Weinsberger Recyclinghof wird zu den Discountern verlegt
Der bisherige Weinsberger Recyclinghof hinter der Hasenmühle hat in absehbarer Zeit ausgedient. Der neue Standort wird zentraler sein, nämlich zwischen Lidl und Aldi.

Einem Beschluss des Kreistags sollen so bald wie möglich Taten folgen: Der Weinsberger Recyclinghof wird verlegt - weg vom bisherigen Standort außerhalb am Heerweg nach dorthin, wo viele Menschen sind. Zwischen den beiden Discountern Lidl und Aldi am nordwestlichen Stadtrand an der Heilbronner Straße liegt ein Areal, das die Stadt dem Land Baden-Württemberg abkauft und dem Landkreis Heilbronn für den Betrieb der Wertstoff-Annahmestelle zur Verfügung stellt.
Man möge sich nicht wundern, wenn die Brachfläche hinter den Glas-, Altpapier- und Kleidercontainern an der Heilbronner Straße unterhalb von Aldi, Takko und Lidl demnächst ihr Aussehen verändert: "In den nächsten Tagen wird das Rodungsfläche", informierte Bürgermeister Stefan Thoma in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Man muss nicht mehr in die Pampa
Vom künftige Recyclinghof verspricht sich Thoma mehrere Vorteile: Er soll verbesserte Öffnungszeiten haben, "und man muss nicht mehr in die Pampa fahren". So wie aktuell noch. Der bestehende Standort liegt am Heerweg hinter der Töpferei Hasenmühle. Künftig soll ein Teil dieses Areals dem benachbarten Häckselplatz zugeschlagen werden, den ebenfalls der Landkreis betreibt.
Auf einem weiteren Teil soll der städtische Baubetriebshof das Laub der Straßenbäume kompostieren und zwischenlagern, erklärt Thoma im Gespräch mit der Heilbronner Stimme. Er schüttelt den Kopf ob so mancher Vorgabe: Verarbeite der Baubetriebshof das kommunale Laub nicht vor Ort, müsse er es zu diversen "Verwertungsbetrieben fahren", erläutert Thoma.
Ein ganz moderner Recyclinghof
"Seit Jahren sind wir an dem Thema dran, den Recyclinghof zentraler zu verlegen." Der künftige Standort sei für die Bürger viel besser zu erreichen. Die Kundenfrequenz sei dank der nahen Einkaufsmöglichkeiten höher. Die Umgestaltung der Brachfläche soll, so Thoma, "zügig vonstatten gehen". Der Stadtchef freut sich: "Das wird ein ganz moderner Recyclinghof."
Die bestehende Wertstoff-Annahme ist donnerstags von 16 bis 19 Uhr, freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. In welchem Umfang die Tore künftig offen stehen, müsse man noch mit dem Landratsamt abstimmen.
Neue Wertstoff-Annahmestelle ist annähernd doppelt so groß

Der neue Recyclinghof ist nach Angaben von Tamara Waidmann von der Pressestelle im Heilbronner Landratsamt rund 21 Ar groß - und damit annähernd doppelt so groß wie der seitherige mit seinen zwölf Ar. Allerdings gibt es künftig mit 18 Parkplätzen einen weniger als bisher. "Diese sind jedoch breiter (3,20 Meter) als die aktuellen und damit auch komfortabler", schreibt Tamara Waidmann.
Weinsberg kauft dem Land ein 3500 Quadratmeter großes Grundstück ab und überlässt es dann dem Landkreis für den Betrieb des Recyclinghofes. Für den Grunderwerb gibt die Stadt rund 60 000 Euro aus, weitere 50 000 Euro investiert sie nach Angaben ihres Kämmerers Claus Ehmann in Einzäunung und Befestigung.
Die große Investition, etwa eine halbe Million Euro, finanziert der Landkreis Heilbronn. Die Baukosten umfassen auch Stromversorgung, Beleuchtung und einen Personalcontainer samt WC. Im Dezember hat der Kreistag dem Neubau des Weinsberger Recyclinghofs zugestimmt. In der Vorlage hieß es, das Vorhaben "soll baldmöglichst im Jahr 2022 realisiert werden". Ein großer Containerstandplatz für Papier, Glas, Dosen und Altkleider soll integriert werden - er ist in etwa dort vorgesehen, wo schon lange entsprechende Container an der Heilbronner Straße stehen.
Wissenswertes
Das ist die übliche Praxis: Die Kommunen stellen dem Landkreis Heilbronn unentgeltlich ein Areal auf ihrer Gemarkung zur Verfügung. Der Landkreis wiederum kümmert sich um die Infrastruktur und betreibt die Recyclinghöfe.
Aktuell gibt es laut Homepage des Landratsamtes über 50 Recyclinghöfe im Landkreis Heilbronn - aber nicht jede der 46 Kreiskommunen hat einen eigenen. Die Einwohner von Lehrensteinsfeld zum Beispiel bringen ihre Wertstoffe nach Ellhofen oder nach Obersulm-Willsbach. Eppingen dagegen verfügt mit seinen Teilorten gleich über vier Recyclinghöfe.

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