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Mit 27 Jahren angekommen in der Landespolitik

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15 Monate im Landtag: Mit 27 Jahren ist Erwin Köhler einer der jüngsten Abgeordneten. Der Lauffener hat inzwischen einige wertvolle Erfahrungen gesammelt.

Als Landtagsabgeordneter ist Erwin Köhler (links) oft im Austausch. In Lauffen ging es mit der Landtagskollegin Barbara Säbel um den Denkmalschutz.
Foto: Friedhelm Römer
Als Landtagsabgeordneter ist Erwin Köhler (links) oft im Austausch. In Lauffen ging es mit der Landtagskollegin Barbara Säbel um den Denkmalschutz. Foto: Friedhelm Römer  Foto: Römer, Friedhelm

Am Anfang habe ich auf vielen Hochzeiten gleichzeitig getanzt." Das hat sich Erwin Köhler inzwischen abgewöhnt und gelernt, Prioritäten zu setzen. Seit rund 15 Monaten sitzt der 27-jährige Lauffener nun für die Grünen im baden-württembergischen Landtag und sammelt dort als einer der jüngsten Abgeordneten ständig neue Erfahrungen: "Ich habe gelernt, Mitglied einer Regierungsfraktion zu sein." Das ist ein großer Unterschied zur Oppositionspolitik, denn nun wird auch er mit in die Regierungsverantwortung genommen. Über einen durchaus rauen Ton auch innerhalb der eigenen Fraktion hat er sich in den ersten Monaten gewundert. "Inzwischen kann ich ganz gut damit umgehen." Und er scheue sich nicht davor, auch gegenüber Ministerpräsident Winfried Kretschmann mal Klartext zu reden. "Eine ehrliche Kommunikation ist wichtig."

Erwin Köhler fühlt sich angekommen in der Landespolitik. "Ich werde als kompetenter Partner wahrgenommen." Das mag auch daran liegen, dass er sich nicht scheut, sich zu zeigen. Köhler sitzt in zwei Ausschüssen: im Sozialausschuss und im Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

Fünf Reden im Landtagsplenum

Darüber hinaus ist er Mitglied der Enquetekommission des Landtags zum Thema "krisenfeste Gesellschaft". Da geht es unter anderem um die soziale Frage, Krisen aller Art und den Katastrophenschutz. Ab Herbst soll dazu ein dezentrales Bürgerforum mit in diesen Prozess einfließen. Für Mai 2024 ist ein Abschlussbericht geplant. Inzwischen hat Erwin Köhler bereits fünf Plenarreden gehalten. Die Erfahrungen, die er im Lauffener Gemeinderat in den vergangenen Jahren gesammelt hat, kommen ihm jetzt zugute. "Die Arbeit im Gemeinderat ist hilfreich, weil ich gelernt habe, Kompromisse einzugehen und hinter anderen Meinungen immer den Menschen zu sehen."

Bürgersprechstunde und breiter Austausch

Nun sind es verschiedene Ebenen, auf denen er unterwegs ist. Im Wahlkreis steht er in seinem Büro in der Lange Straße 47 persönlich oder telefonisch in der Bürgersprechstunde regelmäßig zur Verfügung. Da geht es um alltägliche Fragen, die von jeweils vier bis fünf Personen gestellt werden. Für Antworten und Lösungen nimmt Köhler dann oft Kontakt zu Landrat Norbert Heuser oder zu dem ersten Landesbeamten Lutz Mai auf. Auch mit den Bürgermeistern im Landkreis ist Köhler in stetem Austausch. Oft nimmt er an Veranstaltungen wie Feuerwehr-Hauptversammlungen und -Fahrzeugübergaben, Spatenstichen für neue Baugebiete oder bei Bürgermeister-Abschieden wie kürzlich in Ilsfeld teil.

Außerdem nutzt Köhler unter anderem eine Schnittstelle zur nationalen Ebene in der Kulturpolitik. "Da haben wir eine bundesweite Vernetzung der kulturpolitischen Sprecher." Für ihn sind in diesem Bereich unter anderem die Kulturstaatsministerin Claudia Roth und der bayrische Bundestagsabgeordnete Erhard Grundl wichtige Ansprechpartner.

Sitzungswochen in Stuttgart

Zeitintensiv sind vor allem die Sitzungswochen in Stuttgart. Dienstags steht die Fraktion fix in seinem Kalender. Zu diesen Terminen werden auch externe Experten eingeladen, die über die Lage in der Ukraine oder Long Covid berichten. Die Ausschüsse Soziales und Wissenschaft stehen alle drei Wochen jeweils mittwochs und donnerstags auf dem Programm. Rund um die festgelegten Sitzungen legt er sich in Stuttgart diverse Gesprächstermine. Als grüner Abgeordneter ist Erwin Köhler stets mit dem Zug unterwegs. "Im Gegensatz zu vielen anderen Abgeordneten habe ich es leicht, weil ich von Lauffen nach Stuttgart eine gute und kurze Verbindung habe."

Und was steht in den nächsten Monaten auf seiner Agenda? "Ich werde mich stark für die Kultur einsetzen, wenn im Herbst und Winter wieder Corona-Beschränkungen drohen." Er macht sich dafür stark, dass Jugendliche schon ab 16 Jahren in den Landtag gewählt werden können. Auch der anstehende Doppelhaushalt des Landes wird bald eine größere Rolle spielen.

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