So hat ein Augenzeuge die Evakuierung in Tripsdrill erlebt
Am Freitag bleibt die Achterbahn Mammut im Erlebnispark Tripsdrill plötzlich stehen. Die Fahrgäste werden von Mitarbeitern gerettet. Wie war die Situation vor Ort? Ein Augenzeuge berichtet von der Evakuierung.

Freizeitparks und Achterbahnen haben hohe Sicherheitsstandards. Dennoch läuft nicht immer alles glatt. Am Freitag, 5. April, blieb die Achterbahn Mammut im Erlebnispark Tripsdrill unerwartet stehen.
Die 24 Fahrgäste wurden von Mitarbeitern von der 30 Meter hohen Achterbahn hinunter begleitet. Vom sicheren Boden aus betrachteten andere Parkbesucher die Rettungsaktion und hielten die Geschehnisse mit ihren Smartphones fest.
Achterbahn Mammut wird evakuiert: So erlebt ein Besucher die Rettung in Tripsdrill
Unter ihnen ist ein Familienvater aus Obersulm. Er kommt mit seiner Frau und den zwei Kindern regelmäßig nach Tripsdrill. Nur fünf Zentimeter trennte die Familie davon, auch unter den stecken gebliebenen Fahrgästen in der Mammut-Achterbahn zu sein.
Denn: Der Sohn wollte unbedingt mit der Holzachterbahn fahren, ist aber nur 1,15 Meter statt der geforderten 1,20 Meter groß. "Das hätten jetzt wir sein können", habe seine Frau beim Anblick der Evakuierung gesagt.

Trotz Evakuierung in Tripsdrill: Stimmung in Mammut-Achterbahn war ausgelassen
Nachdem eine Fahrt mit der Achterbahn Mammut ausgeschlossen war, hatte sich die Familie am angrenzenden Spielplatz im Themenbereich Sägewerk in Tripsdrill niedergelassen. Von dort hatten sie gute Sicht auf die Evakuierung.
Zuerst habe es eine Durchsage gegeben. Nach ungefähr 15 Minuten seien sechs Mitarbeiter des Erlebnisparks die Mammut-Achterbahn "hinauf gekraxelt", so beschreibt der Familienvater die Ereignisse in Tripsdrill. Doch die Fahrgäste waren nicht ihr erstes Ziel: Zuvor habe man die Wagen mit Spanngurten gesichert.
Panik sei unterdessen keine ausgebrochen – ganz im Gegenteil. "Die Stimmung war ausgelassen." Die Fahrgäste hätten zu ihren Begleitungen hinunter gewunken. "Nur für die Fahrgäste, die im Steilhang saßen, war es mit der Zeit anstrengend." Denn der Obersulmer will beobachtet haben, dass sich diese Besucher nach einiger Zeit die Hände in den Nacken legten, um ihn zu stützen.
Schock nach der Evakuierung in Tripsdrill? So geht die Familie mit dem Vorfall im Erlebnispark um
Der gesamte Vorfall habe etwas mehr als eine Stunde gedauert. Die Mitarbeiter des Freizeitparks, die regelmäßig in Rettungen zur Übung einbezogen sind, wirkten auf den Mann aus Obersulm routiniert. Nur über eine Sache habe er sich gewundert: Warum die Mitarbeiter fest gesichert sind, die Fahrgäste aber ohne Sicherungsgurt nur an der Hand eines Parkmitarbeiters die Holzachterbahn Mammut hinunterlaufen mussten. "Aber die wissen sicher, was sie tun."
Abgeschreckt hat das Ereignis im Erlebnispark Tripsdrill die Familie nicht. Auch weiterhin werden sie den Park besuchen. Für den noch zu kleinen Sohn schließt der Obersulmer eine künftige Fahrt mit der Holzachterbahn nicht aus: "Wenn er viel Gemüse isst, wird das vielleicht Ende des Sommers was."



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