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Erleichterung in der Schwarz-Gruppe: Homeoffice-Regelung bleibt bestehen

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Die befürchtete Verschärfung der Homeoffice-Regel bei Schwarz-Gruppe kommt doch nicht. Das teilte eine Unternehmenssprecherin am Freitagnachmittag mit. Der Weg bis dahin war offenbar nicht einfach.

Die Belegschaft der Schwarz-Gruppe war vor der endgültigen Homeoffice-Endscheidung in heller Aufregung.
Die Belegschaft der Schwarz-Gruppe war vor der endgültigen Homeoffice-Endscheidung in heller Aufregung.

Für reichlich Aufregung unter der Belegschaft hatten Informationen aus dem Führungskreis der Schwarz-Gruppe gesorgt, wonach die bisherige Regelung für mobiles Arbeiten verschärft werden sollte. Nach Informationen der Heilbronner Stimme sowie der „Lebensmittelzeitung“ befasste sich die Runde der Vorstandsvorsitzenden am Donnerstag mit der Frage, ob weiterhin bis zu fünf Tage der Arbeitswoche auch von zu Hause aus oder mobil gearbeitet werden darf.

Nachdem es am Freitagmorgen noch hieß, eine Entscheidung sei gefallen und die Belegschaft werde noch am selben Tag informiert, folgte am Nachmittag die Mitteilung: Es bleibt bei den fünf Tagen. Eine Information an die Belegschaft wurde bis zum Abend nicht mehr verschickt.

Mitarbeiter der Schwarz-Gruppe dürfen auch künftig bis zu fünf Homeoffice machen

Mitarbeiter hatten zuvor berichtet, dass diese Regelung aufgehoben werden sollte, zumal in mehreren Bereichen inzwischen wieder feste Bürotage oder ein Höchstkontingent beim Homeoffice eingeführt worden sei. Die Schwarz-Gruppe wäre damit nicht alleine gewesen: Zum 1. April kehrt der Softwarekonzern SAP von der Option auf fünf Tage Homeoffice zurück zur Regel, dass drei Tage pro Woche in den Büros gearbeitet wird.

Auch künftig dürfen also Beschäftigte bei Lidl, Kaufland, Prezero, Schwarz Digits, Schwarz Produktion und bei den Zentralen Diensten bis zu fünf Tage ihrer Arbeitswoche im Homeoffice oder durch mobiles Arbeiten erledigen. Dies muss mit dem Vorgesetzten abgesprochen werden. Diese Regelung war 2022 eingeführt worden. In einzelnen Abteilungen hatte es allerdings in den vergangenen Monaten schon Abweichungen gegeben: Teilweise wurden feste Bürotage bestimmt, teilweise mehrere Tage pro Woche im Büro angeordnet.

Schwarz-Gruppe wollte Homeoffice-Regel überprüfen

Der Lidl-Vorstandsvorsitzende Kenneth McGrath soll nach übereinstimmenden Berichten vorab angekündigt haben, dass es Änderungen geben werde, allerdings keine vollständige Rückkehr in die Büros. Lidl wolle nicht „in die Steinzeit zurück“, wird er von Mitarbeitern zitiert. Er sei aber sicher, dass die Büros wieder voller würden.

Eine Sprecherin der Schwarz-Gruppe bekräftigte dann am Freitag, dass Büroarbeit weiterhin als wichtig bewertet werde: „Da der persönliche Kontakt und Austausch vor Ort wichtige Elemente der Zusammenarbeit in den Unternehmen der Schwarz Gruppe sind, bleibt das Büro zentraler Anlaufpunkt unserer Arbeitswelt“, teilte sie mit und bezog sich damit nahezu wortgleich auf ein internes Infoschreiben der Personalabteilung zum Thema „New Work“. „Vor diesem Hintergrund ermöglichen die Unternehmen der Schwarz Gruppe seit Mai 2022 an den Verwaltungsstandorten mobiles Arbeiten an bis zu fünf Tagen pro Arbeitswoche. Die Ausgestaltung erfolgt in enger Abstimmung zwischen Führungskraft und Mitarbeiter und kann je nach Tätigkeit unterschiedlich ausfallen – immer mit Blick auf das bestmögliche Arbeitsergebnis.“ Am Mittwoch hieß es im gleichlautenden Statement aber noch abschließend: „Wir überprüfen diese Regelung in einem regelmäßigen Turnus.“ Dieser Satz fehlte am Freitag.

Mitarbeiter der Schwarz-Gruppe vor Homeoffice-Entscheidung in heller Aufregung

Die Belegschaft war vor dem Donnerstag in Aufregung, heißt es in den der Heilbronner Stimme vorliegenden Berichten. „Alle haben Angst, wieder bevormundet zu werden, dass man ihnen nicht vertraut“, wurde beispielsweise geäußert. Bislang hätten Mitarbeiter und direkte Führungskraft gemeinsam entschieden, bei welchen Aufgaben und Tätigkeiten das Arbeiten von zu Hause durchaus machbar ist. „Was ist mit Mitarbeitern, für die Neckarsulm nicht das Zentrum der Welt bedeutet? Was ist mit Mitarbeitern, die während Corona und der Öffnung auf bis zu fünf Tage mobilem Arbeiten nach Berlin, Hamburg oder sonst wohin gezogen sind?“

Andererseits wurden seit 2020 mehrere große Büro-Neubauten fertig, unter anderem die Deutschland-Zentrale von Lidl – und stehen nun teilweise leer. In Bad Wimpfen wurde im vergangenen Jahr einer der fünf Gebäudeblöcke schließlich ausgeräumt und heruntergefahren. Zudem entstehen bei Kochendorf und auf dem Stiftsberg weitere große Neubauten der Gruppe.

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