Ruf nach Pumptrack macht in Beilstein schnell die Runde
Eine Online-Petition, die sich für den Bau einer Multifunktionsanlage unter anderem für Skater und Biker in Beilstein einsetzt, hat rasch mehrere hundert Unterzeichner gefunden. Auch bei der Stadt fällt die Forderung auf fruchtbaren Boden.

Kindern und Jugendlichen in Beilstein fehlt es an Möglichkeiten, ihre Freizeit aktiv zu gestalten - zumindest, wenn ihre Leidenschaft dem Dirt- und Mountainbiken, dem BMX oder dem Skaten mit Board oder Inlinern gilt. Davon ist Helmut Losberger überzeugt.
Der 44-Jährige hat daher Anfang April eine Online-Petition ins Leben gerufen, die sich für den Bau eines Pumptracks und Skateparks in der Langhansstadt stark macht. Mit großem Erfolg: Auf dem Portal openpetition.de fand er schon kurz nach dem Start mehrere hundert Unterstützer für diese Idee. Die für ein Quorum nötige Stimmenzahl von 36 ist damit längst erreicht, aktuell bewegt sich die Zahl der Unterzeichner um die 400 - und die kommen überwiegend aus der näheren Umgebung, einzelne aber sogar aus Leipzig und Frankfurt am Main.
Initiator von Resonanz überwältigt
"Überwältigend" findet Losberger diese Resonanz. Ihm sei es "zunächst nur einmal darum gegangen, die öffentliche Seite abzuklappern, ob überhaupt ein entsprechender Bedarf besteht", so der Familienvater. "In unserer Familie sind alle begeisterte Radfahrer, meine Tochter fährt darüber hinaus auch Skateboard", begründet der dreifache Vater seine Motivation. Um dieser Leidenschaft nachkommen zu können, müsse man allerdings erst einmal eine halbe Stunde mit dem Auto in die Umgebung fahren. "Es wäre schöner, so etwas vor Ort zu haben", findet Losberger.
Ihm schwebt ein "multifunktionales Übungsgelände" vor, das auf unterschiedliche Weise genutzt werden kann. "Einen Platz zu haben, an dem sie sich bewegen und Freunde treffen können, das ist enorm wichtig für die Kinder", so Losberger. Das sähen auch andere Eltern so, die bereits Unterstützung bei der Umsetzung signalisiert hätten, sei es finanziell oder durch tatkräftiges Mitanpacken.
Idee soll im Gemeinderat diskutiert werden
Auf fruchtbaren Boden fällt die Idee auch bei der Stadt: "Das Thema wurde schon das eine oder andere Mal an mich herangetragen", sagt Bürgermeisterin Barbara Schoenfeld, die zu diesem Thema "gerne in die konstruktive Diskussion im Gemeinderat" gehen will: "Es ist klar, dass es einen adäquaten Platz braucht, an dem sich Kinder und Jugendliche treffen können." In Sachen Spielplätze für Kinder im Kita- und Grundschulalter sieht Schoenfeld die Stadt gut aufgestellt, das Angebot für die Altersgruppe über zehn Jahre könne dagegen durchaus noch ausgebaut werden. Grundstücke, die als Standort einer Multifunktionsanlage denkbar wären, gebe es jedenfalls in der Stadt.
Schulen könnten mit ins Boot geholt werden
Die Bürgermeisterin sieht auch bei den Schulen eine große Nutzergruppe, zumal der Bewegungsbereich Gleiten, Fahren und Rollen ohnehin im Bildungsplan verankert sei. Darüber hinaus besteht seit gut einem Jahr eine Bildungspartnerschaft zwischen dem Herzog-Christoph-Gymnasium und dem Mountainbike-Verein Trailsurfers, in deren Rahmen auch der Bau eines Pumptracks perspektivisch in Betracht gezogen wird (wir berichteten).
Wichtig ist Helmut Losberger, dass die Anlage nicht in Randlage entsteht, sondern zentral, um die Nutzer nicht zu marginalisieren und eine gute Erreichbarkeit zu gewährleisten.