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Mit Künstlicher Intelligenz Krankheiten diagnostizieren

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Professorin Alexandra Reichenbach von der Hochschule Heilbronn spricht in der Experimenta über den Einsatz von KI in der Medizin und wie mir mit ihr Gehirn und Erkrankungen besser begreifen können.

In ihrem Element: Professorin Alexandra Reichenbach von der HHN bei ihrem Vortrag.
In ihrem Element: Professorin Alexandra Reichenbach von der HHN bei ihrem Vortrag.  Foto: Mario Berger

Bei der Sciday-Reihe der Experimenta gewähren Wissenschaftler spannende Einblicke in ihre Forschung und Arbeit. Jüngst war Professorin Alexandra Reichenbach von der Hochschule Heilbronn (HHN) mit dabei und verriet, wie unser Gehirn funktioniert und welche Krankheiten es plagen können. Mit ihrem Vortrag machte die Forschungsprofessorin für Neuroinformatics außerdem deutlich, wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) helfen kann, Gehirn und Erkrankungen besser begreifen zu können.

KI gibt es seit 80 Jahren "mit Ups und Downs"

KI ist derzeit in aller Munde. Dabei gibt es sie bereits seit 80 Jahren "mit Ups und Downs", informierte Reichenbach die rund 140 Zuhörer, die nicht nur im Science Center vor Ort, sondern auch teilweise online zugeschaltet waren. Nach jahrzehntelangen Problemen gab es laut der Professorin 2012 den ersten großen Durchbruch bei der Sprach- und Bilderkennung. Ein altes Anwendungsgebiet der KI ist beispielsweise die Wettervorhersage. "Heute hat man mehr Daten. Und die Algorithmen sind komplexer."

 


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Luft nach oben bei der Diagnose von Alzheimer

Apropos Daten: Davon braucht KI jede Menge. Je mehr sie davon hat, desto besser, betonte die Professorin. Dann könne Künstliche Intelligenz Medizinern bei der Diagnose und Behandlung von psychischen Krankheiten unterstützen. Bei Alzheimer beispielsweise liegt laut Reichenbach der Erfolgsanteil einer klinischen Diagnose bei 80 Prozent. "Es gibt also noch Luft nach oben. Genauso wie bei den Therapiemöglichkeiten." Mitunter erfolgversprechend bei der Diagnose sei die Magnetresonanztomographie (MRT). Das Problem: Die Krankheit werde meist erst dann festgestellt, wenn Menschen bereits Gedächtnisprobleme haben, so Reichenbach.

Mit gesellschaftlicher Stigmatisierung aufräumen

Eines haben Erkrankungen wie Depressionen oder Alzheimer gemeinsam: "Sie betreffen das komplexeste Organ des Menschen: das Gehirn", betonte die Forschungsprofessorin für Neuroinformatics, die außerdem kritisierte, dass derartige Erkrankungen immer noch gesellschaftliche Stigmatisierung erfahren. "Wenn sich jemand das Bein bricht, sagt man auch nicht, man solle sich zusammenreißen und weiterlaufen. Es wird medizinische Hilfe benötigt, wie sonst auch."

 


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KI muss verstärkt den Weg in die Klinik finden

Für Alexandra Reichenbach steht in jedem Fall fest: Bei der Forschung, wie Künstliche Intelligenz unsere medizinische Versorgung verbessern kann, müssen vielfältige Berufsgruppen zusammenarbeiten, unter anderem Mediziner, Psychologen, Mathematiker und Informatiker.

Machine Learning, ein Teilgebiet Künstlicher Intelligenz, sei ein wichtiges Werkzeug bei der Erforschung von Biomarkern für Gehirnerkrankungen. Gleichwohl brauche es aber auch Transparenz und multidisziplinäre Forschung. Außerdem müssten Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz verstärkt den Weg in die Klinik finden, betonte die die Professorin.

 
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