Insolvenzverwalter: Löwensteiner Teusser Mineralbrunnen ist gerettet
Der in Insolvenz geratene Getränkehersteller Teusser ist gerettet. Das teilte Insolvenzverwalter Marcus Egner am Dienstag mit. Was der neue Investor plant und wie es am Standort Löwenstein weitergeht.
Im Februar 2023 musste der Getränkeproduzent Teusser Mineralbrunnen aus Löwenstein Insolvenz anmelden. "Nun wird das Unternehmen gerettet. Verschiedene Gesellschaften des bayerischen Unternehmers Philipp Mühlbauer erwerben Teusser mit Wirkung zum 1. Juni 2023", teilte Insolvenzverwalter Marcus Egner am Dienstag, 16. Mai, mit.
Die Traditionsfirma mit ihrem Getränkesortiment der Marken Teusser, Löwensteiner, Schloss-Urquelle sowie weiteren Handelsmarken werde mit allen Mitarbeitern am Standort Löwenstein in die Zukunft gehen, unterstreicht Egner, der Partner in der Heilbronner Kanzlei Dietz, Tonhäuser & Partner ist. Damit bleibe der Produktions-und der Verwaltungsstandort des Unternehmens in Löwenstein erhalten und soll künftig sogar ausgeweitet werden.
Löwensteiner Mineralbrunnen soll in weitere Segmente vorstoßen
Teusser verfügt über mehr als 40.000 Quadratmeter betriebliche Flächen und besitzt sechs eigene Mineralbrunnen. Die Jahreskapazität beträgt bis zu 130 Millionen Liter, was dem gewünschten zukünftigen Wachstumskurs Rückenwind verleihen soll. Die neuen Unternehmer haben ein Erwerberkonzept mit einer Vertriebsstrategie erarbeitet und beginnen in Abstimmung mit dem Insolvenzverwalter bereits mit der Vorbereitung der Umsetzung, heißt es in der Pressemitteilung. Dabei möchte das Unternehmen zeitnah in weitere Segmente vorstoßen, die ebenfalls am Standort in Löwenstein produziert werden sollen.
Mühlbauer, selbst bereits geschäftsführender Gesellschafter eines alkoholischen Getränkeherstellers, verfüge über langjährige Kontakte auf Seiten des deutschen Lebensmittelhandels im Getränkebereich. Er möchte die Produktinnovationen fördern und mit der bestehenden Organisation einen Wachstumskurs einläuten. Mühlbauer freut sich über die Verbreiterung seiner Produktpalette nun auch im non-alcoholic drink-Segment und forciert dies jetzt in Gesprächen mit Handelsketten - unter anderem auch im Bereich der Eigenmarken-Abfüllungen. Am Standort befindet sich eine derzeit ungenutzte und bereits vollständig für die Lebensmittelproduktion eingerichtete Produktionshalle, die für die Herstellung und Abfüllung andersartiger und neuer Produkte zeitnah verwendet werden kann, was den neuen Investor besonders erfreut.
Insolvenz und Neustart
Die Teusser Mineralbrunnen trat im Februar 2023 mit rund 35 Mitarbeitern den Weg zum Insolvenzgericht an. Die Corona-Pandemie und der damit verbundene Absatzeinbruch sowie stark gestiegene Beschaffungs- und Energiekosten wurden als Ursachen für die wirtschaftliche Schieflage genannt. Der Betrieb konnte trotz Einleitung des Insolvenzverfahrens ohne Unterbrechungen vollständig fortgeführt werden.
Ab 1. Juni 2023 geht der Geschäftsbetrieb vollständig auf die Firmen des Investors Mühlbauer über. Die Mitarbeiter am Standort Löwenstein wurden bereits in einer Betriebsversammlung über den Neuanfang informiert.