Junioren dominieren beim Weinpreis
Die Europameister André und Benedikt Bugner gewinnen in Erlenbach

Kunstrad - Am Ende gab es beim Großen Weinpreis auch große Gefühle. Der Männer-Vierer des RSV Erlenbach startete in der Sulmtalhalle zum letzten Mal bei einem Wettbewerb. Als die vier Männer am Ende ihrer Final-Fahrt von der Fläche gingen, standen die etwa 400 Zuschauer in der Halle auf und klatschten lange. "Das war schon Gänsehaut dabei", sagte Harald Weiß, der Trainer der vier.
Die vier Fahrer Tobias Kühnle, Christian Löffler, Thomas und Michael Gysin erreichten bei ihrem letzten Großen Weinpreis den zweiten Platz. "Das ist absolut zufriedenstellend", sagte Thomas Gysin. Nur eine kleine Unsicherheit am Anfang ihrer Übung bremste die Männer. Danach zogen sie ihr Programm zu Musik aus dem Film Transformers 3 überzeugend durch. Ein guter Abschied für die vier Sportler.
Junioren Ansonsten dominierten aber die jüngeren Kunstradfahrer den Weinpreis. Auf den ersten fünf Plätzen landeten bis auf den Männer-Vierer nur Junioren."Der Juniorenbereich hatte einen enormen Faktor, das war fast unmöglich die zu schlagen", sagte Thomas Gysin vom Erlenbacher Männer-Vierer. Beim Weinpreis treten jedes Jahr Einzelfahrer gegen Zweier-, Vierer- und Sechser-Mannschaften an. Damit das möglich ist werden die einzelnen Punkte umgerechnet. Dazu gibt es einen Faktor, der aus den aktuellen Weltjahresbestleitungen errechnet wird. "Aber die Junioren sind auch einfach wirklich gut für ihr Alter und fahren schon extreme Schwierigkeiten", sagte Thomas Gysin. Einige der jungen Einzelfahrer und Teams zeigten zum Beispiel den Mautesprung − ein Sprung mit beiden Füßen auf den Sattel und dann auf den Lenker.
Besonders überzeugend fuhren die Bugner-Brüder André (17) und Benedikt (15). "Das waren nach der Vorrunde mit meine Favoriten", sagte Harald Weiß. Die Brüder vom RSV Klein-Winternheim in Rheinland-Pfalz siegten in diesem Jahr bereits bei der deutschen Meisterhschaft und der Europameisterschaft. Beim Weinpreis waren sie in der Qualifikation mit 215,97 Zählern Zweite − trotz kleinem Sturz.
"Im Finale haben wir uns noch einmal steigern können", sagte Benedikt Bugner. Und wie. In Erlenbach verpassten der Bugner-Zweier den eigenen Weltrekord vom April 2011 um nur 0,02 Punkte. Mit 146,58 Zählern (nach der Weinpreis-Umrechnung 219,87 Punkte) gewannen sie den Großen Weinpreis. "Dass wir den Weltrekord so knapp verpasst haben, war ein bisschen schade", sagte Benedikt Bugner. "Aber für uns war der Sieg beim Weinpreis schön zum Saisonabschluss." Etwas unglücklich lief es dagegen für Einzel-Fahrerin Viola Brand vom RSV Unterweissach. Sie war für das Finale gesetzt und galt als Favoritin. Doch nach zwei Bodenberührungen schaffte sie nur Platz fünf, einen Rang hinter Philipp Kränzle.
Fast Weltrekord Der 17-Jährige Juniorenfahrer Kränzle vom RSV Erlenbach erreichte Platz vier. Am Freitagabend war noch nicht klar, ob er wegen einer Erkältung überhaupt antreten kann. Aber am Samstag beim Weinpreis zeigte er eine gute Leistung. "Morgens lief es richtig gut. Ich war nur zwei Punkte unter dem Weltrekord", sagte er. "Aber abends habe ich gemerkt, dass ich nicht ganz fit bin." Bei einem dreifachen Drehsprung schaffte er nur zwei Drehungen, einmal berührte er mit dem Fuß kurz den Boden. So verlor er Punkte. Doch es reichte für Platz vier. "Alle Achtung, was er gefahren ist", sagte Harald Weiß.
Der Sportvorstand war am Ende mit dem Weinpreis sehr zufrieden. "Es gab tolle sportliche Leistungen." Auch André und Benedikt Bugner sind zufrieden nach Hause gefahren. 100 Flaschen Wein nahmen die Brüder als Preis mit. "Die können wir jetzt verschenken", sagte der 15-jährige Benedikt Bugner. Die Verwandten der Familie können sich schon mal auf ihre Weihnachtsgeschenke freuen.
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