Maschinenbauer Optima feiert gleich aus drei Gründen
Das Schwäbisch Haller Familienunternehmen ist einer der wichtigsten Hersteller von Impfstoff-Abfüllanlagen. Und es begeht nicht nur sein 100-jähriges Bestehen.

Es ist weniger die sprichwörtliche schwäbische Sparsamkeit als die Corona-Pandemie, die für diesen etwas komprimierten Ablauf gesorgt hat: Nicht einmal 100 Gäste vor Ort, aber an die 1000 online zugeschaltet - so begeht der Maschinenbauer Optima seinen Festakt.
Neue Halle für 22 Millionen Euro
Dabei gibt es gleich mehrere Gründe zum Feiern: Die Gäste treffen sich in der neuen Halle, dem CSPE-Center 2, in dem seit kurzem pharmazeutische Anlagen montiert und in Betrieb genommen werden - eine 22-Millionen-Euro-Investition, die 4000 Quadratmeter Hallen- und 3000 Quadratmeter Bürofläche umfasst. Innerhalb von zwölf Monaten wurde das Gebäude fertiggestellt. "Das schafft nicht mal Elon Musk", meint Geschäftsführer Hans Bühler.
Zudem ist Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu Gast, um sich über die Unternehmenssparte Pharma und ihre Abfüllmaschinen für Covid-19-Impfstoffe zu informieren. Optima ist hier neben den ebenfalls im Landkreis ansässigen Firmen Bausch & Ströbel, Syntegon und Groninger einer der führenden Hersteller - etwa 70 Prozent aller Abfüllanlagen weltweit kamen aus diesen vier Unternehmen. Aber vor allem ist Optima nun 100 Jahre alt: 1922 von Otto Bühler gegründet, wird es von Hans Bühler in der dritten Generation geleitet. Aus dem kleinen Maschinenbauer ist ein weltweit agierender Konzern mit 2800 Beschäftigten, 20 Niederlassungen und einem Umsatz von mehr als 420 Millionen Euro geworden.
"Wir sind in guten Branchen unterwegs"
Hans Bühler, mittlerweile seit 42 Jahren im Unternehmen, ist daher zufrieden mit der Lage, mahnt aber zur stetigen Weiterentwicklung. "Die Zukunft hört nicht auf, auch nicht mit 100", sagt der geschäftsführende Gesellschafter. Immerhin gelte momentan: "Wir sind in guten Branchen unterwegs: Güter des täglichen Bedarfs und Gesundheit. Wir machen nichts für Ramsch oder Klamauk, auf den man auch verzichten könnte. Und daran werden wir auch nichts ändern."
Der Kurs schlägt sich nicht nur in regelmäßigen Erweiterungen am Stammsitz und an den Niederlassungen nieder. Alleine in Schwäbisch Hall stieg die Belegschaftszahl in den vergangenen zwei Jahren um etwa 200 auf 1850, berichtet Bühler. "Langsam wird es zäh, noch Leute zu finden", erzählt er. "Das wird wohl eine Daueraufgabe." Der Fachkräftemangel wird nun spürbar, trotz intensiver eigener Ausbildung.
Vierte Generation hält schon die Hälfte der Anteile
Fest steht jedenfalls, dass das Unternehmen in Familienhand bleibt: Schon seit Jahren gehöre der vierten Generation die Hälfte der Anteile, erzählt Bühler. Und mit Gerhard Breu, Leiter der Sparte Pharma, und Stefan König seien externe Führungskräfte für die Konzernleitung etabliert worden. Der weitere Übergang werde Schritt für Schritt ablaufen. "Man kann die Nachfolge nicht an einem Datum festmachen", meint der Geschäftsführer.
Viel Lob hat auch der Landesvater parat. "Optima ist zwar den wenigsten ein Begriff, aber überall auf der Welt aktiv", sagt Kretschmann. "Solche starken Unternehmen sind unser Pfund. Und der Name ist ja schon geschickt gewählt: die beste Firma."
Viele Weggefährten feiern mit
Für Hans Bühler ist die Feier auch ein bisschen ein Treffen mit den alten Weggefährten: Bernd Hansen, Ex-Vorsitzender des Vereins Packaging Valley, und dessen Ex-Geschäftsführer Kurt Engel sind da, der ehemalige Landes-Wirtschaftsminister Walter Döring und Alt-IHK-Präsident Harald Unkelbach sind gekommen, und sie blicken auch ein wenig auf die vergangenen Jahrzehnte zurück, in denen sie sich mit Hans Bühler und Optima für die Region einsetzten.