Gehälter bei Lidl, Kaufland und Co: So viel verdienen Mitarbeiter bei der Schwarz-Gruppe
Die Schwarz-Gruppe um die Unternehmen wie Kaufland, Lidl oder PreZero zählt zu den beliebtesten Arbeitgebern in Deutschland. Doch was verdienen Mitarbeiter bei den einzelnen Firmen? Ein Blick auf die Gehälter.

Es ist alles andere als einfach, die Frage nach dem Gehalt bei der Schwarz-Gruppe zu beantworten. Schließlich gilt bei Kaufland ein anders Tarifwerk als bei Lidl, PreZero, den Produktionsbetrieben, den Restaurants oder der IT und in den zentralen Diensten. Mal ist Verdi zuständig, mal die Gewerkschaft NGG, mal sind die Betriebe tarifgebunden, mal gibt es nicht einmal einen Betriebsrat. Bei 100.000 Beschäftigten in Deutschland, 4000 Handelsstandorten von Kaufland und Lidl, Mineralbrunnen, Schokoladenfabriken, Entsorgungsunternehmen und vielem mehr gerät das Ganze ziemlich schnell ziemlich unübersichtlich.
Gehalt bei der Neckarsulmer Schwarz-Gruppe – Bekenntnis zur Tarifbindung
"Tarifbindung ist für die Unternehmen der Schwarz-Gruppe ein elementarer Baustein der Arbeitgeberattraktivität", teilt eine Sprecherin mit. "Neben Lidl und Kaufland werden auch Mitarbeiter in den Schwarz Dienstleistungen, wie zum Beispiel die Mitarbeiter in den Schwarz Restaurantbetrieben, bei Prezero und in den Unternehmen der Schwarz Produktion, nach Tarifverträgen entlohnt."
Offen lässt sie dabei aber, ob die Unternehmen auch den Arbeitgeberverbänden angehören. Wie die Warnstreiks bei Kaufland im Zuge der laufenden Tarifverhandlungen für den deutschen Einzelhandel in den vergangenen Wochen und Monaten belegen, gilt dies jedenfalls für die Großflächensparte der beiden Handelsketten. Aber auch Lidl sei als Mitglied der Arbeitgeberverbände tarifgebunden und wendet die jeweils einschlägigen Tarifverträge an, betont sie.
Lidl war der erste Händler mit einem Mindestlohn
Auf eines ist die Schwarz-Gruppe allerdings stolz: Sie setzt - insbesondere mit Lidl - beim Mindestlohn im Einzelhandel schon seit einigen Jahren die Standards. Lidl bezahle seine Mitarbeiter über Tarif, erklärt die Sprecherin: 2010 habe der Discounter als erster Lebensmitteleinzelhändler bundesweit einen Mindestlohn von zehn Euro eingeführt. Mittlerweile liege der Lidl-Mindesteinstiegslohn bei 14 Euro.
Auch in seinen Nachwuchs investiere das Unternehmen mehr als gefordert: Auszubildende starteten demnach mit mindestens 1100 Euro monatlich im ersten Ausbildungsjahr.
Tarifbeschäftigte bekommen noch mehr
"Neben dem internen Mindesteinstiegslohn und der übertariflichen Ausbildungsvergütung profitieren Mitarbeiter von Lidl von zahlreichen finanziellen Benefits", erklärt die Sprecherin weiter. "Beispielsweise erhalten Tarifmitarbeiter Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie eine jährliche Altersvorsorge bei Vollzeitbeschäftigung in Höhe von 300 Euro, die ohne Antragstellung erfolgt."
Die Entlohnungsstruktur bleibt ein Geheimnis
Offen bleibt dann allerdings, wie es um die Bezahlung beim Aufstieg zum Filial- oder Bezirksleiter, in den Verwaltungsbereichen von Lidl wie IT, Personal, Marketing oder Einkauf und erst recht in der Geschäftsführung bestellt ist. Auch zu den Vergütungsstrukturen in anderen Unternehmen der Schwarz-Gruppe äußert sich die Sprecherin nicht: "Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir darüber hinaus keine Auskünfte zu unserer Entlohnungsstruktur geben können." Offensichtlich ist jedenfalls, dass sie jeweils über dem Branchenschnitt liegen dürfte. Seit Jahrzehnten gelingt es, neue Mitarbeiter zu gewinnen - inzwischen sind es in Heilbronn-Franken etwa 21.500 bei allen Sparten.
Welche Beträge in Job-Portalen kursieren
Auf Portalen wie Kununu, Glassdoor und Indeed finden sich folgende Brutto-Angaben für die mit am häufigsten genannten Jobs der einzelnen Sparten: Kassiererin bei Lidl: 30.500 Euro im Jahr, Filialleiter 57.400 Euro, Einkäufer 69.800 Euro. Kassiererin bei Kaufland: 30 600 Euro, Filialleiter 74.200 Euro, Einkäufer 77.800 Euro. Schwarz IT: Softwareentwickler 64.400 Euro, IT-Projektmanager 74.700 Euro; Schwarz Produktion (Bäckerei Bonback): Anlagenbetreiber 46.700 Euro; PreZero (Entsorgung): Berufskraftfahrer 35.000 Euro.




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