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Verletzung stoppt Paarlauf-Mission

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Rollkunstlauf - Das Rollkunstlauf-Paar Patrick Friede und Diana Kalikhman haben das Ziel World Games abgehakt.

Von Klaus Apitz
Mit Tanja Baensch zeigte Patrick Friede einige sehenswerte Auftritte. Aber auch diese Kombination ging auseinander.Foto: privat
Mit Tanja Baensch zeigte Patrick Friede einige sehenswerte Auftritte. Aber auch diese Kombination ging auseinander.Foto: privat

Rollkunstlauf - Rollkunstlauf-Paare sind in deutschen Landen im Spitzenbereich rar. Dahinter steckt, dass die Mehrzahl der Athleten den Einzellauf bevorzugt. Oder aber, dass es schwierig ist, zwei zu finden, die zusammenpassen - sportlich wie menschlich. Patrick Friede vom RRV Bad Friedrichshall kann ein Lied davon singen. In seiner Karriere hatte der 24-Jährige fünf Partnerinnen, eine sogar zweimal. Da gab es nie Kontinuität. Immerhin aber 2005 einen zweiten Platz bei den World Games in Duisburg.

Auch sein letzter Versuch, noch einmal in die internationale Spitze vorzudringen, wurde im März gestoppt. Durch eine Verletzung von Diana Kalikhman, seiner erst 14 Jahre alten Partnerin vom REV Heilbronn. Sie sollten für den nationalen Verband die Kohlen aus dem Feuer holen und mit einer Medaille wertvolle Fördergelder des Staates sichern. Wurden deshalb quasi „verkuppelt“. Und trotz mancher Probleme machte das Paar Fortschritte. Bis eine Knie-Verletzung von Diana Kalikhman seit November ein Üben unmöglich machte.

Als dann Ende März klar war, dass es für die Games im Juli in Taiwan nicht mehr reichen würde, entschieden Friede und seine Partnerin, das Experiment zu beenden. „Wir hätten das durchgezogen“, sagt die erfahrene Trainerin Erna Schwarz. Doch es sei halt nicht gegangen. „Wir konnten den ganzen Winter nicht trainieren“, sagt Friede.

Unerlässlich

Ein Problem war, dass Friede und Kalikhman sich erst vergangenen Sommer über den Sport näher kennengelernt haben. Beim Paarlauf aber ist das blinde Vertrauen des weiblichen Parts bei den Hebeübunge unerlässlich. Sind da zwei im Verein miteinander aufgewachsen, erleichtert dies das harmonische Zusammenspiel beim Paarlaufen ungemein. Die 14-jährige Heilbronnerin, eine sehr gute Einzelläuferin, habe die Angst im Hinterkopf, vielleicht doch einmal abzustürzen, aber nie ablegen können, heißt es aus ihrem Umfeld.

Beanspruchung

„Einige Komponenten haben nicht gestimmt“, sagt Sigrid Seeger-Losch vom REV Heilbronn. Neben dem Altersunterschied - hier ein Kind in der Pubertät, da ein der Jugend längst entwachsener Mann - war es vor allem eine zu große Beanspruchung für Diana Kalikhman. Sie übte alleine in Heilbronn, dann ging es nach Bad Friedrichshall. Es wurde für das Mädchen arg viel. Sie sei jetzt wieder mit viel mehr Spaß bei der Sache, ist zu hören. Den hatte sie offenbar beim Zweier-Laufen immer weniger.

Letztlich war wohl auch der Altersunterschied zwischen Patrick Friede und Diana Kalikhman zu groß.Foto: Alexander Bertok
Letztlich war wohl auch der Altersunterschied zwischen Patrick Friede und Diana Kalikhman zu groß.Foto: Alexander Bertok

In den vergangenen Mai-Tagen wäre ein Weitermachen möglich gewesen, denn Kalikhman, deren Eltern vor etlichen Jahren aus Russland eingewandert sind, ist wieder fit. Für die Weltmeisterschaft im Herbst würde es langen. Doch dieses Kapitel ist abgehakt.

Patrick Friede, der in Heidelberg fürs Gymnasiallehramt studiert (Spanisch, Französisch, Religion), hätte sich ein besseres Karriereende vorstellen können. Doch immerhin gibt es auch gute Erinnerungen. Mit seiner Vereinskollegin Tanja Baensch hatte er sportliche Erfolge zu Jugendzeiten. Und, nach Intermezzi mit Vanessa Schmieg (REV Heilbronn) und der Heinrieterin Kathrin Schaal, folgten einige starke Auftritte mit Baensch. Als diese in der Nacht vor dem EM-Finale 2006 in Italien abreiste, waren einige Jahre Aufbauarbeit zerstört. Friede hat es dann mit Natalie Dill vom eigenen Verein versucht und ließ sich danach überreden, noch einmal von vorne mit Kalikhman anzufangen.

Jetzt ist „ die Mission“, wie Patrick Friede sagt, vorbei. Er läuft jetzt mehr zum Spaß wieder mit Natalie Dill. Sie wollen bei den Württemberg-Meisterschaften starten. Und Diana Kalikhman, so heißt es, werde international ihren Weg gehen.

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