Waldnetzwerk legt aktuelles Programm vor
Das Waldnetzwerk Heilbronn ist eine landesweit einmalige Bildungseinrichtung. Das Programm für 2023 liegt jetzt vor. Neu ist die Reihe "Naturwaldkultur" und die Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt im Landratsamt Heilbronn.

Das Jahresprogramm steht. Der neue Waldplaner wird in Kürze online gestellt. Auch in diesem Jahr bietet das kreisweite Waldnetzwerk über 200 Veranstaltungen an. Neu in diesem Jahr ist die Reihe "Naturwaldkultur", die an diesem Donnerstag, 9. März, um 19.30 Uhr im Bad Rappenauer Wasserschloss mit dem jüngsten Werk des Dokumentarfilmers Jan Haft startet. Drei Konzerte im Freien und ein Theaterstück mit Fräulein Brehm über aussterbende Tierrassen folgen. "Das alles ist kostenfrei", sagt Manuela König: "Uns ist es wichtig, dass jeder einen Zugang zur Natur findet."
Alleinstellungsmerkmal in Baden-Württemberg
In seiner Organisationsstruktur ist das Waldnetzwerk landesweit einmalig. Keimzelle ist der gemeinnützige Verein, der in Folge der Landesgartenschau 2008 in Bad Rappenau gegründet wurde. Als Sachgebietsleiterin "Waldpädagogik" im Landratsamt Heilbronn ist Manuela König ans Forstamt angedockt und damit Bindeglied zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen. "Ich glaube, dass Kultur und Natur sich gegenseitig befruchten", sagt sie über die neue Reihe.
Die Hamburger Schauspieler Johannes Kirchberg und Frank Roder laden am 6. Juni zu einem Erich-Kästner-Abend ein. Die Heilbronnerin Käthe Böttcher liest am 16. Juni aus ihrem Buch "Das Fest des Lebens - eine Waldgeschichte für Jedermann". Beide Veranstaltungen finden an der Sommerberghütte in Bad Rappenau statt.
Dort hat das Waldnetzwerk die meisten Ehrenamtlichen. Grundsätzlich aber gibt es Veranstaltungen im gesamten Kreis.
Jüngstes Mitglied ist seit 1. Januar Neuenstadt. Über drei weitere, aktuelle Anfragen freut sich die Geschäftsführerin: "Wir haben keine weißen Flecken mehr", sagt sie. Jede zweite Kommune im Landkreis Heilbronn ist zwischenzeitlich mit dabei. Mit mindestens zwei Veranstaltungen pro Jahr ist der Verein dort dann präsent.
"Das Waldnetzwerk wächst und verändert sich immer wieder. Es ist dynamisch", sagt Manuela König, "und zwar auf allen Ebenen". Vergleichbar mit Dozenten der Volkshochschule ist auch sie immer auf der Suche nach Themen, die den gesellschaftlichen Diskurs repräsentierten. Der Wald wird so zur Bildungsstätte im Freien.
Jugendamt Heilbronn kooperiert mit Waldnetzwerk
Mit dem Kreisjugendamt kooperiert das Waldnetzwerk zum ersten Mal. Im Rahmen des landesweiten Projektes "Stärke" geht es zusammen mit Pädagogen vier Mal raus in die Natur. Die Kinder werden beschäftigt, die Eltern weitergebildet: "Die Idee ist, gerade diejenigen zu erreichen, die sonst nicht kommen."
Abendliche Spaziergänge mit den Förstern, Vogelstimmenführungen, eine mehrteilige Reihe für Kinder oder ein Erlebnistag im Winterwald runden das Programm ab. Gern arbeite man auch mit Schulen zusammen, betont Manuela König, "die melden sich und wir schauen, was wir möglich machen können".
Doch während Grundschulen dieses Angebot gerne annehmen, halten sich weiterführende Schulen beim Waldnetzwerk zurück. Dabei seinen ihre Angebote nicht zusätzlich, sondern während der Unterrichtszeit: "Was wir machen, entspricht dem Lehrplan."

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