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Wie die Muhikaner

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Fussball - VfB Eppingen feiert 2:0-Sieg gegen HD-Kirchheim − Entscheidung durch Muhi Kara

Von Eric Schmidt
Klare Sache: Benjamin Bähr, Torwart der SG HD-Kirchheim, bringt Muharrem Kara vom VfB Eppingen unsanft zu Fall. Es gibt Strafstoß.Fotos: Alexander Bertok
Klare Sache: Benjamin Bähr, Torwart der SG HD-Kirchheim, bringt Muharrem Kara vom VfB Eppingen unsanft zu Fall. Es gibt Strafstoß.Fotos: Alexander Bertok

Fussball - Um 16.43 Uhr war sein Arbeitstag beendet. Langsam verließ Muharrem Kara den Platz. Der Gang zur Auswechselbank, er wurde für den Stürmer des VfB Eppingen zu einem kleinen Triumphmarsch. Die 320 Schaulustigen im Seitenaus spendeten Beifall, Torwart Simon Horn schrie ihm noch ein "Jawoll, Muhi" hinterher.

Dass der VfB zum Saisonauftakt der Fußball-Landesliga Rhein-Neckar am Samstagnachmittag mit 2:0 (1:0) gegen die SG HD-Kirchheim gewann, das war auch das Verdienst von Muharrem Kara. Er hatte den Foulelfmeter herausgeholt, den Alexander Rudenko im Nachschuss zur 1:0-Führung verwandelte (16.). Er war es, der das vorentscheidende 2:0 (57.) erzielte. Einem Innenverteidiger der SG hatte er frech den Ball vom Fuß gespitzelt, um dann aus 16 Metern clever und überlegt ins Tor einzuschieben.

Nach seinem Treffer gab es für den 19-Jährigen kein Halten mehr. Er rannte zu Trainer Werner Habiger und fiel ihm wie einem lange vermissten Freund um den Hals. "Ich wollte mich einfach nur bedanken für das Vertrauen. Dafür, dass er mich aufgestellt hat", sagte Kara.

Newcomer "Muhi", wie Kara genannt wird, hatte vor wenigen Wochen kaum jemand auf der Rechnung gehabt. In der vergangenen Saison ging er fast ausschließlich für die zweite Mannschaft auf Torejagd, in der "Ersten" bekam man ihn nur selten zu Gesicht. Dass er nun gegen die SG HD-Kirchheim zur Startelf gehören würde, erfuhr er in der Abschlussbesprechung vor dem Spiel. Kara sollte den verletzten Torjäger Stefan Beierle vertreten − nicht als Zweitstürmer neben Rafael Gebhard, sondern als dritter Mann hinter der Spitze. Das Konzept, in einem 4-2-3-1-System die Räume eng zu machen, griff. Die SG hatte zunächst zwar mehr Spielanteile, richtig gefährlich wurde sie aber nicht.

"Dieses System habe ich ein bisschen dem Jogi Löw abgeschaut. Die Strategie ist aufgegangen" grinste Werner Habiger und war stolz auf sein Team: "Wir haben kaum etwas zugelassen. Kirchheim hatte keinen Plan, wie sie uns knacken können. Sie haben es immer wieder mit langen Ballen versucht."

Nach dem 1:0 durch Alexander Rudenko hatte der VfB die Partie im Griff. Mit ein bisschen Glück hätte der Sieg gegen den Verbandsliga-Absteiger sogar noch höher ausfallen können. Kapitän Kalle Friedmann scheiterte mit einem Kopfball-Aufsetzer am reaktionsschnellen SG-Keeper Benjamin Bähr (55.), auch bei Chancen von Timo Schwab, Jonas Bauer und Gebhard hatte der fingerfertige Torwart seine Hände im Spiel.

Ausrufezeichen "Es war wichtig, gleich am Anfang der Saison ein Zeichen zu setzen", sagte Rafael Gebhard. "Ich bin zufrieden. Wir waren auf den Punkt topfit und haben verdient gewonnen", erklärte Werner Habiger und freute sich für Muharrem Kara: "Er hat ein ein sehr gutes Abschlusstraining gemacht und deshalb seine Chance bekommen. Er ist technisch stark, hat immer eine Idee und ist ein Schlitzohr. Das hat er auch heute gezeigt."

Gut möglich also, dass die Kicker des VfB Eppingen auch im nächsten Spiel am Sonntag bei der TSG 62/09 Weinheim II zu "Muhikanern" werden − mit einem dribbelstarken Muhi Kara im Team.

VfB Eppingen: Horn − Schilling, Friedmann, Hönnige, Bauer − Schwab, Menges − M. Kara (77. Kubasta), Gräßle (69. Pacaci), Rudenko (66. Stetter) − R. Gebhard.

SG HD-Kirchheim: Bähr − F. Rehm, Roser, Dekelver, J. Rehm − T. Lange, Marinkas (61. Kulik), Kümmerling, M. Lange − Pieruschka, Korpilla.

Tore: 1:0 (16.) Rudenko, 2:0 (57.) M. Kara.

Besondere Vorkommnisse: Bähr hält Foulelfmeter von Rudenko (16.).

Schiedrichter: Michael Schild (Pforzheim); Zuschauer: 320.

Im zweiten Anlauf: Mit dem Foulelfmeter scheitert Alexander Rudenko (Mitte) noch. Doch den Nachschuss versenkt er zur 1:0-Führung im Netz.
Im zweiten Anlauf: Mit dem Foulelfmeter scheitert Alexander Rudenko (Mitte) noch. Doch den Nachschuss versenkt er zur 1:0-Führung im Netz.
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