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NHL - Michael Hackert bekommt die Chance seines Lebens

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Eishockey-Ass aus Heilbronn unterschreibt Vertrag beim ehemaligen Stanley-Cup-Sieger Detroit Red Wings - Mitte September ins Trainingscamp

Zwei Jahre lang spielte Michael Hackert im Trikot seines Heimatvereins Heilbronner EC in der 2. Bundesliga. Bei den Frankfurt Lions reifte er zum Nationalspieler. (Foto: Veigel)
Zwei Jahre lang spielte Michael Hackert im Trikot seines Heimatvereins Heilbronner EC in der 2. Bundesliga. Bei den Frankfurt Lions reifte er zum Nationalspieler. (Foto: Veigel)

Hallo Herr Hackert, da haben Sie ja für eine nette Überraschung gesorgt. Wie kam's so plötzlich zum Vertrag in Detroit?

Michael Hackert: Das kam wirklich ganz plötzlich. Vor fünf Tagen hat mein Agent das Angebot auf den Tisch bekommen, bis Montag musste ich unterschreiben.

Wie lange haben Sie nachgedacht? Eine Sekunde? Zwei?

Hackert: Da denkt man natürlich nicht lange nach; das war für mich eine klare Entscheidung. Eine solche Chance bekommt man wahrscheinlich nur ein Mal im Leben.

Wie geht es nun weiter? Wann fliegen Sie nach Detroit?

Hackert: Mitte September ist es soweit. Dann geht's rüber ins Trainingscamp. Ob NHL oder Farmteam in der AHL, das wird man dann sehen. Ich habe sicherlich noch ein bisschen Trainingsrückstand wegen meiner Verletzung, aber ich gehe davon aus, dass man in Detroit auch mein Potenzial gesehen hat, dass ich vielleicht auf längere Sicht eine Option bin. Wenn ich erst einmal in der AHL spielen werde, ist das auch okay. Das kann man sich nicht aussuchen, und allein der Vertrag ist schon eine Riesensache.

Die Detroit Red Wings sind eine erstklassige Adresse, nicht irgendein Team. Einer Ihrer Teamkollegen wird Steve Yzerman sein, der als sechstbester Scorer in der NHL-Geschichte zu den größten Eishockeyspielern aller Zeiten gehört. Wie kann man sich in Detroit empfehlen, wenn man verletzt ist?

Hackert: Ich habe bis zu meinem Schien- und Wadenbeinbruch immerhin 20 Tore geschossen in der DEL und fast 40 Scorerpunkte gesammelt. Das ist für einen Spieler in meinem Alter ein Wort, immerhin war ich da erst 23 Jahre alt. Ich habe mehr Tore geschossen als Jochen Hecht - und der ist drüben in Nordamerika ein Superstar. Ich habe also gezeigt, dass ich an den Jungs dran bin, auch an einem Marco Sturm oder den Übersee-Spielern, die während des NHL-Streiks in der DEL gespielt haben. Es gab vor dem Angebot aus Detroit auch schon Gespräche mit New York, das hat sich dann aber zerschlagen.

Nach Ihrem ersten Jahr in Deutschlands oberster Spielklasse hätte niemand auch nur ansatzweise gedacht, dass aus Ihnen ein Nationalspieler mit NHL-Vertrag werden könnte. In Düsseldorf hat man Sie ganz schnell aussortiert, die nächsten Stationen Ingolstadt und Duisburg ließen eher auf ein frühes Scheitern schließen. Spüren Sie nun Befriedigung, wenn Sie an Leute denken, die damals gesagt haben: Ach, den Hackert, den brauchen wir nicht unbedingt?

Hackert: Das hatte sich eigentlich schon durch den Erfolg in Frankfurt erledigt. Aber es ist schon ein bisschen komisch: Während meiner Verletzungspause war es ziemlich ruhig, und jetzt klingelt ständig das Telefon, alle wollen was. Ich muss aber sagen, dass meine Lehrzeit so schlimm nicht war. Es ist immer schwer, wenn man als ganz junger Spieler in eine neue Liga kommt. Es wäre allerdings schön gewesen, wenn ich in Düsseldorf eine realistischere Chance bekommen hätte.

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