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Kaufland investiert 38 Millionen Euro

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Möckmühl - Zusätzliches Gelände haben sie schon vor gut einem Jahr gekauft. Jetzt nehmen sie die Erweiterung in Angriff: Im Januar beginnen die Bauarbeiten für die Vergrößerung des Kaufland-Logistikzentrums bei Möckmühl. Vorbereitende Erdarbeiten laufen bereits.

Von Heiko Fritze
Im Obst- und Gemüsebereich des Kaufland-Logistikzentrums herrscht Hochbetrieb und Enge. Darum wird jetzt angebaut.Foto: Archiv/Ulrike Kugler
Im Obst- und Gemüsebereich des Kaufland-Logistikzentrums herrscht Hochbetrieb und Enge. Darum wird jetzt angebaut.Foto: Archiv/Ulrike Kugler

Möckmühl - Zusätzliches Gelände haben sie schon vor gut einem Jahr gekauft. Jetzt nehmen sie die Erweiterung in Angriff: Im Januar beginnen die Bauarbeiten für die Vergrößerung des Kaufland-Logistikzentrums bei Möckmühl. Vorbereitende Erdarbeiten laufen bereits.

Das Neckarsulmer Handelsunternehmen investiert 38 Millionen Euro in das Projekt, wie eine Sprecherin mitteilte. Die Fertigstellung ist für 2010 vorgesehen. Bereits jetzt arbeiten am Standort mehr als 1000 Beschäftigte - wie viele neue Arbeitsplätze entstehen, wurde gestern noch nicht mitgeteilt. Erweitert wird die Fläche für die Frische-Logistik und den Leergut-Umschlag, wurde berichtet. Im Logistikzentrum Möckmühl ist auch ein großes Fleischwerk integriert, in dem alleine schon etwa 400 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Gigantisch

Die Vergrößerung soll eine Fläche von 20 000 Quadratmetern, also zwei Hektar, umfassen. Kaufland hatte im Oktober 2007 insgesamt sechs Hektar im Gewerbegebiet Habichtshöfe gekauft und sich eine Option auf weitere vier Hektar gesichert. Bereits jetzt sind die Ausmaße des Umschlagzentrums gigantisch: Direkt an der Autobahn 81 nahe der Auffahrt Möckmühl gelegen, erstreckt sich der Gebäudekomplex auf 510 Meter Länge. Seine Breite beläuft sich auf 120 bis 275 Meter. Eingeweiht wurde das Zentrum im Sommer 2001. In den Bau investierte die Schwarz-Gruppe seinerzeit eine dreistellige Millionensumme. Das bisherige Grundstück nimmt bereits eine Fläche von mehr als 20 Hektar ein.

Alleine die Fläche für Obst und Gemüse erstreckt sich derzeit schon auf 8000 Quadratmeter, so viel wie ein Fußballfeld - und sie soll nochmals erweitert werden. Denn inzwischen ist der Platz zu eng geworden. Mehr als 2000 Paletten Ware mit 250 Artikeln werden hier täglich angeliefert. Hunderte Lastwagen kommen dazu nach Möckmühl. Beliefert werden von hier aus etwa 100 SB-Warenhäuser.

Das Logistikzentrum ist eines von vier in Deutschland - die anderen befinden sich in Osterfeld (Sachsen-Anhalt), Lübbenau (Brandenburg) und Dortmund. Ein kleineres Frischelager betreibt das Handelsunternehmen in Geisenfeld bei Ingolstadt. Ferner werden in Donnersdorf bei Schweinfurt sogenannte Nonfood-Artikel für alle Warenhäuser in Deutschland bereitgehalten.

Bis zum Bodensee

Im Durchschnitt sind die zu beliefernden Kaufland- und Handelshof-Filialen 120 Kilometer von Möckmühl entfernt. Auch Standorte am Bodensee und am Alpenrand werden von hier aus angefahren. Nur in das Ausland geht generell nichts - Kaufland hat seine Logistik streng nach den Staatsgrenzen organisiert.


Hintergrund: Kaufland

Gesellschaftsrechtlich und operativ ist Kaufland völlig von Lidl abgekoppelt. Die zweite Vertriebsschiene der Schwarz-Gruppe verzeichnet aber ebenfalls ordentliches Wachstum. Das erste Kaufland entstand 1984 in Neckarsulm. Das Unternehmen wird zwar in der Regel den SB-Warenhäusern zugeordnet, doch tritt es eher als Großflächendiscounter auf. In den 90er Jahren expandierte Kaufland vor allem in Ostdeutschland. Heute umfasst das Filialnetz etwa 500 Märkte alleine in Deutschland. Ihr Umsatz wird auf rund 10 Milliarden Euro geschätzt. Im Ausland hat sich Kaufland vor allem in Osteuropa etabliert. frz

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Kommentare

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am 29.12.2008 21:26 Uhr

Die Euphorie des Redakteurs kann ich leider nicht teilen. Es werden hektarweise bestes Ackerland für immer versíegelt, dafür kommen jede Menge 40-Tonner zum neuen Umschlagzentrum für Leergut. 1000 Arbeitsplätze? Wer sind die Arbeitnehmer: Viele "Wochenarbeiter" aus Osteuropa zu Billigstlöhnen. Dank Lohngefälle lohnt es sich von Ungarn oder Polen hier zur Arbeit zu fahren, egal wenn ein Großteil des Lohns unsinnig verbrannt wird (Benzin). Was ensteht? Ein Imperium, das irgendwann ähnlich der Stromriesen die Preise für Lebensmittel gnadenlos diktiert. Heute werden erst die Bauern ausgepresst, morgen sind alle Verbraucher dran. Prima - weiter so!

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