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Windrad in Wüstenrot: Nur ein Standort kommt in Frage

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Der Gemeinderat in Wüstenrot beschließt eine Potentialfläche für eine Windkraftanlage im Eichswald bei Kuhnweiler-Hals. Große Abstandsflächen zu Wohngebieten gaben den Ausschlag, Bedenken gibt es aber bezüglich der benötigten Waldfläche.

Von Gustav Döttling
Im Eichswald von Kuhnweiler-Hals in Wüstenrot könnte eine Windkraftanlage gebaut werden.
Im Eichswald von Kuhnweiler-Hals in Wüstenrot könnte eine Windkraftanlage gebaut werden.  Foto: Bürgerwindpark Hohenlohe GmbH

Eine rund einen Hektar große Fläche im Eichswald von Kuhnweiler-Hals ist für den Bau einer Windkraftanlage geeignet. Dies ist das Ergebnis der Untersuchung von potentiellen Flächen, die Benjamin Friedle und Markus Pubantz, beide Geschäftsführer der Bürgerwindpark Hohenlohe-GmbH, im Gemeinderat vorstellten.

Insgesamt sechs Standorte in der Gemeinde Wüstenrot wurden untersucht, nur dieses eine Areal habe Potential, so das Fazit. Bei einer Gegenstimme von Sabine Rügler beschloss das Ratsgremium, diese Potentialfläche als Windkraftstandort auszuweisen. Das Gremium stimmte auch zu, mit dem Hohenloher Windparkentwickler einen Vertrag für Planung, Errichtung und Betrieb einer Windenergieanlage (Wea) zu unterzeichnen.


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Der Vertrag wird neben einem Nutzungsentgelt und einer Rückbauverpflichtung auch die finanzielle Beteiligung der Gemeinde, der Energieversorgung Mainhardt-Wüstenrot und von Bürgerinnen und Bürgern regeln. "Der Standort in Hals bietet den Vorteil, dass großzügige Abstandsflächen möglich sind und die Wea komplett auf kommunalem Grund steht", wiederholte Benjamin Friedle in der öffentlichen Gemeinderatssitzung die Ergebnisse der Standortuntersuchungen seiner Firma, die er bereits im September in einer Klausurtagung der Gemeinderäte vorgestellt hatte.

Wegen zu geringer Abstände zur Wohnbebauung und Pflegeheimen würden die im südlichen Gemeindegebiet untersuchten Standorte ausscheiden. Die Potentialfläche Steinknickle käme wegen topografischer Schwierigkeiten nicht in Frage. In Oberheimbach betrage der Abstand zur Wohnbebauung nur 750 Meter, die Wea würde in einem Landschaftsschutzgebiet stehen, und es gebe zu viele Grundstückseigentümer, so Friedle. "Bei einem positiven Beschluss des Gemeinderats könnten bereits im Februar die Untersuchungen für ein Artenschutzgutachten beginnen", berichtete Friedle.

Weiteres Vorgehen

Die Bürgerwindpark Hohenlohe plane eine Anlage mit einer Gesamthöhe von 267 Metern und einem Stromertrag von 15 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. "Dies entspricht in etwa dem jährlichen Strombedarf der Gemeinde Wüstenrot", so der Geschäftsführer. Ein bis zwei Jahre dauerten die Artenschutzuntersuchungen. Für Planung, Genehmigung und Bau müsse man mit weiteren fünf bis sieben Jahren rechnen. "Ich kann es nur begrüßen, dass wir das Thema jetzt angehen, wir sollten auch für die anderen Standorte, insbesondere Oberheimbach, kämpfen", sagte Heiko Dietterle (FWV). "Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Anlage gebaut wird?", wollte Alissa Horer-Biro (LBW) wissen. "Wenn ein zu schützender Vogel gefunden wird, kann es das Aus bedeuten", erläuterte Benjamin Friedle.

"Es ist viel Wald, der dieser Anlage zum Opfer fällt, und es gibt keine Erfahrungswerte zum Schall", meldete Sabine Rügler (FWV) Bedenken an. "Wenn wir es nicht machen, kommt das Windrad auf der anderen Straßenseite", meinte Bernd Sinn (FWV). "Was bekommen wir Pacht und Gewerbesteuer?", fragte Benjamin Bäuchle. "Pacht im hohen fünfstelligen Bereich, Gewerbesteuer im sechsstelligen Bereich", erläuterte Friedle.

 

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