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FC Weiler: Wenn das Toreschießen zum Bruder-Treffen wird

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Fussball - Ein Ebel kommt selten allein. Wenn der FC Weiler in der Fußball-Kreisklasse B1 Sinsheim auf Torejagd geht, sind neuerdings drei Ebels mit von der Partie. Da ist zum einen Mittelfeldspieler Dominik Ebel (28), da sind zum anderen die Stürmer Patrick Ebel (26) und Marco Ebel (26).

Fussball - Ein Ebel kommt selten allein. Wenn der FC Weiler in der Fußball-Kreisklasse B1 Sinsheim auf Torejagd geht, sind neuerdings drei Ebels mit von der Partie. Da ist zum einen Mittelfeldspieler Dominik Ebel (28), da sind zum anderen die Stürmer Patrick Ebel (26) und Marco Ebel (26). Die drei Ebels sind Brüder. "Patrick und Marco Ebel sind sogar Zwillinge", sagt Johannes Schinko, der Vorsitzende des FCW.

Das Gute ist: Ein Ebel kommt nicht nur selten allein, ein Ebel trifft auch selten allein. Beim 5:0-Heimsieg am vergangenen Sonntag im Spitzenspiel gegen den TSV Ittlingen wurde das Toreschießen zum großen Bruder-Treffen. Das raffinierte 2:0 in der 24. Minute erzielte Patrick Ebel, in der zweiten Halbzeit traf Dominik Ebel mit einem 19-Meter-Schuss zum 3:0 (54.). Für den Schlusspunkt zum 5:0 (85.) per Kopf sorgte kurz vor dem Ende Marco Ebel, der − so ebelmäßig das auch klingen mag − in der 76. Minute für seinen Zwillingsbruder Patrick Ebel eingewechselt worden war.

Tore aller drei Brüder in einem Spiel: Das ist bislang erst einmal vorgekommen beim FCW − und zwar am vergangenen Donnerstag, beim 5:1-Triumph gegen den TSV Zaisenhausen. "Da hat Patrick Ebel zwei Tore geschossen, Marco und Dominik jeweils eins", erklärt Johannes Schinko. Der ist froh, dass er die Ebels mittlerweile als kompletten Brudersatz in seinen Reihen hat. Seit 2009/2010 kicken Marco und Patrick Ebel für den FCW, Dominik Ebel stieß in dieser Rückrunde vom TSV Ketschenbach hinzu.

Was drin ist in Sachen Aufstieg? "Wenn wir jetzt am Donnerstag noch gegen den TSV Eichtersheim gewinnen, sind wir Zweiter", rechnet Schinko vor. Auch der Trainer gibt sich angriffslustig: "Wenn man in der B-Klasse ist und nicht nach oben will, ist man fehl am Platz", erklärt Bernd Weiser. Gut in Schuss ist sein Team auf jeden Fall. Fünf Siege gab es in der Rückrunde, zwei Unentschieden und nur eine Niederlage − das 0:1 gegen den FC Badenia Rohrbach. "Das Problem ist, das unser Torjäger fehlt, der Christoph Jarolim. Er hat sich in der Vorrunde im Spiel gegen den SV Gemmingen schwer verletzt und einen Mittelfußbruch zugezogen", sagt Weiser und ergänzt: "Wir haben ein bisschen gebraucht, bis wir mit den Umstellungen, die wir vorgenommen haben, zurecht gekommen sind."

Fürs Toreschießen sind jetzt mehrere Leute zuständig. Routinier Sascha Wörns etwa, der gegen Ittlingen das bemerkenswerte 1:0 erzielte. Und eben die Ebels. Der FC Weiler, so viel steht fest, wird auch weiterhin alle Ebel in Bewegung setzen.

Elfmeterdrama Schade, dass Peter Handke nie ein Spiel des SV Rohrbach/S. gesehen hat. Der österreichische Schriftsteller hätte seiner berühmten Erzählung "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" einen anderen Titel gegeben.

Die Angst des Tormanns beim Elfmeter? Beim Tabellenvierzehnten der Landesliga Rhein-Neckar herrscht die Angst des Schützen beim Elfmeter. In dieser Saison haben bereits Sachar Theres und Mallam Yahaya Elfer versiebt. Am vergangenen Sonntag, bei der 2:3-Niederlage gegen die SG Wiesenbach, reihte sich nun auch Julian Bedruna in die Liste der Fehlschützen ein. Beim Stand von 1:1 scheiterte er an SG-Keeper Stefan Grimm.

"Der Elfer war nicht gut geschossen. Julian hat den Ball gar nicht richtig getroffen. Das war fast wie eine Rückgabe", sagt Trainer Joachim Heger und meint: "Wenn man in so einer Lage steckt wie wir, spielen halt auch die Nerven eine Rolle. Normalerweise geht man da einfach hin und haut den Ball rein."

Was jetzt passiert? Ob man einen Elfer-Rat gründet? Oder das Strafstoßschießen übt? Heger winkt ab. "Das kann man nicht trainieren. Im Spiel hast du eine ganz andere Situation", sagt der Coach. Falls es am Sonntag im Kraichgau-Derby gegen die SG Kirchardt erneut einen Elfmeter gibt, wird vielleicht Ahmed Morina anlaufen. Oder Balthasar Holder. "Der, der sich gut fühlt, soll schießen", erklärt Heger. Dass sie Verwandlungskünstler sind, haben beide schon bewiesen. Heger: "Morina hat früher immer die Elfer geschossen, bis er zwei Mal nicht getroffen hat. Aber das ist jetzt auch schon zwei, drei Jahre her."

Kunstschuss Markus Stumpf hat schon viele Tore geschossen in seiner Karriere. Abstauber. Kopfbälle. Treffer mit dem Knie und dem Schienbein. Aber so einen Hammer, wie er ihm bei der 2:4-Niederlage gegen den SV Treschklingen glückte, hat der Angreifer der SG Waibstadt noch nie erzielt.

Es war das Tor des Tages. Ein Sonntagsschuss am Sonntagnachmittag. Beim Anstoß im Mittelkreis hatte Stumpf den Ball von Marco Schäfer zugespielt bekommen − dann haute er einfach drauf. In hohem Bogen flog die Kugel über die Spieler des SV Treschklingen hinweg oben rechts ins Tor zum 2:3. "Der hat voll gepasst. Ich hab" gedacht, ich probier"s einmal. Wir hatten eh nichts mehr zu verlieren", sagt der 27-Jährige.

So richtig freuen konnte sich Stumpf über seinen Kunstschuss aber nicht. Denn: Was ihm aus 50 Metern gelungen war, blieb ihm aus fünf Metern verwehrt. Beim Stand von 1:1 hatte Stumpf die große Chance zur Führung. "Das war eine Tausendprozentige. Und ich schieb" den Ball vorbei", erklärt er und ergänzt: "Dass der nicht rein ist, ging mir zwei Tage nach." Eric Schmidt

Ein Ebel jubelt selten allein: Patrick und Dominik Ebel.Foto: Klaus Krüger
Ein Ebel jubelt selten allein: Patrick und Dominik Ebel.Foto: Klaus Krüger
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