"Das ist richtig gutes Niveau"

Tischtennis - Früher war er einer der Besten: Peter Stellwag wurde mehrfach deutscher Tischtennis-Meister, er spielte bei Europa- und Weltmeisterschaften mit. Am Samstag trat Stellwag mit dem TTC Frickenhausen II beim Oberligisten TV Bad Rappenau an. "Da waren tolle Partien dabei", sagte der 53-Jährige im Gespräch mit Eric Schmidt.

Herr Stellwag, wie hat es Ihnen gefallen beim TV Bad Rappenau?

Peter Stellwag: Gut. Ich war das erste Mal hier. Die haben eine sehr schöne Halle, auch die Mannschaft ist gut. Es hat Spaß gemacht.

In der Oberliga zu spielen, ist mehr als eine Fingerübung für Sie?

Stellwag: O ja. Ich bin überrascht, wie stark die Oberliga ist. Das ist kein Vergleich zu früher.

Inwiefern?

Stellwag: Es ist oben in der Tabelle alles eng und unten ist alles eng. Das ist richtig gutes Niveau, das hat man auch gegen Bad Rappenau gesehen. Im mittleren Paarkreuz waren ein paar hochklassige Spiele dabei. Der Einser von Bad Rappenau, Josip Huzjak, hat unseren Jian Xin Qiu geschlagen. Das war etwas, was wir überhaupt nicht erwartet haben. Und auch das Spiel am Schluss von - wie hieß der nochmal?

Michael Hagmüller...

Stellwag: Ja, der Hagmüller. Der hat gegen Dang Qiu super gefightet, das war ein Bombenspiel. Ich muss sagen: Für Oberliga ist das wirklich top. Das ist hochklassig und wird mit Sicherheit noch eine ganz, ganz spannende Saison. Ich glaube, dass die Ober- und die Regionalliga in etwa das gleiche Niveau haben.

Und Bad Rappenau ist stark genug?

Stellwag: Bad Rappenau ist ein starker Aufsteiger. Man hat gesehen, da war massive Gegenwehr da, es waren tollen Partien dabei. Wir sind froh, dass wir überhaupt gewonnen haben. Liang Qiu hat wegen eines grippalen Infekts gefehlt, das war ein Handicap für uns. Es hätte auch knapper werden und kippen können. Der TV Bad Rappenau wird noch einige Chancen haben, um sein Punktekonto aufzubessern.

Sie sind 53 Jahre alt, Ihr Teamkollege Dang Qiu ist gerade mal 13.

Stellwag: In Europa dürfte es nur ein, zwei in seinem Alter geben, die in etwa seine Stärke haben könnten. Er ist ein absolutes Spitzentalent mit der Gabe, die Bälle rechtzeitig zu sehen, zu antizipieren. Das ist sehr, sehr selten. Er weiß schon vorab, wo die Bälle hinkommen und steht gut zum Ball. Das ist begnadet, was er spielt. Er ist auch schon sehr abgebrüht und ausgesprochen gut.

Was sagen Sie zum Fall des TSV Wendlingen, der sich nun doch noch in die Oberliga eingeklagt hat?

Stellwag: Das habe ich in 30 Jahren noch nicht erlebt, dass eine Mannschaft nachträglich in eine Liga reinrückt. Wendlingen hat schon vier, fünf Spiele in der Verbandsliga gemacht und spielt jetzt in der Oberliga. Das hat mich enttäuscht. Das ist eine so fürchterlich unglückliche Entscheidung, die kein besonders gutes Licht auf das Tischtennis wirft. Für die Reputation einer Sportart ist das verheerend.

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