Nach Großbrand in Lauffen: Wie es bei der Firma Econelo weitergeht
Am Montag hat die Polizei Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Unterdessen hat sich die vom Großbrand betroffene Firma Econelo in Lauffen zu den Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb geäußert.
Brandsachbearbeiter des Polizeireviers Lauffen haben am Montagmorgen die Ermittlungen nach dem Großbrand im Gewerbegebiet "Im Brühl" in Lauffen aufgenommen. Man verschaffe sich nun erstmal einen Überblick, heißt es. Die Polizisten dokumentieren mit Fotos den Brandort und befragen mögliche Zeugen, darunter Mitarbeiter der betroffenen Firma für Klein-Elektrofahrzeuge Econelo.
Laut Annika Grundbrecher, Sprecherin der Polizei, sei die Ursache für den Großbrand von Samstagabend nach wie vor unklar. Sie gehe davon aus, dass man hier auch in den kommenden Tagen noch nicht mehr sagen könne.
Econelo-Mitarbeiterin: Großteil der Elektrofahrzeuge an anderen Standorten gelagert
Eine Mitarbeiterin des Unternehmens Econelo, das kleine Elektrofahrzeuge wie vierrädrige Kabinenroller für Senioren herstellt, äußert sich in einer Mail an die Stimme-Redaktion. Vom Feuer zerstört worden sei die Montage- und Reparaturstation am Hauptsitz, „sowie ein überschaubarer Teil unserer Neufahrzeugbestands“, schreibt Jasmin Paladey.
Glücklicherweise seien große Teil des Econelo-Fahrzeugbestands an drei weiteren Standorten gelagert gewesen. „Und auch unsere Büroräume sind von dem Brand nicht betroffen“, so Paladey weiter. „Wir sind daher weiterhin geschäftsfähig.“ Um neue und noch offene Bestellungen schnellstmöglich bedienen zu können, werde man nun kurzfristig eine neue Aufbaustätte einrichten, kündigt sie an.
Econelo-Geschäftsführer äußerte sich bislang nicht
Zu dem Feuer sei es aus ihnen unbekannten Gründen gekommen, heißt es in der Mail von Econelo. Man möchte sich herzlich bei allen beteiligten Einsatzkräften von Feuerwehr und Polizei bedanken. „Ihr schnelles und professionelles Eingreifen konnte Schlimmeres verhindern.“ Man sei froh, dass keine Menschen zu Schaden gekommen seien.
Der Geschäftsführer der Firma selbst wollte sich bislang nicht äußern. Alle seien geschockt, hieß es aus seinem Umfeld am Wochenende.
Die Schadenshöhe dürfte noch deutlich steigen
Die Polizei nannte in einer ersten Schätzung eine Schadenshöhe von zwei Millionen Euro. "Doch das war sehr niedrig geschätzt", korrigiert Annika Grundbrecher diese Angabe am Montag. Kurzzeitig seien dann mal 20 Millionen im Gespräch gewesen, doch das wiederum erscheine ihr als deutlich zu hoch gegriffenen. "Solche Einschätzungen sind anfangs immer schwierig zu treffen", erklärt Grundbrecher. Es sei zu klären, welchen Wert die gelagerten Oldtimer wirklich hätten. Nach Stimme-Informationen handelt es sich bei den Oldtimern um Privatfahrzeuge, die der Händler für Kunden pflegte und lagerte.
Die Feuerwehr war zeitweise mit 160 Kräften und 45 Fahrzeugen vor Ort.
Firma Econelo
Die Elektrofahrzeugfirma Econelo ist laut einer Selbstbeschreibung im Internet seit 2017 am Markt und beschäftigt eigenen Angaben zufolge 20 Mitarbeiter, darunter Kfz-Mechatroniker und einen Ingenieur. Am Hauptsitz in Lauffen findet die Endmontage statt. Meist seien Bosch-Motoren verbaut und Lithium-Akkus.
Die Fahrzeuge sind in kleinerer Ausführung ab 1000 Euro und als Kabinenroller für 6000 Euro erhältlich. Angeboten werden die Fahrzeuge auf der eigenen Webseite, über ein Händlernetz in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie online über den Lebensmittelhändler Netto.