Erfolgsgeschichte des ASB: In hundert Jahren vom Hilfe-Verein zum Universal-Dienstleister
Beim Festakt 100+1 Jahr ASB wird die beispiellose Entwicklung der Heilbronner Wohlfahrtsorganisation deutlich. Heute ist der ASB Heilbronn-Franken, der größte in Baden-Württemberg.

Ein Stück weit Nervosität spüre ich schon", gibt Guido Rebstock zu. "Aber ich spüre auch ein Stück weit Stolz, dass sich die Organisation so entwickelt hat", betont der neue Vorstandsvorsitzende des Arbeiter Samariter-Bundes (ASB) unmittelbar vor Beginn des Festakts 100 +1 Jahr ASB Region Heilbronn-Franken in der Aula des Heilbronner Bildungscampus.
Enorme Entwicklung
Und tatsächlich ist die Entwicklung des ASB in der Region eine Erfolgsgeschichte, die im Land seinesgleichen sucht. 1922 in einer Zeit des Elends und der sozialen Not von 16 Mitgliedern unter dem Motto "An jedem Ort, zu jeder Zeit, sind wir zur ersten Hilf bereit", gegründet, zählt die Wohlfahrtsorganisation heute mit über 1800 Mitarbeitern zu den 30 größten Arbeitgebern der Region und ist der größte ASB-Verband des Landes.
Prägende Persönlichkeiten
Den Hauptverdienst an dieser Entwicklung gebühren dem langjährigen Geschäftsführer Rainer Holthuis, der nach 30 Jahren Ende Januar in Ruhestand ging und dem ehrenamtlichen Vorstandsvorsitzenden Harald Friese, der 20 Jahre an der Spitze stand und ebenfalls Anfang des Jahres das Szepter abgab. Beide wurden beim verspäteten Festakt, der wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben werden musste, gebührend gewürdigt.
Dass die Veranstaltung vor 150 geladenen Gästen trotz der zweieinhalbstündigen Länge spannend und abwechslungsreich blieb, lag auch am dritten Rentner auf der Bühne, dem langjährigen SWR1 Leute-Moderator Stefan Heim, der erst seit wenigen Tagen im Ruhestand ist und dem Festakt einen talkshowartigen Charakter gab. So signalisierte Guido Rebstock, ehemaliger Ministerialdirektor im Finanz- und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, im Gespräch mit Heim mit der Zahl 55 850 die Bedeutung der Organisation für die Region auf. So viele Menschen haben im vergangenen Jahren die Hilfe des ASB in Anspruch genommen.
Umgang mit den Schwachen
"Der Charakter der Stadt zeigt sich im Umgang mit den Schwächsten und am guten Umgang mit den Schwächsten in der Stadt hat der ASB einen großen Anteil", lobte Oberbürgermeister Harry Mergel. Für den Vorsitzenden des ASB Deutschland, Knut Fleckenstein, begründen die Mitarbeiter den guten Ruf der Organisation, "die Tag für Tag ihre Arbeit schaffen".
Blieb nach einem unglaublichen künstlerischen Parforceritt der Sandmalerin Frauke Menger durch die gut hundertjährige Geschichte des ASB, die laut Heim "doppelte Siegerehrung" der Männer, die den Heilbronner Wohlfahrtsverein geprägt haben wie keine anderen. "Mir klingen die Ohren und mir ist das ein wenig peinlich", sagt Harald Friese bescheiden, nachdem die Laudationes gehalten sind. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete stand nach zwei Knieoperation zwar mit Krücken, aber dennoch wie eine Eins auf der Bühne. Und sein langjähriger Partner und Geschäftsführer Rainer Holthuis danke bewegt allen Mitarbeitern, "dass ich so lange euer Chef sein durfte".
Davon, dass es mit dem ASB Heilbronn-Franken auch weiterhin aufwärts geht, ist Sabine Wölfle überzeugt. "Es wird gut gehen", betont die Landesvorsitzende des Vereins mit Blick auf den Vorstandsvorsitzenden Rebstock und den neuen Geschäftsführer Steffen Kübler.
Und Harald Friese erinnerte zum Abschied an das aktuelle Motto des Vereins "Wir helfen hier und jetzt". Ganz im Geiste des barmherzigen Samariters aus der Bibel, der dem ASB seinen Namen gab.