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Verkehrssicherheit in Happenbach: Stillstand beim Zebrastreifen

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Im Abstatter Teilort Happenbach soll ein Zebrastreifen die Querung der viel befahrenen L 1111 erleichtern. Das wünscht sich zumindest eine Bürgerinitiative. Doch die Abstatter Verwaltung sieht kaum Chancen, dass dieser Wunsch bald realisiert werden könnte.

An der Bushaltestelle im Ortskern wünschen sich Bürgerinitiative und Gemeinde einen Fußgängerüberweg über die L1111. Die zuständige Straßenverkehrsbehörde lehnt das allerdings ab.
Foto: Zwingmann
An der Bushaltestelle im Ortskern wünschen sich Bürgerinitiative und Gemeinde einen Fußgängerüberweg über die L1111. Die zuständige Straßenverkehrsbehörde lehnt das allerdings ab. Foto: Zwingmann  Foto: Zwingmann, Andreas

Die Frage, ob in der Happenbacher Ortsmitte ein Fußgängerüberweg über die L1111 errichtet wird oder nicht, bleibt wohl noch eine Weile unbeantwortet. "Unser Ziel ist noch nicht erreicht, und es ist recht zäh, an konkrete Informationen heranzukommen", schildert Martin Schönfeld, einer der Sprecher der Bürgerinitiative (BI) "Verkehrsberuhigung jetzt", die aktuelle Lage.

Bereits seit geraumer Zeit setzt sich die BI dafür ein, dass im Abstatter Teilort Fußgängern unweit der Bushaltestelle im Ortskern eine sichere Querung der viel befahrenen Landesstraße ermöglicht wird. Schönfeld weist darauf hin, dass das Thema bereits im Juli 2021 bei der Fragerunde zur Gemeinderatssitzung angesprochen worden sei.

BI: "Situation ist nicht zufriedenstellend"

"Die Situation ist bis heute nicht zufriedenstellend gelöst", betont die BI in einem aktuellen Schreiben an den Abstatter Bürgermeister Klaus Zenth. Um für die Realisierung ihres Zieles zu werben, haben sich die Happenbacher in der Vergangenheit nicht nur mehrfach an den Rathauschef gewandt und beim Landratsamt nachgehakt. Zuletzt habe sich auch Erwin Köhler, Landtagsmitglied der Grünen, der Sache angenommen, der sich sowohl mit Bürgermeister Zenth als auch Regierungspräsidentin Susanne Bay zur Situation vor Ort besprechen will. Aktuell stehe eine Rückmeldung allerdings noch aus, so Martin Schönfeld.

Die Gemeindeverwaltung würde es begrüßen, wenn in der Ortsmitte ein Zebrastreifen eingerichtet werden könnte, räumt Klaus Zenth auf Stimme-Nachfrage ein. "Gerade für Schüler wäre das ein Sicherheitsfaktor", so der Bürgermeister. Die Umwege, die man gehen müsse, um regelkonform am nächstgelegenen Übergang - am westlichen Ortseingang - die Straße zu queren, seien zu weit. "Allerdings sind wir an die Vorgaben der Straßenverkehrsbehörde gebunden, und die hat das Vorhaben mehrfach abgelehnt", bedauert Zenth. Als Begründung hatte das Landratsamt unter anderem angegeben, dass aufgrund der örtlichen Gegebenheiten kein Standort zu finden sei, "der die zu berücksichtigenden Punkte erfüllt". Das sei beispielsweise "freie Sicht auf die Aufstellfläche für Fußgänger am Straßenrand, Tiefe dieser Aufstellfläche auf beiden Seiten nach den Regularien für Fußgängerüberwege", wie es in einem Schreiben der Behörde heißt. Ein Zebrastreifen könne nicht angeordnet werden.

Gemeinde will am Thema dranbleiben

"Derzeit haben wir in dieser Frage zwar keine weiteren Forderungen an die Behörde. Wir wollen aber dranbleiben und hoffen, dass wir etwas erwirken können", so Zenth. Die BI bleibt bei ihrer Überzeugung, dass gerade an dieser Stelle "ein erhebliches Risiko" für Fußgänger bestehe. Insbesondere für Kinder und ältere Menschen sei eine Querung der Hauptstraße zu Stoßzeiten "eine gefährliche Zumutung".

Angesichts der Argumentation des Landratsamts - etwa Wohnbebauung am oder nahe des Straßenrands und ein unübersichtlicher Kurvenverlauf der Durchgangsstraße - hätte dort auch keine Bushaltestelle eingerichtet werden dürfen, glauben die BI-Sprecher.

In Ihrem Schreiben an Grünen-Politiker Köhler untermauern sie zudem die Ansicht, dass "der vorhandene Fußgängerüberweg am Ortseingang nicht geeignet ist, das Problem an der Bushaltestelle (...) zu lösen". Es sei "nicht zumutbar", dass Fußgänger von der Ortsmitte zur Ampel am westlichen Eingang laufen müssten und dann wieder zurück an die Bushaltestelle. Aus Verkehrssicherheitsgründen sei daher ein Fußgängerübergang im Kern anzustreben - "ansonsten ist die Bushaltestelle deplatziert", so die Happenbacher.

Schrittweise zu mehr Sicherheít und weniger Lärm

Erste Erfolge haben Bürgerinitiative und Gemeinde in den vergangenen Jahren bereits erreicht, um die Verkehrsbelastung der Happenbacher Bürger durch die L 1111 einzuschränken. So wurde unweit von Bürgerhaus und Kindergarten, deren Zugang über eine Treppe unmittelbar an der Durchgangsstraße erfolgt, eine stationäre Geschwindigkeitsmessanlage errichtet. Seit Herbst 2021 gilt zudem für einen Großteil der Straße im Ortsgebiet Tempo 30. Vor rund einem Jahr wurde ein Flüsterasphalt aufgebracht, der die Lärmentwicklung reduzieren soll. "Das sind schon einige schöne Erfolge, die wir gemeinsam erreichen konnten", findet Bürgermeister Klaus Zenth. Seit wenigen Tagen hängen am Ortsein- und ausgang überdies Mess-Displays, die das Tempo vorbeifahrender Fahrzeuge anzeigen. "Die damit erfassten Daten können wir auswerten und gegebenenfalls für weitere Schritte nutzen", so Zenth.

 

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