Staatsweingut Weinsberg erntet Eiswein am Schemelsberg
Knapper geht es nicht: Bei minus sieben Grad - so kalt muss es gesetzlich mindestens sein - hat das Staatsweingut Weinsberg am Montagfrüh den ersten Eiswein des Jahrgangs 2023. Die süße Spezialiät wird wegen der Klimaerwärmung immer rarer.
Rund sieben Wochen nach dem Finale der Hauptlese hat die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt (LVWO) Weinberg den ersten Eiswein des Jahrgangs 2023 gewonnen.
Warm angezogen war ein 14-köpfiges Leseteam am Montag gegen 5 Uhr früh an den Schemelsberg aufgebrochen, um dort bei minus sieben Grad auf 25 Ar 700 Kilogramm tiefgefrorene Riesling-Trauben vom Stock zu schneiden.
Knapp über dem gesetzlichen Mindest-Zucker-Wert
Nach der aufwendigen Press-Prozedur tröpfelte insgesamt 170 Liter junger Wein in die Behältnisse. Das Refraktometer zeigte einen Zuckerwert von 135 Grad Oechsle an, also elf Grad mehr als es in Württemberg vorgeschrieben ist. "Es war eine knappe Kiste", berichtet LVWO-Mitarbeiter Simon Bachmann, aber der zufällig anwesende amtliche Weinkontrolleur Wolfgang Hehner habe das erfolgreiche Ergebnis noch vor Ort bestätigen können. "Falls es nicht geklappt hätte, wären immerhin eine Auslese oder eine Trockenbeerenauslese herausgesprungen."
Süße Rarität für Feinschmecker
Eiswein kann erst bei mindestens minus sieben Grad entstehen. Dann gefriert die Flüssigkeit in den Beeren. Nur der in den Trauben enthaltene Zucker bindet nicht kristallisiertes Wasser und Fruchtsäuren. Resultat sind höchst konzentrierte, sehr süße Weine. Sie besitzen in der Regel eine kräftige, hocharomatische Säure, die ein wichtiges Gegengewicht zur intensiven natürlichen Süße dieser Weine bildet. Durch die Klimaerwärmung wird die Spezialität immer seltener gewonnen. kra
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