Gas-Monitor: Die Versorgung mit Gas ist derzeit nicht gefährdet
Die Bundesnetzagentur fordert Verbraucher und Unternehmen trotz der jüngsten Entspannung weiterhin zu sparsamem Umgang mit Erdgas auf. Die Region Heilbronn liegt im Soll, wie der Gas-Monitor der Ferdinand-Steinbeis-Stiftung und der Heilbronner Versorgungs GmbH zeigt.

Alles im grünen Bereich beim Gasverbrauch. Die Bürger und Unternehmen in Deutschland sparen weiterhin fleißig Gas ein, und auch das Wetter trägt dazu bei, dass sich die Lage deutlich entspannt. "Eine Gasmangellage in diesem Winter wird zunehmend unwahrscheinlich", schreibt die Bundesnetzagentur auf ihrer Homepage. Die Gasversorgung in Deutschland sei stabil.
Sinkende Temperaturen erhöhen den Verbrauch
In der zweiten Kalenderwoche von 9. bis 15. Januar lag der Gasverbrauch in Deutschland laut Bundesnetzagentur um 34,2 Prozent unter dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2021. Gegenüber der Vorwoche ist der Verbrauch allerdings um 12,7 Prozent gestiegen. Und weil die Temperaturen in den vergangenen Tagen wieder gesunken sind, wird mit einem erhöhten Gasbedarf gerechnet.
Die Bonner Behörde fordert Bürger und Unternehmen daher weiterhin zu sparsamem Gasverbrauch auf. Die deutschen Gasspeicher waren Stand Mittwoch dieser Woche zu 89,3 Prozent gefüllt, EU-weit beträgt der Füllstand aktuell 80,6 Prozent.
Heilbronner sparen fleißig Gas ein
Voll im Soll ist auch die Region Heilbronn, wie ein Blick auf den Gas-Monitor Heilbronn zeigt, den das Ferdinand-Steinbeis-Institut gemeinsam mit der Heilbronner Versorgungs GmbH (HNVG) entwickelt hat. Insgesamt haben die Kunden im HNVG-Gebiet seit 1. August 2022 22,9 Prozent weniger Gas verbraucht als im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021.
Damit liegt Heilbronn über dem von der Bundesnetzagentur definierten Einsparziel von 20 Prozent, um eine Gasmangellage in diesem Winter zu vermeiden. Die Haushalte und das Gewerbe haben in diesem Zeitraum 26,5 Prozent Gas eingespart, die Industrie hat ihren Verbrauch um 15,2 Prozent reduziert.
Das Wetter hat einen großen Einfluss
In der zweiten Kalenderwoche des neuen Jahres lag der Minderverbrauch sogar bei 31,7 Prozent. Hier machten sich die milden Temperaturen klar bemerkbar. Mit 8,2 Grad war die zweite Januarwoche deutlich wärmer als im Schnitt der zurückliegenden fünf Jahre mit 3,4 Grad. Es wurden daher 14,8 Millionen Kilowattstunden Gas weniger benötigt als im Schnitt der letzten fünf Jahre. Die Sparbemühungen der Verbraucher führten zuletzt dazu, dass immerhin 0,9 Millionen Kilowattstunden Gas weniger als im Schnitt der Jahre 2017 bis 2021 verbraucht wurden.