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Schießerei in Leingarten: Kündigte Schütze die Tat an?

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Zwei junge Männer sind am vergangenen Wochenende bei einer Schießerei schwer verletzt worden. Teilnehmer zweier Gruppen sollen sich vorab in einer Scheune unweit des Tatorts getroffen haben. Die Polizei suchte den Tatort jetzt erneut ab.

Einer der Verletzten hat nach einer Schießerei in der Nähe des Bahnhofs in Leingarten viel Blut verloren. Die Polizei markierte die Stellen.
Fotos: Jürgen Kümmerle
Einer der Verletzten hat nach einer Schießerei in der Nähe des Bahnhofs in Leingarten viel Blut verloren. Die Polizei markierte die Stellen. Fotos: Jürgen Kümmerle  Foto: Kümmerle, Jürgen

Nach der Schießerei in Leingarten vor einer Woche sind weitere Details zum Tathergang bekannt geworden. Nach Informationen der Heilbronner Stimme sollen sich die Teilnehmer zweier Gruppen zunächst in einer Scheune unweit des Tatorts am Bahnhof in Leingarten getroffen haben. Der Tatverdächtige sei später dazugekommen, heißt es aus dem Umfeld von Betroffenen. In der Scheune habe sich ein Streit entbrannt, in dessen Folge die beiden Gruppen das Gebäude verlassen haben.


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Draußen habe der 16-jährige Tatverdächtige dann eine halbautomatische Schusswaffe gezogen und mindestens drei Schüsse abgefeuert. Dabei soll ein 15-Jähriger durch einen Kopfschuss verletzt worden sein. Dessen 20 Jahre alter Bruder wurde demnach von einer Kugel am Bein getroffen. Das Projektil soll offenbar die Hauptschlagader des Beins verletzt haben, weshalb dieser sehr viel Blut verlor. Davon zeugen zahlreiche Blutspuren rund um den Tatort.

Die Polizei berichtete zuletzt von einem lebensgefährlich verletzten und einem schwer verletzten Beteiligten. Der dritte Schuss soll ein Mitglied der Gruppe verfehlt haben.

Mädchen in einer Beziehung

Offenbar war es bei dem Streit um eine Teenagerin gegangen. Dieser Streit habe bereits zu Beginn der vergangenen Woche seinen Anfang genommen, heißt es aus dem Umfeld von Beteiligten weiter. Die Teenagerin soll mit einem Heranwachsenden in einer Beziehung gewesen sein, gegen die der Tatverdächtige Einwände gehabt haben soll. Kurz nachdem die Schüsse gefallen sind, habe der Tatverdächtige gesagt, dass er den Einsatz der Waffe im Vorfeld angekündigt habe.


In der Tatnacht hatte die Polizei das Gebiet rund um den Tatort großräumig nach Spuren abgesucht. Schwer bewaffnete Polizisten durchkämmten das Gelände. Stunden später kam es bereits zu ersten vorläufigen Festnahmen. Anfangs sei die Lage unklar gewesen, teilt ein Sprecher der Polizei schriftlich mit. Zur Gefahrenabwehr sei es erforderlich gewesen, "polizeiliche Maßnahmen gegen Personen zu treffen, die sich im weiteren Verlauf als nicht unmittelbar tatbeteiligt herausstellten". 24 Stunden nach der Tat ist der Tatverdächtige festgenommen worden. Am vergangenen Donnerstag sperrte die Polizei einen Teil des Tatorts in der Nähe des Bahnübergangs erneut ab. Es seien "ergänzende Untersuchungen am Tatort durchgeführt worden".

Versuchter zweifacher Mord

Der von der Staatsanwaltschaft Heilbronn erhobene Vorwurf gegen den Tatverdächtigen lautet versuchter zweifacher Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Bei Kapitaldelikten liege das Strafmaß bei Jugendlichen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren, erklärt eine Sprecherin. Welches Mordmerkmal, das zu den Vorwürfen führt, wollte die Sprecherin nicht sagen.

Fragen zum Gesundheitszustand der Verletzten, zum Tatmotiv und ob der Tatverdächtige die Tat eingeräumt hat, wollte der Polizeisprecher nicht beantworten und gab als Grund laufende Ermittlungen an.

 

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