Stimme+
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Titelverteidigung im Visier

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Motorsport - Ein Motocrossfahrer braucht starke Nerven. Doch beim Gedanken an die Abschlussprüfungen ist sogar Benedikt Hauck mulmig zumute. Im Mai schließt der 18-Jährige seine Ausbildung zum Speditionskaufmann ab und ist entsprechend nervös.

Von Renée Ricarda Billau
"Man will als Sportler immer oben stehen. Der Zweite ist der erste Verlierer."
          Benedikt Hauck
"Man will als Sportler immer oben stehen. Der Zweite ist der erste Verlierer." Benedikt Hauck

Motorsport - Ein Motocrossfahrer braucht starke Nerven. Doch beim Gedanken an die Abschlussprüfungen ist sogar Benedikt Hauck mulmig zumute. Im Mai schließt der 18-Jährige seine Ausbildung zum Speditionskaufmann ab und ist entsprechend nervös. Ganz abgebrüht dagegen zeigt sich der Motocrosser auf der Rennstrecke: Erstmals startete er dieses Jahr bei der deutschen Meisterschaft bei den Senioren in der Klasse sieben ab 18 Jahren − und holte den Titel.

Dabei war er für seine Ansprüche eher schlecht in die Saison gestartet. "Der Einstieg in die Seniorenklasse war relativ holprig", erzählt Hauck. Für ihn bedeutet das die Plätze zwei und drei. Er habe noch nicht die körperliche Fitness vom Vorjahr gehabt und sich zu sehr unter Druck gesetzt, erklärt der Bretzfelder den mäßigen Saisonauftakt. "Ich wollte es mir zu sehr beweisen."

Den Ehrgeiz zu gewinnen, hat Hauck schon sehr früh entwickelt. Im Alter von sechs Jahren fuhr er sein erstes Rennen. Mit sieben wurde er in der Klasse eins mit einer 50 Kubik starken KTM süddeutscher Meister. Inzwischen hat er eine 250 Kubik Maschine von Suzuki, doch der Wille, jedes Rennen für sich zu entscheiden, ist der gleiche. "Man will als Sportler immer oben stehen, der Zweite ist der erste Verlierer", sagt Hauck, der für das Heilbronner Team Suzuki Reinecke fährt.

Titelverteidigung

Ab Mitte der Saison fand der Motocrosser zu alter Stärke. Im Juni fuhr er beim Rennen in Schefflenz zwei Mal einen Start-Ziel-Sieg ein. "Das war der Knackpunkt." Von da an machte er viele Punkte gut. Den Titel holte er bereits im vorletzten Rennen. Auch von Verletzungen blieb Hauck − von Prellungen abgesehen − in dieser Saison verschont. In den vergangenen Jahren kosteten Hauck Verletzungen des Öfteren die Meisterschaft. In den Jahren 2005 und 2006 zwangen ihn das Schien- und Wadenbein zu langen Pausen. Die warfen Hauck nicht nur körperlich, sondern auch psychisch zurück. Die Sorge vor neuen Verletzungen sei anschließend bei den Rennen mitgefahren, aber "Angst darf man im Motocross nicht haben", sagt er. Umso wichtiger war es für ihn, dass er sich wieder an die Spitze gekämpft hat.

Dort will er auch in der nächsten Saison stehen. Dafür trainiert er seit kurzem wieder mehrere Male in der Woche, neben Fahrtraining stehen Joggen, Koordinations- sowie Kraft- und Ausdauerübungen auf dem Programm. Für seine anderen Hobbys wie Fußball oder Schwimmen bleibt dem FC-Bayern-Fan da nur wenig Zeit. Auch wenn er sich für 2011 vorgenommen hat, sich selbst weniger unter Druck zu setzen, ist das sportliche Ziel klar definiert: "Ich will meinen Titel verteidigen."

Prüfungsstress

Die neue Saison startet für Hauck im März mit dem Wintermotocross in Frankenbach. Bevor er dann die Titelverteidigung bei den Rennen des Deutschen Jugend Motocross Verbands in Angriff nehmen kann, muss er seine Abschlussprüfungen absolvieren.

Über mehrere Tage wird er in Fächern wie Wirtschaftslehre und Steuerung und Kontrolle geprüft. "Vor den Prüfungen bin ich viel aufgereger als vor Rennen", gesteht der sonst so stresserprobte Sportler. Doch Hauck zeigt sich zuversichtlich, die Prüfungen gut zu bestehen. Notentechnisch rechne er sich zum guten Mittelfeld. Damit sei er auch voll zufrieden − ganz anders als auf der Rennstrecke.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben