„Ein zweites Referendum würde pro Europa ausgehen"
Der renommierte Politikberater Professor Werner Weidenfeld, Direktor des Centrums für Angewandte Politikwissenschaften (CAP), sieht Großbritannien in der Brexit-Frage in einer Zwickmühle. Auf dem europäischen Festland werde zu wenig verstanden, dass es in den Debatten in London vor allem um Innenpolitik geht, sagt er im Interview.

Herr Professor Weidenfeld, seit Wochen wird in London über den Weg zum Brexit gestritten. Überrascht Sie die Intensität? Werner Weidenfeld: Jenseits der britischen Insel, hier auf dem Festland, fragt man sich: Was soll aus Europa werden? Wie kann man die EU stabilisieren? Was aber in Großbritannien vor sich geht, verstehen wir zu wenig: Dort geht es allein um Innenpolitik, um nationale Vorteile. Wir haben stark das Wohl der Gemeinschaft im Blick, wohingegen die Engländer durch eine