Moderne Weinstube in Schwaigern eröffnet – "Ein bisschen New York im Leintal"
Das erst 2016 aus der Taufe gehobene Württemberger Weingut Florian Robert öffnet auf seinem Aussiedlerhof in Schwaigern am Heuchelberg eine moderne Weinstube namens "Novo".

Die mit Gaststätten gut bestückte Stadt Schwaigern ist um eine ambitionierte Feinschmecker-Adresse reicher. Weinbautechniker Florian Robert Müller hat mit seiner Verlobten Anne Herrenbauer, seinen Eltern Alfred und Jasmin Müller sowie mit handwerklich begabten Verwandten das etablierte "Wengertstüble" in den Waldweghöfen innerhalb von vier Monaten komplett umgebaut.
Unter dem programmatischen Titel Novo, das ist Portugiesisch und heißt neu, bietet Familie Müller im ebenso schicken wie gemütlichen Gastraum eine Art Fusion-Küche "mit schwäbischen Klassikern, kombiniert mit einer Reise durch Europa und in die Aromenwelt Japans", wie Müller sagt.
Neues Lokal in Schwaigern: "Ein bisschen New York im Leintal"
Das Ambiente nennt er "ein bisschen New York im Leintal". So tischte die Familie den Premierengästen neben Antipasti etwa eine Sellerie-Miso-Riesling-Cremesuppe, Spätzle mit Tomatenpesto, Maultaschen mit Sesam und Ponzu sowie ein mit Panko paniertes Schnitzel auf, wobei die zwei Dutzend Positionen umfassende Speisekarte von Pommes Frites über Brätbrot bis Boeuf Bourguignon reicht – plus Apfelküchle.
Neben Bier und einigen Mixgetränken steht naturgemäß der Wein im Mittelpunkt, das Einstiegszehntel zu zwei Euro, der Top-Lemberger zu 4,50 Euro bis hin zur Sektflasche der Heuchelberg Weingärtner zu 33 Euro und Champagner von Baron Albert zu 44 Euro.
Während das Lokal in der Regel alle zwei Wochen von Donnerstag bis Sonntag geöffnet ist, steht die "Genussterrasse" weiterhin für Events zur Verfügung: mit toller Aussicht. Die Öffnungszeiten findet man auf der Homepage www.novo-schwaigern.de.
Vom gemischten Betrieb zum Weinexperten
Traditionelles Hauptstandbein der Müllers ist die Landwirtschaft, einst schwerpunktmäßig Zwiebeln, inzwischen überwiegend Getreide. Aber auch der Weinbau spielt seit vier Generationen eine Rolle. Während sein Vater weiterhin Mitglied der Heuchelberg Weingärtner ist, wagte der heute 31-jährige Sohn 2016 den Sprung in die Selbstständigkeit und gründete sein eigenes Weingut, das er nicht auf seinen Nachnamen, sondern auf seine Vornamen taufte: Florian Robert.
Zuvor hatte der bei den Grafen Neipperg in Schwaigern und in Saint-Émilion/Bordeaux sowie bei der Winzergenossenschaft Vier Jahreszeiten im pfälzischen Bad Dürkheim sowie bei Dr. Heger am Kaiserstuhl ausgebildete Winzer an der Weinbauschule Weinsberg seinen Techniker für Weinbau und Oenologie gemacht.
"Eigentlich wollte ich Rockmusiker werden", sagt Florian Robert Müller, "aber dann habe ich gemerkt: Wein ist mein Ding." Seine Philosophie umschreibt der Winzer so: "Im Einklang mit der Natur und ohne zu viel Intervention durch den Menschen aus dem Heuchelberg Weine hervorzubringen, die diesem einzigartigen Terroir gerecht werden." Paradesorte des jungen Weinguts ist der Lemberger.



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