Carina Bär überrascht mit Halbfinaleinzug
Rudern - Der deutsche Frauen-Doppelvierer, das Stammboot von Carina Bär, hat sich mit einem Vorlaufsieg bereits das Ticket für London 2012 gesichert. Katrin Reinert musste kurzfristig für Marlene Sinnig einspringen.
Rudern - Die Reise zur Ruder-WM hatte mit einem Fehlstart begonnen. Am Bahnhof von Dortmund war Carina Bär am Mittwoch ihr Handgepäck geklaut worden. Kurz vor dem Abflug in Richtung Slowenien, wo seit gestern die Ruder-WM stattfindet. "Laptop, Geldbeutel und Schlüssel. Alles ist weg", sagt die Sportlerin von den Ruderschwaben Heilbronn.
Den Schock hat die 21-Jährige schnell hinter sich gelassen. Genau wie die Gegnerinnen im gestrigen Vorlauf des Doppelzweiers. Im zweiten Vorlauf belegte die kurzfristig nachnominierte Bär gemeinsam mit Nina Wengert (Saarbrücken) Rang zwei. "Nicht einmal zwei Sekunden hinter dem großen Favoriten England. Das ist super", sagt Heimtrainer Marco Haaf der per Handy mit Trainer Thomas Affeld vor Ort verbunden war. Livebilder gab es nur via Internet, das deutsche Fernsehen überträgt erst ab Freitag, wenn die Finalläufe anstehen. "So habe ich immerhin eine lautstarke Livereportage erhalten", sagt Marco Haaf.
Olympia im Visier
Mit der insgesamt zweitbesten Zeit hat das Duo Bär/Wengert souverän das Halbfinale erreicht. Am Freitag geht es dort um die Plätze für das Finale − und die acht Tickets für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr. "Das ist unser großes Ziel", sagt Carina Bär. Nach dem positiven Vorlauf darf man sogar von ein bisschen mehr träumen. "Eingespielt sind wir noch nicht richtig, aber wir haben eine sehr gute Arbeitsatmosphäre im Boot und verstehen uns gut. Das ist mindestens genauso wichtig", sagt Carina Bär. Erst seit wenigen Wochen sitzen sie gemeinsam im Boot. Eine weitere gute Nachricht: Der deutsche Frauen-Doppelvierer, das eigentliche Stammboot von Carina Bär, hat sich gestern mit einem Vorlaufsieg bereits das Ticket für London 2012 gesichert.
Rückenschmerzen
Noch weniger gemeinsame Vorbereitungszeit als Carina Bär hatte die andere Unterländer Sportlerin bei der Ruder-WM. Denn gestern musste Katrin Reinert im Zweier ohne Steuermann kurzfristig für Marlene Sinnig einspringen, die am Morgen über Rückenschmerzen geklagt hatte. "Da weiß man dann gar nicht ob man sich freuen soll, oder nicht", sagte Katrin Reinert. Gemeinsam mit Kerstin Hartmann war sie einst Junioren-Weltmeisterin geworden. "Jetzt sind sie drei Jahre nicht mehr im Boot gesessen", sagt Heimtrainer Marco Haaf. Dementsprechend ging dem deutschen Duo auf der Jagd nach dem Halbfinalticket gegen Ende die Luft aus. Im Ziel hatte das Duo des Deutschen Ruderverbandes (DRV) knapp 18 Sekunden Rückstand auf die Vorlaufschnellsten aus Großbritannien. Heute nun steht der Hoffnungslauf um 12.18 Uhr an. Sollte Marlene Sinnig nicht rechtzeitig fit werden, steht Reinert ein happiges Programm bevor. Denn bereits um 11 Uhr wird die Heilbronnerin im Vorlauf des deutschen Frauenachters sitzen. "Das wäre dann ein große Belastung, aber Katrin ist so fit. Das würde sie auch packen", sagt Marco Haaf.
Stimme.de
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