Followfood kauft Heilbronner Bio-Eismarke Kissyo
Der Friedrichshafener Bio-Pionier Followfood übernimmt Marke und Personal der insolventen Firma Fresh Five Premiumfoods. Dabei hat die Firma vom Bodensee mit ganz anderen Produkten angefangen.

Für den insolventen Bioeis-Hersteller Fresh Five Premiumfoods hat sich eine Auffanglösung ergeben: Der Friedrichshafener Bio-Lebensmittelhersteller Followfood hat die Marke Kissyo und alle 20 Mitarbeiter zu Monatsbeginn übernommen. Das teilte das Unternehmen jetzt mit.
Followfood startete mit dem Vertrieb von Bio-Fisch und Bio-Pizza, hat aber zwischenzeitlich auch selbst Eissorten ins Sortiment aufgenommen. 2020 wurde ein Umsatz von knapp 73 Millionen Euro erzielt.
Kissyo-Gründer bleibt Geschäftsführer
Das Unternehmen vom Bodensee bezeichnet sich selbst als "nachhaltigste Lebensmittelmarke der Welt". Das Geschäft der neuen Marke aus Heilbronn werde nahtlos fortgeführt, alle Aufträge und Lieferverpflichtungen würden übernommen, Ware wie vereinbart ausgeliefert, heißt es in der Mitteilung. Als Geschäftsführer der neuen Tochtergesellschaft Freshfive GmbH fungieren Alexander Schmidt, der auch weiterhin Bereichsleiter Vertrieb & Produktentwicklung bei Followfood bleibt, sowie Kissyo-Gründer Lutz Haufe.
Demeter-zertifiziertes Bio-Eis
Die Heilbronner Eismarke ging 2011 mit Frozen-Yogurt-Eis an den Start und ist seit 2014 breit im Handel vertreten. Dabei setzte sie von Anfang an auf Bio-Qualität, weniger Zucker und weniger Kalorien sowie auf eine nachhaltige Produktion und natürlichen Geschmack. Neben vier Joghurteis-Sorten vertreibt das Unternehmen heute Demeter-zertifiziertes Bio-Eis, Eisriegel sowie Mochis in Bio-Qualität. 2021 wurde laut der Mitteilung ein Umsatz von 3,1 Millionen Euro erwirtschaftet.
"Der Standort bleibt erhalten."

Ende November, in Folge eines regnerischen Sommers, trat Fresh Five Premiumfoods dennoch den Gang zum Insolvenzgericht an. Das Insolvenzverfahren wurde nun am 1. Februar eröffnet, zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Holger Blümle aus Stuttgart bestellt. Laut einem Sprecher des Insolvenzverwalters wurde eine Investorensuche schon vor dem Insolvenzantrag gestartet und habe daher rasch zum Erfolg geführt. "Der Standort bleibt erhalten, es wird nichts an den Bodensee verlagert", bekräftigte er.


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