Stimme-Telefonaktion: Fragen und Antworten zur Zahngesundheit
Die Leser hatten viele Fragen an die drei Zahnärzte aus der Region bei der Stimme-Telefonaktion. Hier eine Auswahl.

Karies und Parodontitis heißen die Krankheiten, gegen die man täglich selbst mit Zahnbürste und -pasta ankämpfen kann. Was man darüber hinaus für die eigene Zahn- und Mundgesundheit tun kann, das wissen Zahnärztin Nina Volk (Heilbronn) und ihre Kollegen Sebastian Beisel (Bad Wimpfen) und Volker Krämer (Heilbronn). Zwei Stunden lang antworteten sie bei der Telefonaktion der Heilbronner Stimme auf individuelle Fragen der Leserschaft.
Seit einigen Wochen leide ich unter Mundtrockenheit. Manchmal fällt mir dadurch sogar das Essen schwer und ich wache immer häufiger auch nachts mit trockenem Mund auf.
Die Ursachen einer Mundtrockenheit können vielfältig sein. Stellen Sie sicher, dass Sie genügend trinken und auch nachts ein Glas Wasser am Bett stehen haben. Am besten, Sie stellen sich morgens zwei bis drei Flaschen Wasser auf den Tisch. Damit können Sie gut selbst kontrollieren, ob Sie genügend trinken. Auch das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi und ballaststoffreiche Ernährung können dazu beitragen, die Speichelproduktion anzukurbeln. Manchmal können auch Medikamente die Ursache für das Problem sein. Dann benötigen Sie bei der Ursachensuche Hilfe durch Ihren Zahnarzt oder Hausarzt.
Ich habe regelmäßig Zahnfleischbluten. Was kann ich dagegen tun?
Ursachen von Zahnfleischbluten sind oft bakterielle Zahnfleischentzündungen oder eine Entzündung des Zahnhalteapparates, auch Parodontitis genannt. Je nach Ursache können Sie selbst durch entsprechende Mundhygiene, mit täglicher Reinigung der Zahnzwischenräume, viel gegen das Zahnfleischbluten tun. Auch die Ernährung spielt eine Rolle. Eine Parodontitis muss in jedem Fall behandelt werden, denn sonst entwickeln sich Zahnfleisch und Kieferknochen zurück und am Ende kann ein Zahnverlust drohen. Bei länger anhaltendem Zahnfleischbluten sollte unbedingt der Zahnarzt aufgesucht werden.
Mein Implantat sitzt nicht mehr fest. Was kann ich machen?
Sie sollten umgehend einen Termin bei Ihrem Zahnarzt vereinbaren. Es sollte geklärt werden, ob das Implantat locker ist oder der verschraubte Aufbau. Ist das Implantat locker, muss es entfernt werden, ist es lediglich der Implantataufbau, kann die Verbindungsschraube nachgezogen werden.
Ich habe eine neue Brücke aus Zirkon bekommen. Seitdem spüre ich ein Jucken im Mund und das Schlucken bereitet mir Schwierigkeiten. Kann es sein, dass ich allergisch auf das Material reagiere?
Möglich ist das. Allerdings hat sich Zirkonoxid gerade für Allergiker hervorragend bewährt, da Keramik einer der biokompatibelsten Werkstoffe in der Zahnmedizin ist. Dennoch kann man eine allergische Testung durch einen Allergologen/Hautarzt in Betracht ziehen.
Ich bin 64 Jahre alt und mein Zahnarzt hat mir ein Implantat empfohlen. Lohnt sich das noch?
Selbstverständlich lohnt sich das. Das Alter spielt bei Implantaten keine Rolle. Ich würde Ihnen raten, durch eine ausführliche Implantatberatung mit einer 3D-Diagnostik Ihre genauen und individuellen Voraussetzungen klären zu lassen. Bei genügend Kieferknochen können Implantate in der Regel unkompliziert gesetzt werden.
Seit Kurzem habe ich das Gefühl, dass meine herausnehmbare Zahnprothese nicht mehr exakt passt. Der Zahnersatz wackelt beim Sprechen und Kauen.
Ein Zahnersatz wird individuell hergestellt, daher muss dafür ein exakter Abdruck ihres Mundraums samt Kieferkamm angefertigt werden. Sollten dennoch Unsicherheiten im Alltag bestehen, müssen Sie Ihren Zahnarzt und gegebenenfalls auch dessen Zahntechniker miteinbeziehen. Eventuell müssen die Ränder der Prothese erneut angepasst werden.
Mein 16-jähriger Sohn knirscht mit den Zähnen. Kann das an der Pubertät liegen?
Das Aufeinanderpressen und Knirschen der Zähne ist bei Kindern ab dem Durchbruch der ersten Milchzähne ein verbreitetes Phänomen. Die Ursachen können vielfältig sein. Vielleicht hat Ihr Sohn gerade vermehrt Stress in der Schule oder in der Freizeit? Er könnte Entspannungsmethoden oder Sport zum Ausgleich ausprobieren. Falls sich dadurch die Verspannungen oder gar Schmerzen nicht lösen, sollte unbedingt ein Zahnarzt konsultiert werden. In der Regel hilft eine Schienentherapie.
Weitere Beratung
Wer mit seinen Fragen nicht bei den drei Stimme-Experten durchkam, kann sich an die Zahnmedizinische Patientenberatungsstelle Baden-Württemberg wenden. Jeden Montag, Mittwoch und Freitag erteilen Zahnärztinnen und Zahnärzte zwischen 14 und 17 Uhr telefonische Auskunft. Die Nummer der kostenlosen Hotline ist 0800 47 47 800.