : Marc Schmerbeck

Fussball - Das Spiel hatte ein Nachspiel. Nach der sportlichen Talfahrt wurde beim Oberligisten FSV Hollenbach die Reißleine gezogen. Trainer Manfred Stephan trat nach offiziellen Angaben von seinem Amt zurück. Mit ihm beendete auch Co-Trainer Manfred Schmierer seine Tätigkeit. Die restlichen zehn Spiele wird Ralf Stehle die Mannschaft trainieren.

"Wir hoffen, dass dies der Mannschaft noch einen Schub gibt", sagt der Vorsitzende Karlheinz Weidmann. "Wir wollen im Abstiegskampf nichts unversucht lassen. Freiwillig geben wir uns dem Schicksal nicht hin."

Am Sonntagmorgen fiel die Entscheidung endgültig. Am Samstag war sie ansatzweise abzusehen. Auch von Vereinsseite gab es die Überlegungen, die Trennung zu vollziehen. Es war eine schwere Entscheidung für alle Beteiligten. Am Ende sahen es die Verantwortlichen des FSV als die richtige an. Nichts zu der Trennung vom Verein wollte Manfred Stephan gestern sagen. "Ich will im Moment keine Stellungnahme dazu abgeben", sagte er knapp. In der Pressemitteilung des Vereins heißt es, dass Stephan hoffe, dass die Mannschaft mit diesem Schritt die notwendigen Prozente mehr herausholen könne, um die entscheidenden Punkte im Abstiegskampf noch zu holen.

Gesprächsbedarf Mäzen Rudi Sprügel hatte nach der 0:1-Niederlage gegen den SV Waldhof Mannheim für Samstagabend eine Sitzung angekündigt. "Wir müssen sehen, wie es weitergeht", sagte er. "Es sind noch zehn Spiele. Wenn wir reagieren, dann jetzt. In so einer Situation wird alles in Frage gestellt. Natürlich auch der Trainer."

In den vergangenen fünf Spielen holte der FSV nur einen Punkt und rutschte durch Niederlagen gegen direkte Konkurrenten auf einen Abstiegsplatz ab. "Wir sind im Spiel nach vorne zu harmlos. Das hängt auch damit zusammen, dass Joseph Fameyeh seinen Torinstinkt anscheinend verloren hat. Allerdings kommt auch aus dem Mittelfeld zu wenig", sagte Sprügel. Vor allem aber habe ihn enttäuscht, dass die Mannschaft bei Standardsituationen harmlos agierte.

Der Mäzen und Jako-Chef hatte nur noch zwei Möglichkeiten gesehen: "Entweder wir lassen die Geschichte so laufen, wie sie ist, oder wir versuchen etwas zu ändern. Ob das dann erfolgreich ist, ist eine andere Sache." Es gab kein großes Streitgespräch. "Der Trainer wollte nicht im Weg stehen und den Weg frei machen", sagt Weidmann.

Nun soll Stehle mit der Mannschaft den Klassenerhalt schaffen. Er war vor Stephan elf Jahre lang als Trainer im Amt und führte den FSV in die Verbandsliga. Vor der Saison 2009/10 hatte er das Team an Stephan übergeben, der den Oberliga-Aufstieg realisierte. Dort spielte der FSV, der die Liga auch etwas unterschätzte in dieser Saison von Beginn an gegen den Abstieg.

"Wir hatten in den vergangenen Wochen einfach nicht den erhofften Erfolg", sagt Mittelfeldspieler Steffen Lauser. Der Ex-Profi ist einer der Führungsspieler, der nun zusammen mit Kapitän Dominik Streicher und anderen Routiniers mehr Verantwortung übernehmen muss. "Wir müssen jetzt das Beste aus der Situation machen und das Maximum aus uns rausholen. Vielleicht gibt uns der Wechsel jetzt noch einen Schub", sagt Lauser

Trendwende Er glaubt an das Team und daran, dass die Trendwende und der Klassenerhalt noch geschafft werden können. "Unsere letzten Spiele waren eher durchschnittlich. Da hat der letzte Tick gefehlt. Jetzt ist die Mannschaft nochmal gefordert. Ich denke, der Klassenerhalt ist noch machbar, auch wenn uns viele schon abgeschrieben haben. Ich weiß, wie viel Potenzial in der Mannschaft steckt."

Die Zuversicht ist wieder da beim FSV Hollenbach.

Kommentar "Wechselspiele"

Im freien Fall: Kapitän Dominik Streicher mit dem FSV. Nach der 0:1-Niederlage gegen Mannheim beträgt der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz fünf Punkte.
Im freien Fall: Kapitän Dominik Streicher mit dem FSV. Nach der 0:1-Niederlage gegen Mannheim beträgt der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz fünf Punkte.
Mag nicht hinsehen: Steffen Lauser. Das Gegentor fiel in der letzten Minute.
Mag nicht hinsehen: Steffen Lauser. Das Gegentor fiel in der letzten Minute.
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