Es könnte aufregend werden in Michelfeld
TSV trifft auf den FV Brühl, gegen den es letzte Saison zweimal ein 4:4 gab − Kürnbach greift in St. Ilgen an

Der Kraichgau als Krisengebiet? Mitnichten. Bislang schlagen sich die Fußball-Landesligisten aus dem Kreis Sinsheim beachtlich. Das soll auch am Sonntag so bleiben. Der TSV Michelfeld duelliert sich um 15 Uhr mit dem FV Brühl, der TSV Kürnbach tritt zeitgleich beim FC St. Ilgen an. Einen Nahkampf bestreitet der FC Zuzenhausen mit dem Derby bei der SG Wiesenbach, der SV Rohrbach reist zum FV Fortuna Heddesheim.
TSV Michelfeld Wer es spannend mag und die Aufregung liebt, sollte am Wochenende zum TSV Michelfeld gehen. Am Sonntag, 15 Uhr, empfängt der Tabellenzehnte der Fußball-Landesliga den FV Brühl, und immer wenn die beiden Mannschaften aufeinandertreffen, geht die Post ab. Vergangene Saison brachten TSV und FVB das Kunststück fertig, dem 4:4-Unentschieden im Hinspiel ein 4:4-Unentschieden im Rückspiel folgen zu lassen − nach spektakulären Spielverläufen, die an das verrückte EM-Qualifiaktionsspiel Deutschland - Schweden erinnerten.
Ob es wieder mit einem 4:4 endet? "Vielleicht gibt’s ja dieses Mal ein 3:3 oder ein 0:0. Wobei ich das mit dem 0:0 eher nicht glaube", sagt TSV-Trainer Thorsten Barth und verweist auf die Offensivkraft des Gegners. 16 Tore haben die Kicker aus dem Steffi-Graf-Städtchen bereits erzielt − und damit neben dem VfL Kurpfalz Mannheim-Neckarau die meisten der Liga. Besonders scharf schießen Lindon Imeri (fünf Tore) und Patrick Greulich (vier Tore). Thorsten Barth warnt: "Brühl spielt sehr offensiv und ist gefährlich bei Standards."
Was seine Mannschaft betrifft, so kann sie nicht in Bestbesetzung antreten. Hakan Ince hat sich in den Urlaub verabschiedet, Medin Dokara und Daniel Nugusse fallen wegen Zerrungen aus. Fraglich ist der Einsatz von Simon Karaoglan. Der Angreifer konnte wegen eines Magen-Darm-Infekts nicht trainieren. Klar ist: Thorsten Barth wird gegen den FV Brühl zwei Stürmer aufbieten. Einer davon wird Joe Brown sein. Zwei Spiele, zwei Tore: Der Last-minute-Neuzugang aus Heilbronn hat sich bestens eingeführt im Kraichgau. "Er hat im Moment die Nase vorn. Und dann muss ich sehen, ob Carsten Walther oder Ümit Bozbay vorne mit ihm spielt. Das ist eine Bauchentscheidung", sagt Barth und hofft auf einen Sieg: "Das Programm in den nächsten Wochen wird nicht einfacher für uns. Wir brauchen die Punkte."
TSV Kürnbach Bisher war der TSV Kürnbach immer nur der Außenseiter in der Landesliga. Jetzt ist er zum ersten Mal der Favorit. Am Sonntag, 15 Uhr, tritt der Aufsteiger beim Tabellenletzten FC Badenia St. Ilgen an, der bislang eine "Null-Runde" hingelegt und null Punkte geholt hat. Daniel Kreuzer redet nicht um den heißen Brei herum: "Wenn man drinbleiben will, muss man gegen einen Mitkonkurrenten gewinnen. Wir spielen auf Sieg", sagt der Spielertrainer des TSV.
Allerdings: Der TSV wird Geduld haben müssen. An die Wand spielen lässt sich die Badenia nicht mehr. Nach den 1:6- und 0:3-Schlappen zum Saisonauftakt gegen Michelfeld und Brühl betreibt der FC Abwehrarbeit als Breitensport und spielt sehr, sehr defensiv. Der VfB Eppingen quälte sich ebenso zum Sieg (2:1) wie der VfB Gartenstadt (2:1) und der SV Rohrbach (1:0).
Nun also versucht auch der TSV Kürnbach sein Glück. Das Problem: Die Kraichgauer schießen zu wenig Tore. Erst drei Bälle landeten im gegnerischen Kasten, das ist die schwächste Quote aller Landesligisten. Ein bisschen ist dies auch der Spielweise geschuldet. "Unser Ziel ist es, erst einmal kompakt zu stehen", stellt Kreuzer klar, gibt aber zu: "Die wenigen Chancen, die wir kriegen, müssen wir besser nutzen."
FC Zuzenhausen Es ist nicht weit. Wer von Zuzenhausen nach Wiesenbach will, kann mit dem Fahrrad hin. Neun Kilometer sind es, das ist ein netter kleiner Ausflug zu einem besonderen Spiel. Die SG Wiesenbach jedenfalls ist heiß: "Das ist ein Derby. Und wir freuen uns auf das Spiel", sagt Siegfried Kollmar, der Coach der SGW.
Es ist bereits das zweite Aufeiandertreffen in dieser Saison. Am 27. Juli, in der ersten Runde des badischen Pokals, duellierten sich die beiden Clubs schon einmal − mit dem besseren Ende für den FCZ, der nach Toren von Benjamin Rippel, Yannick Heinlein und Furkan Aktas mit 3:1 gewann. Nein, man hat das nicht vergessen in Wiesenbach. "Das Spiel am Sonntag ist schon ein bisschen mit Revanchegedanken verbunden", sagt Kollmar, dessen Elf gut in Schuss ist. Seit drei Spielen ist die SG ungeschlagen, neben den Unentschieden gegen Gartenstadt (2:2) und Kürnbach (0:0) gab es ein 3:0 gegen den SV Rohrbach.


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