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0:6, 0:7 - Derbypleiten als „absoluter Tiefpunkt“

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Bezirksliga-Zwischenbilanz (3): Die TSG Bretzfeld hat sich früh verabschiedet - aus dem Aufstiegskampf und von ihrem Trainer

Von Andreas Eberle
Pascal Trautmann ist bei der TSG Bretzfeld zum Führungsspieler gereift. Um den torgefährlichen Mittelfeldstrategen hat sich in der Winterpause auch der Landesligist SC Michelbach/Wald bemüht. (Foto: Marc Schmerbeck)
Pascal Trautmann ist bei der TSG Bretzfeld zum Führungsspieler gereift. Um den torgefährlichen Mittelfeldstrategen hat sich in der Winterpause auch der Landesligist SC Michelbach/Wald bemüht. (Foto: Marc Schmerbeck)

 

Wer Thomas Lumpp ärgern will, spricht ihn am besten auf die beiden Debakel gegen die Rivalen aus dem Hohenlohekreis an. Innerhalb von zwei Wochen verloren die Bretzfelder beim FV Künzelsau mit 0:6 und daheim gegen die TSG Öhringen mit 0:7. Lumpp kommt bei der Erinnerung an die beiden Klatschen noch immer die Galle hoch. „Das war katastrophal und der absolute Tiefpunkt. Was da bei uns abgelaufen ist, war unterste Schublade“, empört sich der Bretzfelder Abteilungsleiter.

Lustlos hatte sich die TSG in den Prestigederbys präsentiert und sich nach einem Rückstand ohne Gegenwehr ihrem Schicksal ergeben. Für Lumpp war nach den Auftritten das Maß voll. In einer Krisensitzung knöpfte er sich das Team vor und fand deutliche Worte. Worte, die offenbar gefruchtet haben. Denn im letzten Spiel vor der Winterpause zeigten die Bretzfelder prompt wieder ihr anderes Gesicht und besiegten den Titelkandidaten Spvgg Satteldorf mit 2:1 - der Beleg, dass die Mannschaft durchaus das Potenzial hat, um ganz vorne mitzumischen.

Beim Saisonstart war noch alles gelaufen wie geplant: Trotz eines schweren Auftaktprogramms holte die TSG aus den ersten vier Partien zehn Punkte. Dann aber schlug das Verletzungspech zu. Nach und nach verletzten sich wichtige Stützen wie Johann Ruff, Lukas Grütz, Tobias Höllwarth, Thomas Rüger und Matthias Drescher. Den geballten Substanzverlust konnten die Bretzfelder nicht ausgleichen. Nach drei Niederlagen in Folge rutschte der Aufstiegskandidat ins Tabellenmittelfeld ab. Die Moral war angeknackst, und Spielertrainer Thomas Schwaß stand zunehmend in der Kritik, weil er angeblich zu lasch trainieren ließ. Nach dem 2:2 in Gerabronn setzte der Verein den Torjäger schließlich vor die Tür. „Das Engagement der Spieler und die Trainingsbeteiligung ließen zu wünschen übrig. Es hat der Zug gefehlt“, erzählt Lumpp.

Doch auch unter Interimscoach Rainer Trefz blieb die Wende aus. Zudem verlief die Trainersuche zäher als erwartet. Woche für Woche handelte sich die TSG Körbe ein. Zunächst auch von Sasa Bjelic. Der jetzige Spielertrainer wollte nach seiner Entlassung beim Landesligisten Tura Untermünkheim eigentlich eine Fußball-Pause einlegen. Die Hartnäckigkeit, mit der TSG-Macher Trefz ihn bearbeitete, bewog den Pfedelbacher dann aber doch dazu, in der Winterpause beim Bezirksliga-Siebten einzusteigen.

Die Verbindung Bretzfeld und Bjelic scheint zu passen. „Er macht ein so gutes Training, wie ich es in Bretzfeld schon lange nicht mehr erlebt habe. Was unter ihm in Sachen Kraft-, Fitness- und Konditionstraining läuft, ist toll“, schwärmt Lumpp.

Eine andere positive Erscheinung ist Neuzugang Pascal Trautmann. Der Ex-Eppinger entwickelte sich bei der TSG zum Führungsspieler mit einer eingebauten Torgarantie. Mit 18 Treffern führt der 21-Jährige gemeinsam mit dem Bühlerzeller Mike Dörr sogar die Bezirksliga-Torschützenliste an - als Mittelfeldmann, wohlgemerkt.

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