Petrus, der Fußball-Gott und der heilige Rasen
Sinsheim - Gibt es einen Fußball-Gott? „Im theologischen Sinne natürlich nicht“, antwortet Hans Scheffel. Dennoch hat der Dekan des Evangelischen Kirchenbezirks Kraichgau viel Verständnis für jene Leute, die glauben, dass „Gott rund“ ist. Zusammen mit Stadtpfarrer Wolfgang Oser , Pfarrer Werner Bär und Dekan Bernhard Knobelspieß segnete Scheffel deshalb am Samstag mit großem Vergnügen die Rhein-Neckar-Arena des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim.

Sinsheim - Gibt es einen Fußball-Gott? „Im theologischen Sinne natürlich nicht“, antwortet Hans Scheffel. Dennoch hat der Dekan des Evangelischen Kirchenbezirks Kraichgau viel Verständnis für jene Leute, die glauben, dass „Gott rund“ ist. Zusammen mit Stadtpfarrer Wolfgang Oser , Pfarrer Werner Bär und Dekan Bernhard Knobelspieß segnete Scheffel deshalb am Samstag, 11.30 Uhr mit großem Vergnügen die Rhein-Neckar-Arena des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim.
Scheffel sprach von Fairness und von den schönen Begegnungen, die im neuen Stadion stattfinden werden. „Die Menschen in der Region sind begeistert vom Fußball und vom Werden des Stadions.“ Dass es Parallelen zwischen Fußball und Kirche gibt, verhehlte er nicht. Die Gemeinde im Fußball heißt Fangemeinde, es gibt Heilige wie Sünder („Rotsünder“). Und die Kathedralen der Neuzeit sind Fußballstadien. „Früher haben die Menschen ihre Begeisterung in den Bau von Domen gesteckt, heute machen sie es mit dem Bau von Stadien“, so Scheffel.
Klar, dass sich 1899 Hoffenheim freute sich über das ökumenische Zusammenspiel der beiden Kirchen. Wer vier Geistliche zu Gast hat, der muss jetzt einen heiligen Rasen haben. Dietmar Hopp war vor allem von einem begeistert: dass Petrus mitspielte. Kein Regen, kein Schnee. Der neue Rasen war ein Platz an der Sonne. „An diesem besonderen Tag haben wir wunderschönes Wetter“, sagte der Mäzen.
Ach ja: Den Spruch des Tages lieferte Pfarrer Wolfgang Oser. Nach der Segnung des Stadions erklärte er: „Jetzt gehen wir in die Umkleidekabine - und ziehen uns um.“
Namen
Für Oberbürgermeister Rolf Geinert gab es keinen Sitzplatz mehr. Die Pressekonferenz am Samstagmittag zur Namensgebung der Rhein-Neckar-Arena war dermaßen gerammelt voll, dass sich der OB von Sinsheim irgendwo an die Seite stellen musste. Für Geinert kein Problem: Schließlich „steht“ er zu 1899 Hoffenheim. „Für uns ist das heute ein historischer Tag. Und ich finde, die Arena hat genau den richtigen Namen“, sagte Geinert.
Dass das Stadion nicht „Red-Bull-Arena“ oder „Ikea-Park“ heißt, ist Sponsoren der Region zu verdanken. Sowohl die SAP AG als auch die MVV Energie AG und Südzucker AG unterstützen den Namen Rhein-Neckar-Arena. „Dazu gibt es zwei Partner, die nicht öffentlich genannt werden wollen“, erklärte Mäzen Dietmar Hopp und meinte: „Mit Sinsheim haben wir den richtigen, den optimalen Standort gefunden.“
Das denken auch andere. „Die Tatsache, dass wir es geschafft haben, dem Stadion diesen Namen zu geben, zeigt auch, dass die führenden Unternehmen der Region eng zusammenstehen, um die Metropolregion gemeinsam nach vorne zu bringen und noch bekannter zu machen“, erklärte Prof. Dr. Claus Heinrich, der Vorsitzende der Metropolregion. Und Dr. Georg Müller von MVV meinte: „Mit den wundersamen Erfahrungen der Vorrunde, als 1899 Hoffenheim in Mannheim zur Herbstmeisterschaft stürmte, hat die Mannschaft mehr für die Einheit der Region getan, als wir alle zusammen mit Worten hätten tun können.“
Hoher Besuch
Nicht Nicole, nicht Madonna: Der internationale Stargast, der die Eröffnungsfeier am Samstagabend musikalisch abrundete, hieß David Garrett. Der deutsch-amerikanische Solo-Violonist spielte Stücke wie „Pirates of the Caribbean“, „Smooth criminal“, „Zorbas“ und „Thunderstruck“. Die meisten der 30 000 Schaulustigen waren begeistert - und feierten Garrett. Ein Violinist passt halt zur Mannschaft, die in der Bundesliga die erste Geige spielt.
Stimme.de
Kommentare