Matchwinner heißt Michael Hackert
Eishockey - In einem kampfbetonten Derby haben die Heilbronner Falken Tabellenführer Bietigheim Steelers besiegt. Aufopferungsvoll erkämpfte sich das Team von Trainer Rico Rossi ein 4:3 (2:1,1:2,0:0,1:0) nach Verlängerung.

Früh bekamen die Gastgeber eine kalte Dusche − gleich in der ersten Spielminute. Robin Just hatte Falken-Neuzugang Alex Westlund gleich mal gezeigt, dass in der zweiten deutschen Liga auch scharf geschossen wird. Die Falken reagierten unbeeindruckt. In der achten Minute nutzte Brent Walton eine unübersichtliche Situation vor dem Steelers-Tor geschickt zum Ausgleich. Nach tollem Pass von Jaroslav Markovic von hinter dem Tor, zog Verteidiger Corey Mapes direkt ab ins kurze Eck − 2:1 für die Falken in der 17. Minute.
Totenstill in der Arena
Zwei Minuten vorher war allen 2567 Zuschauern der Atem gestockt. Auf einen Schlag war es totenstill in der Kolbenschmidt-Arena. Was war passiert? David Rodman hatte einen Schlagschuss abgefeuert, Falken-Kapitän Luigi Calce hatte sich in die Flugbahn geschmissen und die Hartgummi-Scheibe mit voller Wucht ins Gesicht bekommen. Das Geschoss hatte eine derartige Geschwindigkeit, dass das Visier seines Helms brach. Vor Schmerzen zuckend lag der 39-Jährige auf dem Eis. Das Blut schoss förmlich aus seiner Nase. Die erste Diagnose lautete: Nase gebrochen, eventuell hat auch das Jochbein noch etwas abbekommen.

Kaltschnäuzig
An selbigem fehlte es beiden Teams im zweiten Drittel wahrlich nicht. Kaltschnäuzig nutzte der Tabellenführer gleich seine erste Chance: Einen Fehlpass in der neutralen Zone erlief sich Marcel Rodman, zog unwiderstehlich Richtung Falken-Tor und ließ Westlund keine Chance − 2:2 in der 28. Minute. Kurz nach einem Überzahlspiel der Falken fuhren die Steelers in der 31. Minute einen klasse Konter, den Alexander Genze zur 3:2-Gästeführung abschloss.
Die Falken kämpften unverdrossen weiter und wurden in der 32. Minute belohnt. Bei angezeigter Strafzeit gegen die Steelers hatte Goalie Jochen Vollmer den Puck bereits abgewehrt, der Schiedsrichter vernehmlich abgepfiffen. Markovic schob den Puck trotzdem über die Torlinie und der Treffer zählte. Der glückliche 3:3-Ausgleich für die Falken dank einer Fehlentscheidung.
Neuer Falken-Goalie hält sicher
Im Schlussdrittel versuchten beide Teams zunächst einmal ihre Defensive zu stabilisieren und bloß nicht in Unterzahl zu geraten. So blieben Chancen selten. Die Steelers waren zwar überlegen, scheiterten aber am immer sicherer agierenden Westlund im Falken-Gehäuse. Folglich ging es in die Overtime. Dort setzte Michael Hackert das Glanzlicht. Einen Fehler der Steelers-Abwehr nutzte er mit vollem Einsatz, um sich die Scheibe zu erkämpfen, mit Macht vors Tor zu fahren und den Puck zum 4:3 zu verwandeln.
Tor: Westlund, Bartels; Abwehr: Kozhevnikov, Fischer,Krull, Baum, Mapes, Fendt; Angriff: Gelke, F. Carciola, Walton, Léveillé, Kurth, A. Carciola, Ackermann, Calce, Hackert, S. Billich, Markovic, Walsh.
Tore: 0:1 (1.) Just, 1:1 (8.) Walton, 2:1 (17.) Mapes, 2:2 (28.) M. Rodman, 2:3 (31.) Genze, 3:3 (32.) Markovic, 4:3 (63.) Hackert
Strafminuten: 8/8. Zuschauer: 2567
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