Stimme+
Eishockey
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Matchwinner heißt Michael Hackert

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Eishockey - In einem kampfbetonten Derby haben die Heilbronner Falken Tabellenführer Bietigheim Steelers besiegt. Aufopferungsvoll erkämpfte sich das Team von Trainer Rico Rossi ein 4:3 (2:1,1:2,0:0,1:0) nach Verlängerung.

Von unserem Redakteur Stephan Sonntag

Der Heilbronner Brent Walton erzielt im Derby das 1:1 gegen seinen Ex-Verein Bietigheim. Nach Verlängerung gewannen die Falken mit 4:3.Fotos: Andreas Veigel
Der Heilbronner Brent Walton erzielt im Derby das 1:1 gegen seinen Ex-Verein Bietigheim. Nach Verlängerung gewannen die Falken mit 4:3.Fotos: Andreas Veigel
Eishockey - In einem kampfbetonten Derby haben die Heilbronner Falken Revanche für das Pokal-Aus am vergangenen Dienstag genommen. Nach aufopferungsvollem Kampf besiegte das Team von Trainer Rico Rossi Tabellenführer Bietigheim Steelers mit 4:3 (2:1,1:2,0:0,1:0) nach Verlängerung. Es war der dritte Heimsieg in Folge. Wenige Strafzeiten und bedingungsloser Einsatz waren die Faktoren für den Falken-Erfolg.

Früh bekamen die Gastgeber eine kalte Dusche − gleich in der ersten Spielminute. Robin Just hatte Falken-Neuzugang Alex Westlund gleich mal gezeigt, dass in der zweiten deutschen Liga auch scharf geschossen wird. Die Falken reagierten unbeeindruckt. In der achten Minute nutzte Brent Walton eine unübersichtliche Situation vor dem Steelers-Tor geschickt zum Ausgleich. Nach tollem Pass von Jaroslav Markovic von hinter dem Tor, zog Verteidiger Corey Mapes direkt ab ins kurze Eck − 2:1 für die Falken in der 17. Minute.

Totenstill in der Arena

Zwei Minuten vorher war allen 2567 Zuschauern der Atem gestockt. Auf einen Schlag war es totenstill in der Kolbenschmidt-Arena. Was war passiert? David Rodman hatte einen Schlagschuss abgefeuert, Falken-Kapitän Luigi Calce hatte sich in die Flugbahn geschmissen und die Hartgummi-Scheibe mit voller Wucht ins Gesicht bekommen. Das Geschoss hatte eine derartige Geschwindigkeit, dass das Visier seines Helms brach. Vor Schmerzen zuckend lag der 39-Jährige auf dem Eis. Das Blut schoss förmlich aus seiner Nase. Die erste Diagnose lautete: Nase gebrochen, eventuell hat auch das Jochbein noch etwas abbekommen.

Der Sieg hat Spuren hinterlassen − Luigi Calce wurde vom Puck getroffen.
Der Sieg hat Spuren hinterlassen − Luigi Calce wurde vom Puck getroffen.
Für manch zartbesaiteten Zuschauer war das zu viel. Zwei Mädchen klappten auf der Tribüne zusammen. Calce hingegen stand zu Beginn des zweiten Drittels schon wieder hinter der Bande, hatte sich die Nase selbst in ihre ursprüngliche Position gerückt und ein frisches Trikot übergezogen. Er wollte tatsächlich wieder aufs Eis. Nur die nicht enden wollende Blutung verhinderte einen Einsatz.

Kaltschnäuzig

An selbigem fehlte es beiden Teams im zweiten Drittel wahrlich nicht. Kaltschnäuzig nutzte der Tabellenführer gleich seine erste Chance: Einen Fehlpass in der neutralen Zone erlief sich Marcel Rodman, zog unwiderstehlich Richtung Falken-Tor und ließ Westlund keine Chance − 2:2 in der 28. Minute. Kurz nach einem Überzahlspiel der Falken fuhren die Steelers in der 31. Minute einen klasse Konter, den Alexander Genze zur 3:2-Gästeführung abschloss.

Die Falken kämpften unverdrossen weiter und wurden in der 32. Minute belohnt. Bei angezeigter Strafzeit gegen die Steelers hatte Goalie Jochen Vollmer den Puck bereits abgewehrt, der Schiedsrichter vernehmlich abgepfiffen. Markovic schob den Puck trotzdem über die Torlinie und der Treffer zählte. Der glückliche 3:3-Ausgleich für die Falken dank einer Fehlentscheidung.

Neuer Falken-Goalie hält sicher

Im Schlussdrittel versuchten beide Teams zunächst einmal ihre Defensive zu stabilisieren und bloß nicht in Unterzahl zu geraten. So blieben Chancen selten. Die Steelers waren zwar überlegen, scheiterten aber am immer sicherer agierenden Westlund im Falken-Gehäuse. Folglich ging es in die Overtime. Dort setzte Michael Hackert das Glanzlicht. Einen Fehler der Steelers-Abwehr nutzte er mit vollem Einsatz, um sich die Scheibe zu erkämpfen, mit Macht vors Tor zu fahren und den Puck zum 4:3 zu verwandeln.


Tor: Westlund, Bartels; Abwehr: Kozhevnikov, Fischer,Krull, Baum, Mapes, Fendt; Angriff: Gelke, F. Carciola, Walton, Léveillé, Kurth, A. Carciola, Ackermann, Calce, Hackert, S. Billich, Markovic, Walsh.

Tore: 0:1 (1.) Just, 1:1 (8.) Walton, 2:1 (17.) Mapes, 2:2 (28.) M. Rodman, 2:3 (31.) Genze, 3:3 (32.) Markovic, 4:3 (63.) Hackert

Strafminuten: 8/8. Zuschauer: 2567

 

 

Kommentare öffnen
Nach oben  Nach oben