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Marc Kern wird der neue Mann beim FVS Sulzfeld

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Spielertrainer des TSV Botenheim löst im Sommer Interimscoach Gerd Doll ab − Vorstellung im Clubhaus

Von unserem Redakteur Eric Schmidt
Wechselt vom Zabergäu in den Kraichgau: Marc Kern.Foto: Alexander Bertok
Wechselt vom Zabergäu in den Kraichgau: Marc Kern.Foto: Alexander Bertok

Nach dem Training ist noch lange nicht Schluss. Wenn die Kicker des FVS Sulzfeld heute zusammenkommen, geht es vom Sportplatz und der Kabine direkt ins Clubhaus. Dort findet eine außergewöhnliche Sitzung statt, eine Art Kennenlernabend. Vor versammelter Mannschaft wird sich der Mann der Zukunft vorstellen − der neue Trainer. "Für 95 Prozent unserer Spieler ist er ein Unbekannter. Deshalb wird er kurz auch etwas zu seiner Person sagen", erklärt Vorsitzender Bernd Hildebrand.

Marc Kern ist es. Der Spielertrainer des Unterländer Bezirksligisten TSV Botenheim wird ab der kommenden Saison den Fußball-Kreisligisten aus dem Kraichgau auf Trab bringen und die Nachfolge von Interimstrainer Gerd Doll antreten. Relativ schnell sind die Sportfreunde auf der Suche nach einem kompetenten Coach fündig geworden − und froh, in diesen Tagen alles klar gemacht zu haben. "Es hat gleich alles gepasst. Ich hatte sofort einen guten Eindruck", sagt Bernd Hildebrand und ergänzt: "Was mir unter anderem gefällt ist, dass Marc Kern überhaupt nicht abgehoben, sondern bodenständig ist."

Kompetenz Es gibt nicht wenige, die den FVS beglückwünschen zu dieser Personalie. Marc Kern genießt einen exzellenten Ruf in der Szene. Auch höherklassige Clubs hatten den 35-Jährigen auf dem Zettel. Fußballerisch kann er einiges vorweisen. Kern gehörte jenem A-Jugend-Team des VfR Heilbronn an, das 1996 DFB-Pokalsieger wurde. Er war es auch, der sein Team beim 6:1-Finalsieg gegen Energie Cottbus mit 1:0 in Führung brachte. Später ging er beim VfL Brackenheim in der Landesliga Württemberg auf Torejagd und spielte für die SpVgg 07 Ludwigsburg in der Verbands- und Oberliga. Seine erste Station als Spielertrainer trat er vor sechseinhalb Jahren beim TSV Botenheim an. Kern gilt als ruhig, sachlich − und als absoluter Fußballfachmann.

Beim Tabellenachten der Bezirksliga Unterland bedauert man seinen Weggang. "Er macht bei uns einen überragenden Job. Wir hätten gerne mit ihm weitergemacht", sagt Abteilungsleiter Heiko Kühner. Auch FVS-Spieler Manuel Sautter, der in Botenheim unter Kern trainiert hat, hält viel vom neuen Coach. "Er hat mir nur Gutes berichtet", sagt Bernd Hildebrand.

Wie die Mannschaft des FVS Sulzfeld tickt und kickt, das hat Marc Kern vor einer Woche live vor Ort miterlebt. Am Ostermontag, als im Unterland spielfrei war, beobachtete er die Sportfreunde beim 1:1 gegen den TSV Kürnbach − und sah, was die Mannschaft alles kann und was sie alles nicht kann. Nach dem Schlusspfiff tauschte er sich mit Gerd Doll aus.

Klar ist: Der Bäckermeister aus Brackenheim will beim FVS Sulzfeld keine kleinen Brötchen backen. In die A-Liga runter, nein, das würde Marc Kern nur ungern. Bernd Hildebrand sieht deshalb die Mannschaft in der Pflicht − damit sie alles tut, um im Saisonendspurt den Klassenerhalt zu packen. "Wenn wir den schaffen, können wir zwei, drei Kerzen aufstellen und dankbar dafür sein, dass es noch zwei Mannschaften gab, die schlechter waren als wir", sagt der Vereinschef.

Lehren Eine Saison wie die jetzige will Hildebrand jedenfalls nicht mehr durchmachen. Da ist auch der Verein selbst gefordert. "Wir müssen uns auf jeden Fall verstärken", stellt Hildebrand klar, betont aber: "Unser Budget ist ausgereizt. Zum Geldverdienen kann man nicht nach Sulzfeld gehen."

Mit Marc Kern beschreiten die Sportfreunde einen etwas anderen Weg. Einen Spielertrainer gab es zuletzt in der Saison 2003/2004 beim FVS − mit Guido Wesolowski. Bernd Hildebrand weiß: "Das ist natürlich schon eine Umstellung."

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